Bovine spongiforme Enzephalopathie - der Rinderwahn

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Klasse 10

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 26.03.2018

Schlagwörter

Bovine spongiforme Enzephalopathie BSE Rinderwahn Seuche

Zusammenfassung

Dieses Referat handelt von der Tierseuche Bovine spongiforme Enzephalopathie, besser unter der Abkürzung BSE oder umgangssprachlich als Rinderwahn bekannt. Es werden Ursachen, Symptome, Krankheitsverlauf sowie Ausbreitung und Eindämmung behandelt.

Bei der Krankheit Bovine spongiforme Enzephalopathie, besser bekannt unter der Abkürzung BSE oder umgangssprachlich “Rinderwahn” handelt es sich um eine Tierseuche. Bovine spongiforme Enzephalopathie ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der sich Gehirnsubstanz schwammartig verändert und zurück bildet.

Es handelt sich bei der Krankheit stets um eine tödlich endene Erkrankung des Gehirns, von der insbesondere Rinder betroffen sind. Die Krankheit wird durch atypisch gefaltete Proteine, sogenannte Prionen hervorgerufen.

Übertragung von Bovine spongiforme Enzephalopathie

Als einzige Ursache einer Erkrankung an Bovine spongiforme Enzephalopathie wird der Verzehr infektiösen Futters vermutet. Aufgrund dessen, ist in vielen Ländern, darunter auch Deutschland die Verwendung von Fleisch- und Knochenmehl von Wiederkäuern im Tierfutter verboten.

Zusätzlich ist eine Vererbung von Bovine spongiforme Enzephalopathie möglich. Ungefähr fünf bis zehn Prozent der Kälber von an Bovine spongiforme Enzephalopathie erkrankten Kühen bekommen die Krankheit ebenfalls. Die Vererbung der Krankheit von der Kuh auf das Kalb erfolgt durch das Blut oder das Fruchtwasser bei der Geburt vermutet.
Eine Ansteckung ist ebenfalls durch infizierte Kälberersatznahrung möglich.

Krankheitsverlauf und Symptome die auf Bovine spongiforme Enzephalopathie hindeuten

Bei Bovine spongiforme Enzephalopathie wird das Gehirn nach und nach schwammartig durchlöchert und bildet sich zurück. Daraus folgen starke Funktionsstörungen.
Zum Nachweis der Krankheit, wird dem verendeten Rind Gehirngewebe entnommen und dieses labortechnisch untersucht. In diesem Gewebe lassen sich die Prionen nachweisen.
An Bovine spongiforme Enzephalopathie erkrankte Tiere machen starke Wesensveränderungen durch und leiden unter enormen Störungen des Bewegungsapparates. Die Rinder taumeln und stürzen häufig über die eigenen Beine.
Beim Versuch wieder aufzustehen, geraten sie oftmals aus dem Gleichgewicht und stürzen erneut. Des weiteren sind die betroffenen Tiere sehr schreckhaft und reagieren empfindlich auf Lärm und Lichtreize.
Auch ein Muskelzittern und -zucken tritt häufig auf.

Die Inkubationszeit von Bovine spongiforme Enzephalopathie ist mit vier bis fünf Jahren recht lang. Nach dem Ausbruch der Krankheit sterben die infizierten Rinder in der Regel innerhalb weniger Monate.

Diagnose von Bovine spongiforme Enzephalopathie

Die Diagnose von Bovine spongiforme Enzephalopathie wird durch eine labortechnische Untersuchung bestimmter Gehirnareale des verendeten Rindes gesichert.
Hierzu werden die Hohlräume untersucht und die Prionen mit Hilfe der Immunhistochemie nachgewiesen. Es gibt Schnelltests, welche die Diagnose erleichtern.

