Psychosomatik bei Kindern

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Klasse 11

Autor Traumfängerin

Veröffentlicht am 06.03.2018

Schlagwörter

Psychologie

Zusammenfassung

PSYCHOSOMATISCHE REAKTION, Der Begriff Psychosomatik: Der Begriff Psychosomatik ist mittlerweile bereits über 60 Jahre alt. UEXKÜLL hatte den Begriff das erste Mal in der Fachsprache verwendet. Essstörungen bei Kindern als Beispiel, viele Praxis- Beispiele um Therapien

PSYCHOSOMATISCHE REAKTION
Der Begriff Psychosomatik: Der Begriff ist 60 Jahre alt. UEXKÜLL* hatte den Begriff das erste Mal in der Fachsprache verwendet.

  • Uexküll
    Uexküll, Jakob Baron von, baltendeutscher Zoologe, * 8. 9. 1864 Keblas, Estland, † 25. 7. 1944 Capri; Professor in Hamburg, Mitbegründer der vergleichenden Physiologie, gründete das Institut für Umweltforschung in Hamburg.
    Das große Bertelsmann Lexikon 2002

Jeder Arzt sollte auch Psychosomatiker sein !

Psychosomatische Erkrankung: -Ein Teil der Erkrankung entsteht aus psychischen Komponenten oder -man bleibt mit der Psyche in der Krankheit.

Bsp. - Pensionsschock: Ein Pensionsschock kann Herzkrankheiten und Krebs bewirken.

  • Psychosomatik
    Psychosomatik die, Medizin: Lehre der Medizin und Psychologie über die Wechselwirkung von Seele und Körper, bes. über die Zusammenhänge zw. Seelenleben und organ. Krankheit.
    Der Brockhaus in einem Band.

Psycho|somatik engl.: psychosomatic medicine i.e.S. Lehre von den wechselseitigen Beziehungen zwischen Körper (Soma) und Seele…

Roche Lexikon Medizin

Hypochondrie: Hypochondrie ist das Einbilden von Krankheiten.

Psychosomatik: Ein Auslöser durch psychische Faktoren auf
-den Körper/
-die Seele wirkt auf das Organ.

Der Körper nützt die Aktionssprache !

Bsp. 1 - Kopfschmerzen: Auf Grund von Kopfzerbrechen bekommt man Kopfschmerzen Migräne). - Man denkt zu viel nach.Etwas bereitet Kopfzerbrechen.

Bsp. 2 - Bestimmte Form des Stotterns: Wenn Kinder immer unterbrochen werden und nie zu Wort kommen.

Bsp. 2 - Erbrechen: Man findet das Leben „zum Kotzen“.

Bsp. 3 - Herzbeschwerden: Was steckt dahinter - dass es jemandem das Herz zerreißt.

Bei der Psychosomatik handelt es sich um eine tatsächliche Erkrankung. Sie braucht eine klare Abgrenzung von Hypochondrie. - Der Hypochonder definiert sich über seine Krankheit. - Innere Konflikte werden über Mitteilungen des Gesundheitszustandes ausgetragen, immer mit anderen. Der Hypochonder muss sich anderen mitteilen.

Psychosomatik gehört in alle Teilbereiche der Medizin ! Da ein Mediziner den Menschen ganzheitlich sehen müssen. - Egal ob Röntgenologie oder Hautkrankheiten… .

Wichtig ist die Krankheitsursache, vor allem aber auch der Verlauf und der Eintritt ( akut oder schleichend)

z.B. - akut ist ein Schlaganfall;

 - schleichend sind die Folgeerscheinungen des Rauchens (sie sind erst nach langer Zeit sichtbar). 
  • Die Krankheit führt zu seelischem Leid und schwerer Behinderung. Sie ist Ausdruck von inneren Konflikten.

Ernährungserkrankungen
Ernährungserkrankungen sind häufige psychosomatische Erkrankungen, ein organisches Psychosyndrom.

 Das Verhalten und die Einstellung zum eigenen Körper sind verändert.

•Mager-,
•Ess- und
•Brechsucht sind Erkrankungen der sogenannten 1. Welt, Zivilisationskrankheiten. Sie kommen in ernährungsschwachen Ländern oder Kriegsländern nicht vor.

Magersucht (= Anorexia neurosa)

Magersucht ist eine ernsthafte Erkrankung! - 4% der Erkrankten kommen zu Tod.
Die Erkrankung wird meistens banal ausgelöst (Ich schaue mich in den Spiegel und sage ich bin zu dick.). - Der Mensch möchte gesund leben.

