Der biologische Aufbau des Stimmapparates

Fach Fach

Klasse 12

Autor Melodia

Veröffentlicht am 02.03.2018

Schlagwörter

Stimme Anatomie Phonation Stimmapparat Kehlkopf Lunge

Zusammenfassung

Hier wird grob umrissen, welche Bestandteile an der Stimmgebung beteiligt sind, ihre anatomische Lage beschrieben und einige wichtige Begriffe im Bezug auf die Stimmgebung/ Phonation werden dabei im Kontext erklärt.

„Wenn wir einen Ton von uns geben wollen, verwandeln wir unseren ganzen Körper in ein Instrument.“ Denn zahlreiche Organe des menschlichen Organismus werden für die Phonation, auch Stimmgebung genannt, benötigt und als Stimmapparat zusammengefasst. Dazu gehören das Zwerchfell, Lunge, Luftröhre und Brustkorb, die zur Bereitstellung der Luft für die Stimmgebung gebraucht werden; der Kehlkopf und die Glottis, mit deren Hilfe die Töne erzeugt werden; sowie Mundraum, Nasenhöhle und Rachen zur Artikulation und Resonanz.

Das Zwerchfell spannt sich kuppelförmig durch den Bauchraum des Menschen. Es ist eine Platte aus Muskeln und Sehnen und trennt die Bauch- von der Brusthöhle. Beim Menschen hat es eine Dicke zwischen drei und fünf mm. Das Zwerchfell lässt sich in drei Teile gliedern: den Rippen-, Lenden- und Brustbeinteil. Sie sind verbunden durch eine Sehnenplatte, das Centrum tendineum. Um den unteren mit dem oberen Bauchraum zu verbinden besitzt es drei größere Öffnungen. Diese lassen Platz für die Speiseröhre, die Aorta und die Hohlvene.

Die Lunge besteht aus zwei Flügeln und füllt große Teile des Brustkorbes aus. Sie liegt unter der Halsmuskulatur und reicht bis zum Zwerchfell. In der horizontalen Ausbreitung erreicht sie die Rippen mit der Zwischenrippenmuskulatur und die Wirbelsäule. Der linke Lungenflügel hat eine besonders große Ausbuchtung, um Platz für das Herz zu schaffen. Eintretende Bronchien, die begleitenden Blut- und Lymphgefäßen, Lymphknoten und den Nerven bilden mittig die Lungenwurzel, welche sich dann in den Lungen verzweigt.

Sie wird größtenteils vom Lungenfell überzogen. Eine tiefe Spalte teilt die Flügel in einen Ober- und einen Unterlappen. Der rechte teilt sich zusätzlich noch in einen Mittellappen auf. Jeder Lappen ist in viele Lungenläppchen untergliedert. Die Hauptbronchien, welche in die Lungen führen, teilen sich in die jeweiligen Lungenlappen auf- man nennt diese dann Lappenbronchien. Es folgen weiter Verzweigungen, welche in die Segmentbronchien führen. Bevor die Luftwege zu den feinen Lungenbläschen gelangen, verändern sie ihren Bau. Es fehlen vor allem die festen Knorpeleinlagen. Die Lungenbläschen, Alveolen, bilden die kleinste Einheit der Lunge, in ihnen vollzieht sich der Gasaustausch.

Die Luftröhre setzt sich aus Knorpelspangen zusammen, diese sind hinten offen, denn dort befindet sich eine Art Membran mit Muskulatur, Netzen und Bindegewebe. Sie verbindet das Ansatzrohr mit der Lunge. Am unteren Ende teilt sie sich in die zwei Hauptbronchien auf, im oberen Halsbereich, unter dem Zungenbein, befindet sich der Kehlkopf. Er besteht aus drei größeren Knorpeln, dem Schildknorpel, dem Ringknorpel und dem Kehldeckel, er ist mit dem Schildknorpel verbunden und verhindert, dass Speisereste in die Atemwege gelangen. Außerdem befinden sich am Kehlkopf zwei kleineren Stellknorpeln.

Der Schildknorpel ist nach außen hin fühl- und sichtbar, denn er bildet sozusagen die vordere Wand des Larynx. Unter ihm befindet sich der Ringknorpel. An ihm sind die Stellknorpel gelenkig angebracht. Alle Knorpel sind durch Bänder verbunden. Die Stimmlippen spannen sich zwischen den Stellknorpeln und der „Rückseite“ des Schildknorpels. Sie besitzen eigene, spezielle Muskeln, welche sie bewegen. Die Stellknorpel regeln die Weiteeinstellung der Glottis, die dort befindlichen Kehlkopfmuskeln, bilden die Grundlange für die Stimmbänder.

Folgt man der Luftröhre hinauf, kommt man zum Vokaltrakt, bestehend aus Rachen, Mund- und Nasenhöhle. Der Rachen ist ein 13 cm langer, muskulöser Schlauch, welcher von Kehlkopf bzw. der Luftröhre zum hinteren Teil der Nase und des Mundes führt. Der obere Teil bildet eine Einheit mit der Schädelbasis und ist fest. Der untere Teil ist weich und seine Wand ist von Schleimhaut bedeckt. Man unterscheidet drei Bereiche, den Hals-, Mund- und den Nasenrachen. Das Innere der Nase, die Nasenhöhle, wird durch die Nasenscheidewand geteilt. Sowohl die linke, als auch die rechte Hälfte haben einen Nasenvorhof und eine Haupthöhle. Die Wände der Haupthöhle, haben drei knöcherne Wölbungen, die Nasenmuscheln. Wichtig für die Resonanz sind auch die Nasennebenhöhlen, sie befinden sich im Knochen um die Nase und sind durch kleine Öffnungen mit der Nasenhöhle verbunden.

Beide sind mit einer speziellen Schleimhaut und Flimmerhärchen bedeckt. Die Trennwand von Nasenhöhle und Mundraum ist der Gaumen. Der hintere wird als weicher, der vordere als harter Gaumen bezeichnet. An den Seiten wird die Mundhöhle durch die Wangen begrenzt, vorn bilden die Lippen eine Begrenzung. Der menschliche Gaumen hat zwei Bögen, in deren Mitte befindet sich die Gaumenmandel. Sie bildet zusammen mit der Zungenmandel und Rachenmandel den Waldeyerscher-Rachenring, eine ringförmig angeordnete Gruppe. Der Raum zwischen der Zahnreihe und den Lippen bzw. den Wangen bezeichnet man als Mundvorhof. Ausgekleidet ist die gesamte Mundhöhle mit einer Schleimhaut. Der Mundraum wird größtenteils von der Zunge ausgefüllt.

All diese Organe sind an der Phonation beteiligt und sind somit Grundlage für eine normale Kommunikation. Neben der Atmung kann durch das Zusammenspiel aller Bereiche des Stimmapparates ein Ton produziert werden, sowohl für das Sprechen, als auch das Singen.