Das Ebolavirus

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Klasse 13

Autor Wortstark

Veröffentlicht am 09.10.2018

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Ebola Ebolavirus

Zusammenfassung

Das Ebolavirus gehört zur Ordnung der Mononegavirales. Es wird der Familie der Filoviridae zugeordnet und bildet ferner eine eigene Gattung. Das Ebolavirus umfasst insgesamt fünf verschiedene Spezies und verursacht stets das typische Ebolafieber. Die Viren infizieren Menschen und weitere Primaten, wie zum Beispiel Schimpansen oder Gorillas.

Das Ebolavirus gehört zur Ordnung der Mononegavirales. Es wird der Familie der Filoviridae zugeordnet und bildet ferner eine eigene Gattung. Das Ebolavirus umfasst insgesamt fünf verschiedene Spezies und verursacht stets das typische Ebolafieber. Die Viren infizieren Menschen und weitere Primaten, wie zum Beispiel Schimpansen oder Gorillas.

Herkunft der Ebolaviren

Ebolaviren kommen typischerweise aus den tropischen Regenwäldern Südostasiens und Zentralafrikas. Erstmals wurden die Viren 1976 in Zaire und Yambuku entdeckt. Nahezu gleichzeitig traten Infektionen im Sudan auf. Zum ersten allgemein bekannten Ausbruch kam es in der Nähe des kongolesischen Flusses Ebola. Daher stammt der Name der Viren. Zum damaligen Zeitpunkt erkrankten 318 Menschen in insgesamt 55 Dörfern entlang des Flusses. 280 der Betroffenen starben an der Virusinfektion. Das entspricht einer Sterberate von 88 Prozent. Der erste bekannte Fall wurde zu Beginn als “Gelbfieber mit hämorrhagischen Merkmalen” beschrieben. Er trat in einem belgischen Missionskrankenhaus auf. Kurze Zeit später waren fast alle Nonnen und Krankenschwestern betroffen. Auch die meisten der Krankenhausbesucher oder Patienten waren erkrankt. Damals besaßen die Schwestern lediglich fünf Injektionsnadeln, die ohne Desinfektion weiterverwendet wurden. Viele hundert Patienten wurden mit den gleichen Nadeln behandelt.

Natürliches Reservoir der Ebolaviren

Bislang ist nicht eindeutig geklärt, wer oder was als Hauptwirt beziehungsweise Reservoirwirt infrage kommt. In das Visier der Wissenschaftler gerieten vor allem Fledermäuse. Fledermäuse gelten für viele ungewöhnliche Viruserkrankungen als Hauptwirt. So übertragen sie beispielsweise das Hendra-Virus in Australien oder auch das Nipah-Virus. Mittlerweile ist klar, dass es verschiedene Flughund-Arten in Afrika gibt, die Ebolaerkrankungen überlebten.

Ferner stellten Wissenschaftler innerhalb einer groß ausgelegten Studie zwischen 2003 und 2008 fest, dass sowohl der Nilflughund wie auch der Hammerkopf als mögliche Hauptwirte für das Ebolavirus infrage kommen. Gleiches gilt für das Marburgvirus. Der Nilflughund war während dieser Untersuchungen jedoch die einzige Art, in der hoch konzentrierte Antikörper gegen Ebola und Marburg festgestellt wurden. Auch in anderen Flughundarten konnten geringe Antikörperkonzentrationen nachgewiesen werden. Entsprechende Antikörper wurden ferner im Jahr 2010 bei Palmenflughunden festgestellt. Vermutungen legen nahe, dass vor allem Fledermäuse, die in Höhlen leben, betroffen sind. Zudem wird angenommen, dass die Übertragung durch von Fledermäusen fallengelassene und anschließend von Affen verzehrte Nahrung erfolgt.

Infektionswege und Quellen

Der genaue Übertragungsweg konnte bislang noch nicht festgestellt werden. Eher selten ist jedoch die Übertragung des Virus direkt vom Reservoirwirt auf den Menschen. Geht man nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO), kann eine Übertragung auch durch Körperkontakt mit infizierten, toten oder kranken Tieren auf den Menschen erfolgen. In Afrika ist das Jagen entsprechender Tiere sowie der Handel mit diesen oder die Zubereitung zum Verzehr Gang und gäbe. Eine Übertragung durch infizierte Wildtiere ist somit eine logische Schlussfolgerung.

