Sigmund Freud

Fach Fach

Klasse 11

Autor Traumfängerin

Veröffentlicht am 05.03.2018

Schlagwörter

Psychologie

Zusammenfassung

Sigmund Freud und seine Lehre, Abwehrmechanismen, Trieblehre, Struktur der Persönlichkeit, Phasen der Persönlichkeitsbildung, Phasenmodell psychosexueller Entwicklung, Konflikt - Symptombildung, Konfliktarten

Phasenmodell psychosexueller Entwicklung

Das Phasenmodell postuliert, dass nacheinander unterschiedliche Organe in einer bestimmten Reihenfolge als erogene Zonen auftreten, nämlich zuerst der Mund (orale Phase), dann der After (anale Phase) dann das (männliche) Genital (phallische Phase) und nach einer Latenzphase schließlich in der Pubertät die (männlichen und weiblichen) Genitalien (genitale Phase).
In jeder Phase konzentriert sich der Lustgewinn auf ganz bestimmte Arten, die als Fixierungen bezeichnet werden. Auf diese Fixierungen wird ggf. später, besonders in Krisensituationen, zurückgegriffen (Regression):

Konflikt - Symptombildung

Den Kern eines Konfliktes bilden grundsätzlich zwei oder mehr gegensätzliche Forderungen bzw. Strebungen unterschiedlicher Bereiche im Inneren des Individuums. So können Konflikte u.a. auftreten: zwischen den Trieben oder zwischen den Instanzen des psychischen Apparates oder zwischen Wunsch und Abwehr.
Konflikt = 2 miteinander unvereinbare seel. Strebungen; kann bewußt sein; meist aber unbewusst.
Konsequenzen: von Kompromiß bis Charakterveränderung alles möglich

2 Konfliktarten:

ICH & ÜBER-ICH gg ES - wenn außer Angst auch Schuldgefühle

ÜBER-ICH & ES und ICH - wenn wegen Schuldgefühlen auch Abwehrmechanismen (z.B. Übertragung, Sublimierung, Verdrängung, etc.) getroffen werden

Bei zu großen Konflikten oder einer missglückten Abwehrdynamik wird das Abgewehrte in entstellter Form als neurotisches Symptom manifestiert. Die Symptombildung ist somit auch als ein spezifischer Selbstheilungsprozess aufzufassen, als Wiederherstellung des Gleichgewichts der Kräfte – allerdings auf reduziertem Niveau.
Die Formen der Abwehr hängen nun unmittelbar mit der psychosexuellen Entwicklung zusammen. Hemmungen in dieser Entwicklung bewirken später Fixierungen an Zustände früherer Phasen, welche die allgemeine Persönlichkeitsstruktur und die Art der aktuellen Krisenbewältigung entscheidend mitbestimmen.

Strukturmodell der Persönlichkeit

Die Psyche wird bei Freud in drei Bereiche (Instanzen) unterteilt: das ES, das ICH und das ÜBER-ICH. Im ES wirken die ursprünglichen biologischen Triebe (basale Grundbedürfnisse und primäre Impulse) in nicht sozialisierter Form, das ÜBER-ICH repräsentiert hingegen die moralischen und ethischen Wertvorstellungen der Gesellschaft (bzw. der Eltern) und hat Gewissensfunktion. Zwischen den beiden Instanzen hat das ICH eine Vermittlerfunktion, einerseits verhilft es den triebhaften Impulsen zu einer realitätsangepassten Verwirklichung, andererseits berücksichtigt es die Einschränkungen aus dem ÜBER-ICH, dass die Person mit den Normen der Umwelt nicht zu sehr in Konflikt gerät.

Trieblehre

Die Kräfte, die hinter den Bedürfnissen des ES liegen, nennt Freud die Triebe, deren Energie letztlich auf Quellen physiologischer Natur zurückgeht. Er unterscheidet zwischen zwei (entgegengesetzten) Grundtrieben EROS (auch Liebestrieb) und
THANATOS (Todestrieb). Die dem Eros zugrundeliegende Energie heißt Libido, deren Quellen verschieden Organe und Körperstellen (erogene Zonen) darstellen. In Der Entwicklung des Kindes sind nach Freud nun ganz typische Phasen zu beobachten, die nach der Vorherrschaft bestimmter erogener Zonen bezeichnet sind.
Abwehrmechanismen:

Widerstand, Übertragung und Gegenübertragung

Wenn die Symptombildung, wie oben skizziert, ein Kompromiss zwischen Konflikt und Abwehrorganisation ist, der trotz unbefriedigender Situation zu einem gewissen Gleichgewicht geführt hat, so ist jede Aufdeckung des Unbewussten, jede Wiederbelebung des Konfliktes schmerzlich und führt zu einem zeitweiligen Verlust der Stabilität. Der Widerstand gegen die Aufdeckungsarbeit des Therapeuten dient der Erhaltung dieser Stabilität.
Als stärksten Widerstand hatte Freud ursprünglich die „Übertragung“ bezeichnet. Damit werden Gefühle des Patienten dem Analytiker gegenüber bezeichnet, die nicht aus der realen Situation begründet sind, sondern von früheren Beziehungen stammen und nun in der therapeutischen Situation neu belebt werden.
Komplementär zur Übertragung ist die sog. Gegenübertragung zu sehen:
Beim Analytiker auftretende Gefühle wie Wut, Langeweile, Desinteresse, Mitleid etc. sind ein wichtiges Instrument in der Beziehung Therapeut – Klient. Dabei geht es nicht um ein ungehemmtes Ausagieren therapeutischer Gefühle, sondern Gegenübertragung ist die nicht-neurotische Reaktion des Analytikers auf die Übertragung seiner Patienten.

Projektion

Dieser Mechanismus soll an einem Beispiel verdeutlicht werden: eine Schülerinnengruppe ist am Wandertag auf dem Weg zum Gipfel: der Lehrer meint: „ihr schaut aber schon sehr müde aus, machen wir bei der Mittelstation Rast.“ Dabei ist er selbst schon müde und kann nicht mehr weitergehen. Die Folge von Projektion ist, dass Befindlichkeiten (wie in diesem Beispiel) falsch gedeutet werden.

Sublimierung

Nach Freud werden z.B. unterdrückte sexuelle Triebe auf einem anderen Gebiet ausgelebt (z.B. Hochleistungssport, Trainingssucht).

Bei allen genannten Abwehrmechanismen ist gemeinsam, dass das vordergründige Verhalten nicht das eigentliche Problem darstellen