Sterbehilfe

Fach Fach

Klasse 10

Autor annaxlin

Veröffentlicht am 14.03.2018

Schlagwörter

Sterbehilfe Religion

Zusammenfassung

Definitionen (aktive Sterbehilfe, passive Sterbehilfe, indirekte Sterbehilfe), Überblick über die Länder, in denen die Sterbehilfe erlaubt ist, Positionen kirchlicher und politischer Vertreter

Eine sehr aktuelle ethische Frage ist die zur Sterbehilfe. Des öfteren schon diskutierten Politiker im deutschen Bundestag zu diesem Thema und auch viele religiöse Personen äußerten sich bereits zur Frage ob Sterbehilfe erlaubt werden soll oder nicht und falls ja, in welchem Rahmen.

Zuerst möchte ich verschiedene Fachbegriffe der Sterbehilfe definieren und voneinander abgrenzen.

Danach stelle ich dar, in welchen europäischen Ländern die Sterbehilfe bereits erlaubt ist und wie sich die Situation derzeit in Deutschland darstellt.

Zuletzt gehe ich auf verschiedene Positionen zur Thematik ein, unter anderem die Position des Papst Benedikt XVI, die der Ärztekammer und verschiedenen Politiker.

Definitionen verschiedener thematischer Begriffe

Sterbehilfe = Sammelbegriff für Herbeiführen, Erleichtern, oder Nicht-Hinauszögern Des Todes eines Schwerkranken durch fachkundige Behandlung.

aktive Sterbehilfe = Herbeiführen des Todes aufgrund des tatsächlichen oder mutmaßlichen Wunsches dieser Person mit künstlichen Mitteln. (meist durch Injektionen)

passive Sterbehilfe = Unterlassen lebensverlängernder Maßnahmen oder Abbruch derselben bei Schwerkranken oder Unfallopfern.

indirekte Sterbehilfe = Lindern von Beschwerden durch die Behandlung mit Medikamenten, die als Neben-wirkung die Lebensdauer verkürzen. (z.B. Morphium)


Wo ist die aktive Sterbehilfe erlaubt?

  • in den Niederlanden (seit 2002; ist das erste Land der Welt, das die aktive Sterbehilfe erlaubte)
  • in Belgien (ebenfalls seit 2002; dort sogar für Minderjährige erlaubt)
  • Die Schweiz nimmt Beihilfe zur Selbsttötung hin, ist aber nicht ausdrücklich erlaubt!
  • In Frankreich darf ein Arzt das Leben nicht aktiv beenden, sie dürfen einen unheilbar kranken Patienten aber sterben lassen (=passive Sterbehilfe)

Situation in Deutschland:
In Deutschland ist die passive Sterbehilfe erlaubt, allerdings nur, wenn in der Patienten-verfügung steht, dass auf lebensverlängernde Maßnahmen verzichtet wird. Aktive Sterbehilfe ist verboten.


Positionen verschiedener Leute zur Sterbehilfe:

Papst Benedikt XVI ist gegen aktive Sterbehilfe. Er ist der Meinung, dies wäre gegen die jahrhundertlange Kirchenlehre, außerdem verstärkt es das Bild, dass ein Mensch nur etwas wert ist, wenn man aus ihm einen Nutzen ziehen kann. Außerdem meint er, es würde alte Menschen und sozial Schwache unter Druck setzen. Der Papst fordert für jeden Menschen den Anspruch auf angemessene medizinische Leistungen zum Erhalt des Lebens ein.

Die Ärztekammer ist ebenfalls gegen Sterbehilfe, da sie es als ihre Aufgabe sehen, das Leiden zu mindern und nicht den Leidenden aus der Welt zu schaffen. Sie ist der Meinung, jeder Mensch sollte in Würde sterben, z.B. in einem Hospiz.

Der Religionsführer von Großbritannien ist wie Papst Benedikt XVI der Meinung, dass sich Einsame, Alte oder Kranke unter Druck gesetzt fühlen, eher sterben zu müssen. Außerdem befürchtet er, dass man sich schneller für den Tod entscheiden würde, wenn die medizinische Pflege zu teuer ist.

Auch Herrmann Gröhe (CDU) machte sich für ein Sterbehilfeverbot stark. Er ist gegen ärztlich begleitete Selbsttötung und argumentiert ähnlich wie die Ärztekammer.

Die Grünen-Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg
Harald Terpe
und Elisabeth Scharfenberg
Harald Terpe
wollen wollen die Sterbehilfe nicht nur für Angehörige, sondern auch für nahestehende Menschen und Ärzte straflos lassen.

Zusätzlich könnte man noch zwei oder drei Videos zeigen, die weitere Positionen darstellen. Sie sind unter folgendem Link zu finden:
http://www.bpb.de/dialog/netzdebatte/210366/positionen-zur-sterbehilfe-von-kirche-bis-zivilgesellschaft


Nun habt ihr verschiedene Argumentationen gehört und konntet euch sicher auch eine eigene Meinung bilden.
An dieser Stelle bietet sich eine Diskussion an. Es muss sich ja nicht jeder in der Klasse äußern, aber zumindest könnte man eine kleine Umfrage machen, wer dafür ist, dass man die Sterbehilfe legalisiert und wer dagegen.