Sportpädagogik

Fach Fach

Klasse 11

Autor Traumfängerin

Veröffentlicht am 02.03.2018

Schlagwörter

Sport Pädagogik

Zusammenfassung

Pädagogische wissensformen, Definitionen, Zusammenführung von Sport und Pädagogik, viele praxisnahe Beispiele, die die Umsetzung veranschaulichen sollen und als Hilfestellung für den angehenden Pädagogen dienen.

Pädagogische Wissensformen

Know-that:
-Reflexives Wissen: praktische pädagogische Prozesse begleiten und nachträglich reflektieren
-Systematisches Wissen: pädag. Wissen explizieren und systematisieren, zukünftigen Professionellen “Augen einsetzen”
-Orientierung- und Beurteilungswissen: Verständigung und Auseinandersetzung über Zielsetzungen von Erziehungs- und Bildungsprozessen
-Problem: keine direkte Anwendbarkeit
Know-that
-Geordnetes Praxisrezeptwissen: Erfahrungsregeln und Rezepte für Praxissituationen
-Experte als Modell: Vorzeigen von Expertenlösungen
-Experten als Coaches: Unterstützung bei der eigenständigen Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen
Problem: enger Situations- und Personenbezug, Problem der Übertragbarkeit auf andere Situationen
Knowing-in-action
Impliziertes Expertenwissen: kaum didaktisierbares Erfahrungswissen
Zunehmende Teilhabe in der Zusammenarbeit: Unterstützung wird schrittweise mit wachsendem Können der Novizen zurückgenommen, Arbeitsaufgaben werden ausgeweitet

-Problem: konkreter Erfahrungsbezug, meist keine Lehrbarkeit und keine Verknüpfung mit wissenschaftlichem Wissen

Veränderungen der Sport Bewegungskultur
-Generelle Zunahme der Sportaktivität
-Qualitative Veränderung der aktiven Bevölkerung
-Zunahme der Sportarten und Sportinszenierungsformen
-Kommerzialisierung und Professionalisierung des Sports

oModerner Sportbegriff: körperlich aktiv sein
oAssoziation: Spaß, Gesundheit, Risiko, Selbsterfahrung
-Gesundheits- / Wellness-Sport: Etwas für die Gesundheit tun!
-Durchdringung des Alltags durch sportliche “Werte”

Modelle des Sports nach Heinemann
Wettkampfbezogenes Sportmodell
Kommerzielles Sportmodell
Expressives Sportmodell (Ausdruck des Lebensstils)
Funktionalistisches Sportmodell

Modelle des Sports nach Digel
Leistungssport: Wettkampf, Spannung, “Amateur” ==> Vereinsmitgliedschaft
Mediensport: Kommerz, Medien, Wettkampf, Profi ==> Arbeitsvertrag
Freizeitsport: Spaß, Freude, Mitmachen, Selbstwert ==> offene Organisation
Alternativsport: Subkultur, Körperkultur, Entspannung ==> offene Organisation
Instrumenteller Sport: Soziale Dienstleistungen, Erziehungsinstrument, Rehabilitationsinstrument ==> verschiedene Organisationen

Allgemeine Tendenzen
Professionalisierung: Sport als Beruf
Kommerzionalisierung: Sport als Dienstleistung
Individualisierung: Sport als Medium der Selbstdarstellung und Selbsterfahrung

Historische Entwicklung
-Antike: Gymnastische Erziehung ==> Platon (427-347 v.Chr.)
-Französichse Aufklärung: ==> Rousseau 1712-1778 (Erziehungsroman Emile 1762); Begründer der modernen Pädagogik, “Entdeckung” des Kindes, “natürliche” Erziehung, “negative” Erziehung
-Philantropen: ==> GutsMuts (Gymnastik für die Jugend 1793, Spiele zur Übung und zur Entwicklung des Körpers und des Geistes für die Jugend 1796, Kleines Lehrbuch der Schwimmkunst zum Selbstunterricht 1778) ==> Basedow, Campe, Salzmann, …
-Turnbewegung: ==> Jahn (das deutsche Volkstum 1816) ==> Jahn/Eiselen (die deutsche Turnkunst); Turnsperre (1820-1842)
-Schulturnen: ==> Spiess (Die Lehre der Turnkunst 1840)
-Reformpädagogen: ==> Gaulhofer/Streicher, Natürliches Turnen
-Nationalsozialismus: ==> Bäumler u.a.
-Theorie der Leibeserziehung nach 1945: ==> Bernett, Schmitz, Gruppe u.a.
-Sportpädagogik: ab Ende der 60er-Jahre: Entwicklung der Sportwissenschften, Forderungen nach Verwissenschaftlichung, normative Ansätze zwischen “Sportartenprogramm” und “Mehrperspektivität”
-Bewegungs- und Sportpädagogik: ab 90er Jahre: “Pluralisierung” der Perspektiven und Ansätze
Theoretische Sportpädagogik: Wissenschaft von sportbezogenen Erziehungs- und Bildungsprozessen
oPragmatische Sportpädagogik: Lehre für sportbezogene Erziehungs- und Bildungsprozesse
oBewegungs- und Sportpädagogik als empirisch fundierte “selbstreflexive Beratungswissenschaft”, Orientierung an qualitativer Sozialforschung

Fazit der historischen Rückschau

Voraussetzungen pädagogischer Thematisierung von Körper und Bewegung
Körper und Bewegung als Gegenstand und Mittel der Erziehung wurden in der Vergangenheit immer dann thematisiert, wenn es zur Kritik an einer Überakzentuierung des Geistes und der Rationalität gekommen ist.
Aktuelle Diskussion: Bewegungsmangel
In der Folge findet man:

“Frage nach dem Stellenwert der Leibeserziehung innerhalb der Gesamtbildung des Menschen. (Abwertung des intellektuellen, Hochwertung des kräftigen Menschen)
“Entdeckung und Begründung der erzieherischen und bildenden Möglichkeiten der Leibesübungen (man trainiert Körper und Geist immer gleichzeitig)
“Abhängigkeit der pädagogischen Legitimationsversuche von den politischen Zeitumständen (man fragt in jeder Zeit nach dem Stellenwert der Leibeserziehung)
“Diskussion von erstrebenswerten Zielen und geeigneten Methoden der Leibeserziehung (Gesundheit wird thematisiert)
“Systementwürfe auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und Begründungen (Systementwürfe werden gemacht Menschen brauchen besondere Ausbildung)
“Professionalisierung der Ausbildung und damit einhergehend bewegungspädagogische Theoriebildung.
Schule ist heute eine Institution zur Disziplinierung des kindlichen Körpers. Das ist eigentlich nicht so positiv, obwohl die Entwicklung eigentlich sehr positiv ist seit der Geschichte.