Der Ameisenigel – Fortpflanzung, Lebenserfahrung und Entwicklungsgeschichte

Fach Fach

Klasse 6

Autor schnuckelwolke72

Veröffentlicht am 27.08.2018

Schlagwörter

Ameisenigel

Zusammenfassung

In diesen zweiten Teil des Referates geht es um den Ameisenigel und seine Fortpflanzung, Jungtieraufzucht und wie seine Fortpflanzung ist , die Eiablage, seine Lebenserwartung und Entwicklungsgeschichte .

Fortpflanzung

Paarungsverhalten:

Ameisenigel paaren sich meist im Juli und August. Während der Paarungszeit verhalten sie sich merkwürdig, denn sie bilden Karawanen, obwohl sie eigentlich Einzelgänger sind. Das anführende Tier ist weiblich, ihr folgen bis zu zehn Männchen. Sie gehen dem Weibchen so nach und stupsen sie immer wieder mit der Schnauze an. Ihre Fruchtbarkeit signalisieren sie dem Männchen durch ein ausgeschüttetes Pheromon. Ab und zu kommt es vor das sie einem Weibchen folgen, was nicht bereit ist sich zu Paaren. Wenn dies der Fall ist ignoriert es die Männchen, sind sie zu hartnäckig rollt sie sich zu einer Stachelkugel zusammen, so müssen sie sich schließlich auf die Suche nach einem anderen Weibchen machen. Die Verfolgung ist für Männchen sehr anstrengend und verlieren dabei bis zu 25% ihres Körpergewichtes, da sie sich über mehrere Tage oder gar Wochen hinziehen kann.

Das Weibchen legt sich, sobald es paarungsbereit ist, flach auf den Bauch und den Kopf verbirgt sie meist im Gebüsch. Die Männchen, die ihr gefolgt sind, beginnen auf der linken und rechten Seite von ihr einen Paarungsgraben zu graben, der je nach Anzahl der Männer einen Ring um den weiblichen Igel bilden. Anschließend beginnen sie, sich gegenseitig mit den Köpfen aus dem Graben zu drängen bis einer übrig bleibt, sie kämpfen quasi um das Weibchen. Das übriggebliebene Männchen legt sich nun seitlich neben das Weibchen in den Paarungsgraben und versucht dessen Schwanz mit den Hinterbeinen an zu heben, dabei streichelt er sie. Es kann bis zu vier Stunden dauern bis sich das Weibchen hochheben lässt, und das Männchen seinen Penis in die Kloake einführen kann. Bis zu 180 Minuten kann der Geschlechtsakt der beiden dauern. Ist dieser beendet, gehen beide wieder getrennte Wege, wobei das Männchen sich ab und zu wieder einer Karawane anschließt. Das Weibchen jedoch paart sich nur einmal in der Saison.

Eiablage und Jungenaufzucht:

Das Weibchen legt meist ein Ei manchmal aber auch zwei bis drei Eier, drei bis vier Wochen nach der Paarungszeit ab. Beim Langschnabeligel gibt es mehrere Beobachtungen, manche sagen sie legen nur ein Ei, andere wiederum berichten von vier bis sechs Eiern. Die Eier sind cremefarben und haben ungefähr die Größe einer Weintraube, ein großes Dotter und die Schale ist ledrig. Bevor das Ei gelegt wird, bildet sich auf dem Bauch des Weibchens ein Beutel aus, in dem das Ei dann ungefähr zehn Tage bebrütet wird. Das Baby durchbricht mit Hilfe eines Eizahnes die Schale. Die Jungtiere sind beim Schlüpfen nackt, blind, ca. 15 Millimeter lang und ähneln in ihrem Zustand den Beuteltieren. Die Mutter hat keine Zitzen wie man es gewohnt ist bei Säugetieren, sondern sie hat im beutel ein Milchfeld mit Milchdrüsen, aus der die Milch austritt, sobald das Jungtier daran leckt. Nach 8 Wochen ist das Jungtier ca. 15 bis 21 Zentimeter groß und die Stachel fangen an zu wachsen weshalb es aus dem Beutel ausziehen muss. Da das Weibchen nur alle fünf bis zehn Tage zu seinem Junges zurück kehrt, legt sie es in einem gut verstecktem Bau ab um es vor Feinden zu schützen. Das Jungtier öffnet ca. nach 10 Wochen die Augen, seinen ersten Ausflug aber macht es erst nach fünf bis sechs Monaten. Von der Mutter wird das Junge entwöhnt sobald es 7 Monate ist, wenn es 1 Jahr alt ist, verlässt es diese. Geschlechtsreif wird das Jungtier wenn es ein oder zwei Jahre alt ist. Die Mutter ist allerdings erst zwei Jahre nach der Geburt wieder bereit sich zu paaren.

