Der Wolf

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Klasse 4

Autor Wortstark

Veröffentlicht am 09.10.2018

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Wolf Canis lupus

Zusammenfassung

Als größtes Raubtier aus der Familie der Hunde, lebt der Wolf in großen Rudeln. Im Verband erlegt der Canis lupus mittelgroße bis große Huftiere. Lange Zeit war der Wolf samt seiner Unterarten weit verbreitet. Er lebte in ganz Europa, in Nordamerika, besiedelte weite Teile von Asien und ebenso Japan wie die arabischen Halbinseln.

Als größtes Raubtier aus der Familie der Hunde, lebt der Wolf in großen Rudeln. Im Verband erlegt der Canis lupus mittelgroße bis große Huftiere. Lange Zeit war der Wolf samt seiner Unterarten weit verbreitet. Er lebte in ganz Europa, in Nordamerika, besiedelte weite Teile von Asien und ebenso Japan wie die arabischen Halbinseln.

Ab dem 15. Jahrhundert wurden Wölfe jedoch global verfolgt und systematisch gejagt. In nahezu allen Lebensräumen konnte im 19. Jahrhundert eine deutliche Dezimierung festgestellt werden. In West- und Mitteleuropa wurde der Wolf fast vollständig ausgerottet. In Japan ist die biologische Art komplett verschwunden. Mittlerweile steht der Wolf in zahlreichen Ländern unter Naturschutz. Trotz weiterer illegaler Verfolgungen können sich die Bestände allmählich erholen.

In einigen europäischen Teilen und im nahen Osten besteht kein gesetzlicher Schutz.

Im Jahr 2000 konnte in Deutschland erstmals die Geburt freilebender Welpen nachgewiesen werden. Seit dem ist ein Anstieg der Wölfe und Rudel in Mittel- und Nordeuropa zu beobachten. 73 Rudel und Wolfs-Paare wurden im Zeitraum 2016/2017 innerhalb von Deutschland registriert.

Steckbrief: Wolf

  • Lateinischer Name: Canis lupus lupus
  • Alter: bis zu 13 Jahre
  • Gewicht: zwischen 30 und 50 Kilogramm
  • Nahrung: Huftiere
  • Feinde: in Deutschland keine natürlichen Feinde. Hierzulande steht er an der Spitze der Nahrungskette. Die größte Bedrohung geht vom Menschen aus.
  • Größe: bis zu 1,7 Meter lang und 0,8 Meter hoch
  • Population in Deutschland: circa 400 Exemplare
  • Bedrohungsstufe: extrem großes Risiko für zukünftiges Aussterben

Allgemeine Merkmale des Wolfs

Der Wolf hat deutlich Ähnlichkeit mit einem großen Haushund. Allerdings ist sein Rumpf wesentlich länger und sein Brustkorb sichtbar höher. Dafür ist der Brustkorb des Wolfes schmaler als der des Haushundes. Im Vergleich sind Wölfe schlank. Sie haben auffällig lange Beine und dabei einen relativ großen Kopf mit einer breiten Stirn. Die Schnauze ist breit. Die Ohren werden aufrecht getragen und weisen nach vorne. Im Innenraum sind die Ohren dicht behaart. Auch die Augen sind nach vorne gerichtet, setzen allerdings schräg an. Auffällig ist der buschige Schwanz des Wolfes. Dieser weist circa ein Drittel der Kopf-Rumpf-Länge auf.

Der Wolf hat ein ausgedehntes Verbreitungsgebiet. Es ist schwierig, allgemeine Angaben bezüglich Körpergröße und Gewicht zu machen. In der Regel liegt die Kopf-Rumpf-Länge zwischen einem Meter und 1,6 Metern. Dabei beträgt die Länge des Schwanzes nochmals 33 bis 55 Zentimeter. Das Gewicht von einem Wolf kann zwischen 28 und 40 Kilogramm variieren. Laut Bergmannscher Regel sind die Hinterfüße 20 bis 25 Zentimeter lang. Die Länge der Ohren beträgt neun bis zwölf Zentimeter.

