Erwachsenenbildung - Terminologie

Fach Fach

Klasse 13

Autor Traumfängerin

Veröffentlicht am 04.03.2018

Schlagwörter

Erwachsenenbildung

Zusammenfassung

In diesem Referat geht es um Erwachsenenbildung, Hauptaugenmerk wird gelegt auf die unterschiedliche Terminologie des Bildungs-Begriffes. Diverse Bildungsbegriffe, die synonym verwendet werden im Alltag sollen genauer differenziert werden .

Terminologie

Erwachsenenbildung , Weiterbildung und Fortbildung werden synonym verwendet.
Gerne benutzt wird in neuerer Zeit auch das Wort Training, besonders von privatwirtschaftlichen Organisationen, die sich mit den Bereichen der Präsentationsschulung, der Moderation und der Persönlichkeitsentfaltung beschäftigen.
Seit 1995 – dem österreichischem Beitritt zur EU- erfreut sich der Begriff des lebenslangen Lernens großer Beliebtheit, sodass 1996 sogar zum Jahr des lebenslangen Lernens ernannt wurde.
Lebenslanges Lernen soll gleiche Bildungschancen in jedem Alter für alle Bürger bieten. All diesen Bemühungen liegen folgende zwei Punkte zugrunde:

Bessere Qualifikationen der Arbeitskräfte
Erhalten der Demokratie durch gebildete Bürger

Die bereits in den vorangehenden Kapiteln gebrauchten Begriffe sollen im Folgenden noch einmal genauer erläutert werden.

Volksbildung

Die meiste Zeit wurde der Begriff der Volksbildung verwendet, wenn man von Erwachsenenbildung in Österreich gesprochen hat. Offiziell wurde er im Jahre 1919 im „Regulativ für die Organisation des Volksbildungswesens“ genannt, wobei Otto Glöckel (1874-1935) die treibende Kraft darstellte.
Wichtig zu nennen ist auch, dass bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts Volksbildung alle Altersklassen – Kinder, Jugendliche, Erwachsene- umfasste. Erst zu Beginn siebziger wurde der Begriff der Volksbildung von dem der Erwachsenenbildung abgelöst.
Heutzutage verwendet man jenen Ausdruck nur mehr, um an Tradition zu erinnern, um das demokratische Moment zu betonen.

Arbeiterbildung

Der Begriff der Arbeiterbildung findet heute ebenfalls kaum noch Verwendung. Grund hierfür ist unter anderem seine große Bedeutungsspanne. Denn jener Ausdruck umfasst folgende Bereiche: Abwehren von revolutionärem Gedankengut, Aufstieg von Einzelpersonen, Soziale Hilfe für arbeitende Bevölkerung, politisches Selbstbewusstsein erwerben, gemeinsamer Widerstand sowie Erwerb politischer Handlungsfähigkeiten. Geprägt wurde der Begriff von den unterschiedlichsten Einflüssen: christliche, bürgerlich-soziale und ebenso proletarisch- soziale Bedingungen spielten eine Rolle.
„Arbeiterbildung“ hat ihr politisches Potential verloren, nachdem es sich in gewerkschaftliche Bildungsarbeit, innerbetriebliche, betriebliche und berufsorientierte Weiterbildung aufgelöst hatte.

Erwachsenenbildung

Der Begriff ist seit 1920 öfters verwendet worden, nach der Übersetzung des Begriffes „Adult Education“ aus dem Englischen. In Österreich allerdings fand der Begriff erst später Verwendung, etwa 1973 durch das Bundesgesetz der „Förderung der Erwachsenenbildung und des Volksbüchereiwesens“.
Es wurden Bildungsperspektiven veröffentlicht, die beispielsweise eine Gleichstellung der Erwachsenenbildung mit anderen Einrichtungen des Bildungswesen oder eine verstärkte Forschung und Information fordern. Auch sollen Zertifikatwesen ausgebaut und die finanzielle Unterstützung verbessert werden.

Weiterbildung

Weiterbildung wird wie folgt definiert:

„Weiterbildung als Fortsetzung oder Wiederaufnahme früheren
organisierten Lernens bildet mit vorschulischen und schulischen
Lernprozessen ein zusammenhängendes Ganzes. Weiterbildung
Umfasst Fortbildung, Umschulung und Erwachsenenbildung.
Sie ergänzt die herkömmlichen geschossenen Bildungsgänge und
Setzt sie unter nachschulischen Bedingungen fort.“

Der Ausdruck der Weiterbildung gewinnt an Bedeutung, gerade als in Österreich der Begriff der Erwachsenenbildung forciert wird. Weiterbildung allerdings legt das Hauptaugenmerk auf das berufsorientierte Lernen. Wie in Deutschland breitet sich jene neue Bezeichnung auch bei uns schnell aus.