Lebenserwartung des Ameisenigels

Ameisenigel können bis über 20 Jahre alt werden und sind somit relativ langlebig. Es ist bekannt das ein in menschlicher Obhut lebendes Tier ein Alter von 50 Jahren erreichte.

Systematik und Entwicklungsgeschichte

Da Säugetiere nicht über ihre Gebärweise definiert werden sondern über ihre Abstammung, sind Ameisenigel und ihre verwandte Schnabeltiere den Säugetieren zugeordnet. Ameisenigel weisen einige Merkmale auf die sie mit anderen Säugern gemeinsam haben. Zu diesen Merkmalen gehören unter anderem das Säugen mit Milch beim Nachwuchs, der Besitz der drei Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel sowie das vorhanden sein von Haaren. Die Kloakentiere sind nicht die Vorfahren der Beutel- oder Plazentatiere, eher stellen sie einen Seitenzweig, der sich spezialisiert und weiterentwickelt und damit das ursprüngliche Merkmal des Eierlegens erhalten hat, auch wenn die frühesten Säugetiere wahrscheinlich eierlegend waren.

Man weiß sehr wenig über die versteinerte Geschichte der Vorfahren der Ameisenigel. Aus dem Zeitalter Pliozän stammt der älteste Fossilienfund und ist aus Australien, er ähnelt im Körperbau aber schon den neueren Arten. Man vermutet das die Tiere aber schon viel Älter sind und aus der Kreidezeit stammen.
Aus dem Pliozän aus New South Wales stammen die Schädelüberreste der Art Zaglossus ramsayi und werden manchmal in die Gattung Megalibwilia eingeordnet, sie werden auf eine Gesamtlänge von rund 75 Zentimeter geschätzt.
Der bisher größte gefundene Ameisenigel war der Zaglossus hacketti, er lebte im Pleistozän in Westaustralien vor ca. 15000 Jahren und war ungefähr einen Meter lang und 30 Kilogramm schwer. Es gibt keinen Beweis dafür das es Ameisenigel außerhalb Australiens und Neuguineas gibt.

Wie schon erwähnt, werden die Ameisenigel in zwei Gattungen unterteilt, nämlich in Kurz- und Langschnabeligel. Zu einem früheren Zeitpunkt wurden beide Gattungen in mehrere Arten unterteilt, diese fasste man dann als Unterarten einer Art zusammen.

Ameisenigel und Menschen

Aborigines und Papua:

In Neuguinea und den Ureinwohnern Australiens gilt insbesondere der Langschnabeligel als Delikatesse. Die Stacheln haben die Aborigines in manchen Regionen als Zierde verwendet. In mehreren Geschichten der „Traumzeit“ der Aborigines wird erzählt wie das Tier zu seinen Stacheln gekommen ist. Die eine Geschichte besagt, das es von den anderen Tieren in ein Dornengestrüpp geworfen wurde, zur Strafe, weil es in der Trockenzeit ein Wasserloch verheimlicht hat. Weil die Dornen im Rücken hängen blieben, sorgte es für ein Stachelkleid.

Nach Ankunft der Europäer:

1790 fertigte William Bligh, Kapitän der Bounty, eine genaue Zeichnung des Ameisenigels an bevor er es auf aß und gilt als die früheste europäische Darstellung. In Großbritannien erschien 1792 die erste detaillierte Beschreibung eines Kurzschnabeligels. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung des Kurzschnabeligels und des Schnabeltiers stammt von George Shaw, schlug den Namen Myrmecophaga aculeata vor und war ein Anzeichen dafür, das er den Ameisenigel auch dem Ameisenbären zuordnete.

Quellenangaben
<p><a rel="nofollow" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ameisenigel">https://de.wikipedia.org/wiki/Ameisenigel</a></p>