Was die Magersucht ausmacht ist ein süchtiges, zwanghaftes Verhalten (man will sich selbst steigern, besser sein). Man entspricht dem selbstgegebenen Body-Image, das man noch weiter treiben kann. -Irgendwann entsteht der Über-Kick.

Menschen mit Magersucht haben auf Unterarmen und Rücken eine eigene Beharrung - eine bastige Haarbewachsung.

Professor FRIEDRICHS 3 Fragen-Probe am Anfang der Diagnose:

Isst du nicht, weil du gegen irgendetwas im Leben / in der Welt protestieren musst oder willst und keine Worte findest?

Isst du nicht, weil du depressiv oder traurig bist und in Wirklichkeit nicht leben willst, verhungerst du dich, willst du nicht mehr leben?

Isst du nicht, weil du die Ausgestaltung des weiblichen Körpers verhindern möchtest - und den Übergang ins Erwachsenenalter?

Fragen stelle

add. 1. Isst du nicht, weil du gegen irgendetwas im Leben / in der Welt protestieren musst oder willst und keine Worte findest:

Gleichsam in den Hungerstreik treten und Aktionssprache dafür wählen. - Keine Mutter hält es aus, dass ihr Kind nichts isst. Der Appell will übersetzt werden.

Das Handeln ist nicht bewusst.

add. 2. Isst du nicht, weil du depressiv oder traurig bist und in Wirklichkeit nicht leben willst:

Vergleich - Struwwelpeter ( [von strubbelig]): Der Autor Heinrich Hoffmann war Kinderarzt.

  • Struwwelpeter
    Struwwelpeter: Sieh einmal, hier steht er.
    Pfui ! Der S t r u w w e l p e t e r !
    An den Händen beiden
    Ließ er sich nicht schneiden
    Seine Nägel fast ein Jahr;
    Kämmen ließ er nicht sein Haar.
    Pfui ! Ruft da ein jeder:
    Garst’ger Struwwelpeter !
    Google

add. 3. Isst du nicht, weil du die Ausgestaltung des weiblichen Körpers verhindern möchtest - und den Übergang ins Erwachsenenalter:

Viele wollen im Niemandsland zwischen Kindheit und Erwachsenenalter bleiben. „Peter-Pan-Syndrom”.
(Begriff ist eine Erfindung von Professor FRIEDRICH)

Verhältnis Männer : Frauen bei Anorexie: Das Verhältnis Männer : Frauen ist 1 : 35.

Komorbidität*: Buben haben meist eine 2. Störung dazu. - Dies ist dann eine Komorbidität.

Anorexie ist eine Erkrankung der gescheiten Frauen. Beobachtung: Sie wollen den Arzt hineinlegen.

*Komorbidität
Komorbidität
Lassen sich bei einer Person mehrere Persönlichkeitsstörungen diagnostizieren, so wird dies als Komorbidität der Persönlichkeitsstörungen untereinander bezeichnet; tritt eine akute psychische Störung auf und es liegt eine Persönlichkeitsstörung vor, so nennt man dies Komorbidität der Persönlichkeitsstörungen im Gegensatz zu spezifischen psychischen Störungen und Syndromen. Persönlichkeitsstörungen treten ausgesprochen häufig mit psychischen Störungen auf. …
Google

Anorexia nervosa: Anorexia nervosa ist die Pubertätsmagersucht.
Sie ist eine -Frauen-, -Mädchen- und sogar schon -Kinderkrankheit; auch schon 10-jährige Mädchen sind davon betroffen!

Die Kinder werden immer frühreifer! - Friedrichs jüngste Patientin ist 8 Jahre alt.

Behandlung: Betroffene sinken durch wenig Essen mit dem Gewicht ab -veränderte Vorstellung des eigenen Körpers. Betroffene mögen ihren eigenen Körper nicht sie lügen aber nach außen.

Die jungen Frauen müssen sich selbst und ihre Umwelt belügen. - Dies ist eine Sucht, sie müssen sich in einen gewissen Zustand bringen.

Definition von Sucht: Sucht ist die Suche nach etwas, was mich in einen anderen Befindlichkeitszustand drängt. - Die Suche nach einer Lebensqualitätsveränderung, die mich freier macht,mich verändert (z.B. durch Konsum).

Jeder Mensch ist süchtig (eifersüchtig, Schokolade, Magersucht, arbeitssüchtig, fresssüchtig,…).

Kriterien von Sucht:
-Wir geraten in Abhängigkeit, aus der wir uns alleine nicht oder nur mit Aufbringung von viel Kraft herauskommen.,

Bsp. - Patientin: Größe: 170 cm, Gewicht: 32 kg: Die Knochen waren
somit nur mehr mit Haut überzogen. Der Bauch war eingefallen und
behaart.
Aus medizinischer Sicht ein Hypokritischer Zustand: Der Körper ist an seine Grenzen gestellt! Verlust der kritischen Fähigkeit in seine Krankheit Einsicht zu nehmen.