Ökonomischer Bedarf der Erwachsenenbildung

Auch in Österreich kommt es im Zuge der Globalisierung sowie Deregulierung zu sozialer Ungleichheit. Um dieser entgegenzuwirken, stellt eine vermehrte Investition in Bildung und Weiterbildung eine geeignete Reaktion des Staates dar. Wissenschaftliche Befunde zeigen einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Höhe der Ausbildung.

In der legt man großen Wert auf das Erlangen sogenannter „social skills“ – sozialer Kompetenzen- besonders bei Führungskräften sollen diese gefördert werden, da sie wesentlich zu deren beruflichen Erfolg beitragen. Da das österreichische Bildungssystem allerdings größten Wert auf Vermittlung von Wissen legt, müssen solche Fertigkeiten ergänzend erlangt werden. So gesehen ist es gut nachvollziehbar, weshalb sich besonders Angebote, die in den Bereichen Motivation, Teamentwicklung, Führungstechniken und Persönlichkeitsentfaltung angesiedelt sind, großer Beliebtheit erfreuen. Auch Moderation, Projektmanagement und Präsentationstechniken liefern ein breites Feld für Weiterbildungsangebote.
Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung übernehmen eine tragende Rolle was Berufschancen – aufgrund erhöhter Qualifikationen- und eigene Persönlichkeitsentfaltung belangt. Denn durch das vielfältige Angebot kann jeder für sich herausfinden, welche Richtung die für ihn geeignetste ist, ein breites Informationsspektrum soll bei der Orientierung Hilfestellung leisten. Weiterbildung verfügt neben einer ökonomischen Dimension also auch über eine kulturelle Dimension.
In der Erwachsenenbildung sollten neue Entwicklungen in Technologie, Wissenschaft und gesellschaftlich veränderten Strukturen immer miteinbezogen werden, die Lehrmethoden auf dem neuesten Stand sein. So kann den Teilnehmern die bestmöglichste Ausbildung geboten werden. Die Absolventen müssen zu eigenständigen, selbstorganisierten Lernen – auch im späteren Berufsleben. Befähigt werden, denn nur das ermöglicht erfolgreiches Arbeiten.

Weiterbildung bildet ein unerlässliches Element der Wirtschaft. Auch Wirtschaftstreibende werden dazu angehalten, in die Ausbildung und Fortbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren, was sich wiederum in einer Steigerung der Produktivität niederschlägt. Wesentliche Aufgabe seitens des Staates ist die Gewährleistung eines an die sich ändernden Rahmenbedingungen in Gesellschaft und Politik angepassten Ausbildungsangebotes.

Konsequenzen für den Bildungsbereich

Durch die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung sind einige Konsequenzen erkennbar:
Für eine erfolgreiche Berufslaufbahn ist die eigentliche Erstausbildung schon lange nicht mehr ausreichend. Es werden Spezialisierungen und oftmals bereits einschlägige Berufserfahrung im jeweiligen Bereich erfordert. Weiterbildung ist somit fast zwingend für beruflichen Aufstieg geworden, wodurch das Element der Freiwilligkeit nahezu verloren geht.
Auch ist es in der heutigen Zeit kaum mehr ausreichend, Ausbildung auf bloß einem Gebiet vorweisen zu können, da das Angebot der Arbeitsplätze sehr eingeschränkt ist, was wiederum hohe Flexibilität seitens der Arbeitsnehmer verlangt.
Durch die schnelle Weiterentwicklung und Umstrukturierung sind die Anwendungsgebiete des bereits Gelernten nur mehr schwer vorhersehbar. Auch besteht die Gefahr, dass vorangegangene Wissensaneignung entwertet wird, weil aufgrund des ständigen Weiterbildens keine Zeit mehr zur Reflexion der bereits abgeschlossenen Lernprozesse bleibt.

In bildungspolitischen Diskussionen bleiben die einstigen Ziele wie Chancengleichheit, Ausgleich von Bildungsdefiziten und Unterstützung sozial benachteiligter Personen meist unerwähnt. Stattdessen spricht man von Begabtenförderung, Privatunterricht sowie Elitebildung.

Außerdem werden die grundlegenden pädagogischen Ziele – zum Beispiel Aufklärung, Demokratisierung, Emanzipation- zugunsten neuer Schlagworte – wie Effizienz, Organisationsmanagement, Marketing, Personalentwicklung, Leistung und Evaluation – in den Hintergrund gedrängt.