Die Mensch-zu-Mensch-Übertragung von Ebolaviren erfolgt dagegen durch direkten Körperkontakt. Ebenso bei Kontakt mit infiziertem Blut, Organen oder anderen Flüssigkeiten. Als besonders infektiös bezeichnet die Weltgesundheitsorganisation Erbrochenes, Blut und Kot. Zusätzlich konnten die Viren bereits in Muttermilch, Samenflüssigkeit und im Urin der Erkrankten nachgewiesen werden. Nach Auftreten der ersten Symptome übertragen Betroffene das Virus solange, wie es im Körper nachgewiesen wird. Männer, die das Virus überleben, übertragen es noch bis zu zehn Wochen nach der Erkrankung über ihr Ejakulat. Die WHO schließt ferner eine Übertragung durch Speichel oder Tränenflüssigkeit nicht aus. Lediglich in Schweiß war ein Nachweis von Ebola bislang nicht möglich.

Prinzipiell tritt das Ebolavirus durch Schleimhäute oder durch verletzte Hautbereiche in den Organismus ein. Zudem ist die Übertragung über sexuellen Kontakt nachgewiesen. Eine Übertragung durch die Atemluft ist laut Robert Koch Institut nicht möglich.

Ebola - Inkubationszeit

Die Inkubationszeit liegt zwischen zwei und 21 Tagen. In den meisten Fällen tritt die Krankheit zwischen acht und zehn Tage nach der Ansteckung aus. Bei einem geringen Teil der Betroffenen beträgt die Inkubationszeit bis zu 42 Tage, wie Untersuchungen im Zuge der Ebola-Epidemie 2014 in Westafrika belegen.

Für eine Infektion mit den Ebola-Erregern ist nur eine geringe Infektionsdosis erforderlich. Ein bis zehn Viruspartikel genügen bereits. Der Wert wurde im Zuge einer Biowaffenforschung mittels Tierversuchen an Primaten ermittelt. Im Vergleich dazu liegt die Infektionsdosis von Milzbrand bei 8.000 bis 50.000 Partikeln. Ebola gilt somit als höchst infektiös.

Ebola-Virus - Ebolafieber

Die Infektion mit dem Ebolavirus führt zum Ausbruch des Ebolafiebers. Bei den meisten Patienten wird die Erkrankung in zwei klinische Phasen gegliedert. Die erste Phase ist durch typische Grippesymptome geprägt. Anschließend klingen die Symptome für 24 bis 48 Stunden ab. Daraufhin folgt die zweite Phase, die durch ein hämorrhagisches Fieber gekennzeichnet ist.

Zu den grippeähnlichen Symptomen in der ersten Phase zählen Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Kopfschmerzen, sowie Übelkeit und Erbrechen, ggfs. auch Durchfall. Auch Kraftlosigkeit sowie Unterleibsschmerzen, Gelenkschmerzen, Bindehautentzündungen oder Schluckschmerzen sind nicht selten. Bei bis zu 50 Prozent der Betroffenen tritt ein zusätzlicher Hautausschlag auf. Nur wenige Tage nach den ersten Krankheitsanzeichen weisen die Patienten Blutungen auf.

In der zweiten Phase der Ebola-Erkrankung kommt es zum typischen hämorrhagischen Fieber, über 38,5 Grad. Hinzu kommen Blutungen der Schleimhäute und Blutungen im Magen-Darm-Trakt. Ferner können auch andere Organe von den Blutungen betroffen sein, beispielsweise die Nieren. Kreislaufzusammenbrüche und Schockzustände sind weitere Symptome. Eine zunehmende Nierenbeeinträchtigung führt am Ende zur Minderfunktion der Nieren oder gar zum Nierenversagen. Weitere Berichte beschreiben neuropsychiatrische Auffälligkeiten, etwa Krämpfe, Verwirrtheit oder Hörverluste. Sofern Ebola tödlich verläuft, erfolgt der Tod durch septischen Schock und multiples Organversagen.

Behandlungsmöglichkeiten von Ebola

Im Falle einer Ebolaerkrankung kommen aktuell ausschließlich symptomatische Behandlungen in Betracht. Bislang ist kein wirksames Virostatikum bekannt. Wichtig ist die Isolierung der betroffenen Patienten, um das Risiko weiterer Ausbreitungen zu reduzieren.

Prognose bei Ebola-Infektionen

Ebola verläuft zumeist tödlich. Abhängig von der Virusvariante liegt die Sterberate zwischen 25 und 90 Prozent. Bei Überleben der Erkrankung sind spätere Folgekrankheiten nicht ausgeschlossen. Komplikationen können Psychosen, Hepatitis, Rückenmarksentzündungen oder Regenbogenhautentzündungen sein. Hier gilt anzumerken, dass Rückenmarksentzündungen häufig zu Querschnittslähmungen führen.