Psychische Gefahr: Wahn noch mehr abzunehmen. - Sich in dieser Welt wohlzufühlen.

Euphorie des Hungers: Wenn nach 3-4 Tage das Hungergefühl ausbleibt kommt es zu einer Endorphinausschüttung des Gehirns (, erhöhtes Wohlbefinden) Sie merken nicht mehr, dass ihr Körper abgemagert ist. - Sie sind mit sich zufrieden.

Bei ca. 29 kg - 2. Schwelle der Lebensgefahr: Zusammenbrechen des
Immunsystems. - Der Körper kann keine Abwehrzellen gegen
Erkrankungen, wie z.B. Erkältungen,… mehr bilden.
Somit entsteht eine interkurrente (= hinzukommend, dazwischen
tretend, zwischenzeitlich auftretend) Erkrankung. Viele sterben daran.

Behandlung: Die Behandlung in der Klinik ist ein weiteres Problem - die
Patienten sind sehr trickreich, damit sie nicht zunehmen.

Therapieablauf:
Wichtig ist eine geschützte Atmosphäre zu schaffen.

Zunächst absolute Bettruhe und Physiotherapie: Die Patientinnen bekommen aber ein reichhaltiges Tagesgestaltungs-Angebot, viele sind Vorzugschüler und wollen sowieso alles nachzuholen.,

die Patienten dürfen nicht auf’s WC gehen:Die Leibschüssel wird abgewogen.,

die Patienten werden je nach Allgemeinzustand künstlich ernährt: Professor Friedrich fragt, ob sie essen wollen oder nicht. Sie können nicht oder nicht ausreichend essen. - Bekommen aber immer zusätzlich Mahlzeiten um die Kulturtechnik zu erhalten.,

Zielgewicht: Das Zielgewicht ist Abhängig von:
-Alter,
-Geschlecht,
-Körpergröße,
Sollgewicht (-10%, sonst ist es nicht zumutbar und auch entmotivierend),… .

Bei erreichen des Entlassungsgewichts kann der Patient entscheiden, ob
er die Klinik verlassen will, oder nicht. - Die Atmosphäre in der Klinik gibt
Halt und Schutz.Dies zu verlassen ist eine große Umstellung.

Ps

Nach der Behandlung…:
-Ca. 1/4 neigt zur Übergewichtigkeit,
Ca. 80% werden Rückfällig. Jedoch nach der 2., 3. Therapie tritt eine deutliche Verbesserung ein. Das Verhältnis der Patienten ist 35-42 Mädchen zu 1.

Zwangsunterbringungen können durchgeführt werden, wenn:
Selbstgefährdung (Suizidversuch, Selbstverletzung,…) oder
Fremdgefährdung (Angriff auf Fremdpersonen) vorliegt. - Der Patient wird gegen seinen Willen festgehalten.
:

-Patientenanwalt und
-Gericht.

Bulimie

Die Bulimie ist erst in der jüngsten Zeit beschrieben.

Beispiel: Sie essen 1/4 kg Butter mit Staubzucker verrührt (ca. 7000kal) Und sie erbrechen bald darauf. Die Patienten helfen nach mit dem Finger oder spontan, dies kann gelernt werden.

Merkmale der Erkrankung: Bulimiker haben die Gier sich oral zu befriedigen.

Die Krankheit des Patienten ist äußerlich nicht erkennbar. - Bulimie bleibt lange Zeit unentdeckt. - Erhöhte Gereiztheit, Hektik, etc. sind Anzeichen dafür.

Eine Überfunktion der Schilddrüse lässt nicht zunehmen.

Therapie: Bei der Therapie von Bulimie gibt es keine raschen Erfolge. - Es ist schwierig zu enttarnen, was dahinter steckt.

Fragestellung:
Was ist zum Herausspeiben?
Was macht mein Leben zum Kotzen?

Alles aufzuessen ist Selbstzerstörung.
Menschen mit Bulimie oder Magersucht erkennen den Sättigungsgrad nicht.

Das nächste Mal hält Kollege Tuhn-Hohnstein einen Gastvortrag über Kinder-Schutz-Gruppen. Er hat hier an unserer Klinik lange Zeit gearbeitet und studiert, arbeitet jetzt im Krankenhaus Salzburg und möchte habilitieren.

TUHN-HOHNSTEIN ist Gründer der Kinder-Schutz-Gruppe Salzburg.