Die Problematik bei der Diagnose von Bovine spongiforme Enzephalopathie liegt darin, dass die Prionen erst im Endstadium der Krankheit nachweisbar sind.
Der Nachweis von Prionen am lebendigen Tier war bis zum Jahre 2005 nicht möglich. Erst 2005 wurde ein Test vorgestellt, welcher an lebenden Tieren zuverlässig angewendet werden konnte. Jedoch ist dieser Test bis heute nicht offiziell zugelassen.

Ausbreitung von Bovine spongiforme Enzephalopathie

Im Jahre 1992 war die Ausbreitung von Bovine spongiforme Enzephalopathie am größten. Es gab weltweit über 37000 Fälle.
Heute spielt die Krankheit kaum noch eine Rolle. Seit 2003 nimmt die Zahl der Fälle laut Angaben der Vereinten Nationen stetig ab.

aaaaaaaIm Jahre 2003 gab es weltweit noch 1646 Fälle von Bovine spongiforme Enzephalopathie, ein Jahr später noch 878 und wiederum ein Jahr später nur noch 474 Krankheitsfälle.

Situation in Deutschland

Die ersten Verdachtsfälle von Bovine spongiforme Enzephalopathie gab es in Deutschland zu Beginn der 1990er Jahre. Diese Verdachtsfälle wurden jedoch nicht weiter untersucht. Die Tiere wurden zur Weiterverarbeitung weitergegeben.
Im Jahre 1994 ging Margrit Herbt, die bis dahin zuständige Fleischhygienetierärztin, mit diesen Fällen an die Öffentlichkeit. In folge dessen wurde Sie entlassen und zunächst erfolgreich auf Unterlassung verklagt.
Dieses Urteil wurde von höheren Instanzen später vollständig aufgehoben.

Dieser Lebensmittelskandal war darauf in zahlreichen Medien ein Hauptthema. Dies betraf sowohl Printmedien, als auch Fernsehen und Radio.
Der steigende mediale Druck, führte dazu, dass der Gesetzgeber mit der XEL-Kennung reagierte und der behördlichen Lebensmittelüberwachung erweiterte Kompetenzen im Bereich Futtermittel erteilte.

Deutschlands erster Fall von Bovine spongiforme Enzephalopathie wurde am 26.11.2000 durch die Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere bekannt gemacht.

Bis Februar 2005 wurden in Deutschland mehr als 350 weitere Bovine spongiforme Enzephalopathie Fälle offiziell bestätigt.
Da jedoch zahlreiche Tiere bereits vor der Pflichtuntersuchtung und somit bevor der Erreger nachweisbar war, geschlachtet wurden, ist es sehr wohl möglich, dass die tatsächliche Zahl der Infektionen höher war.
Im Jahre 2006 wurden ungefähr 1,7 Millionen Rinder untersucht und lediglich 16 Fälle von Bovine spongiforme Enzephalopathie registriert.

Die letzten beiden Bovine spongiforme Enzephalopathie Fälle in Deutschland gab es 2014. Diese beiden Fälle stehen nicht im Zusammenhang. Seitdem ist Deutschland frei von Bovine spongiforme Enzephalopathie Fällen.

Situation im vereinigten Königreich

Am stärksten betroffen von Bovine spongiforme Enzephalopathie war das vereinigte Königreich. Bis zum Jahre 1992 gab es 36000 Fälle. Aufgrund dieser Entwicklung veranlasste Großbritannien 1996 ein Verbot der Verfütterung von Tiermehl.
Dennoch gab es auch nach 1996 weitere Bovine spongiforme Enzephalopathie Fälle bei Rindern, die nach dem Fütterungsverbot geboren wurden.

Bekämpfung und Eindämmung

Es besteht anzeigepflicht für jeden auftretenden Fall von Bovine spongiforme Enzephalopathie. Bereits der kleinste Verdacht ist dem jeweils zuständigen Veterinäramt zu melden.
Während ein Bovine spongiforme Enzephalopathie Fall damals häufig zur Keulung der gesamten Herde führte, wird mittlerweile auf die Einzelkeulung zurückgegriffen.