Beobachtungen zeigen, dass die größten Wölfe in Kanada, Alaska und im mittleren Norden von Russland heimisch sind. Dabei haben die größten Wölfe eine erstaunliche Schulterhöhe von 80 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 80 Kilogramm. Dagegen leben die kleinsten Wölfe auf den arabischen Halbinseln und im vorderen Orient. Sie haben eine Kopf-Rumpf-Länge von 80 Zentimetern und ein vergleichsweise geringes Gewicht von 20 Kilogramm. Weibliche Wölfe sind circa zwei bis zwölf Prozent kleiner als die Rüden. Außerdem sind die Fähen 20 bis 25 Prozent leichter.

Die bei uns heimischen Wölfe liegen mit ihrer Größe und ihrem Gewicht im Mittelfeld, direkt zwischen den vorgenannten Extremen.

Die Fellfarbe von Wölfen ist individuell. Sie kann cremefarbend, rötlich, weiß, gelblich, grau, schwarz oder braun sein. In nördlichen Verbreitungsgebieten haben die Wölfe einen großen Schwarz- oder Weißanteil. In den gemäßigten europäischen Zonen sowie in Asien tragen die Wölfe überwiegend graugelbes bis braungraues Fell. In der Regel sind Beine, Bauch und Schnauze der Wölfe deutlich heller als die Rücken- und Schwanzhaare.

Die soziale Organisation der Wölfe

Besonders eindrucksvoll ist das ausgeprägte Sozial- und Territorialverhalten der Wölfe. Sie leben in großen Rudeln, die im Regelfall aus dem Elternpaar und dessen Nachkommen bestehen. Im Allgemeinen handelt es sich also um eine Familie. Wölfe, die einzeln angetroffen werden, haben ihr Rudel zumeist mit Beginn der Geschlechtsreife verlassen, um ein eigenes Rudel zu bilden. In seltenen Fällen werden familienfremde Rüden, mit einem maximalen Alter von drei Jahren, geduldet. Diese schließen sich dem Rudel für wenige Tage bis maximal ein Jahr an. Nicht selten gründen die Zuwanderer später eigene Reviere mit jungen Fähen des Rudels. Im Alter von zehn bis 54 Monaten verlassen Jungwölfe ihre Eltern.

Die größten Rudel umfassen bis zu 36 Tiere. Normale Rudelgrößen liegen bei fünf bis zwölf Tieren. Auffällig ist, dass besonders kleine Rudel als Nahrungsquelle Abfälle oder kleine Tiere nutzen. Sehr große Rudel ernähren sich dagegen von großen Huftieren wie Elchen oder Bisons. Bei den kleineren Rudeln verlassen die Jungwölfe ihre Eltern recht zügig. Jungwölfe aus großen Rudeln bleiben dagegen verhältnismäßig lange.

Prinzipiell sind die Elterntiere sehr dominant gegenüber ihrem Nachwuchs, allerdings gibt es keinerlei Kämpfe um eine mögliche Rangordnung im Rudel. Konflikte werden dagegen zwischen verschiedenen Altersstufen ausgetragen. Während dieser Konflikte setzen sich die Älteren gegen die Jüngeren durch, wobei die Austragung in der Regel innerhalb des selben Geschlechts erfolgt. Die Folge dieser Konflikte ist eine ausgeprägte Hierachie nach Geschlecht und Alter.

Soziale Interaktion unter Wölfen

Wölfe haben die Fähigkeit, miteinander zu kommunizieren. Die Interaktion erfolgt mittels optischer und akustischer Signale. Dabei spielen die Lautäußerungen, die Mimik und die Haltung des Schwanzes eine wichtige Rolle.

Eine erhobene Schwanzhaltung steht für ein dominantes Ausdrucksverhalten. Ein eingezogener Schwanz steht dagegen für Demut. Dieses Zeichen soll Kämpfe verhindern. Das Demutsverhalten wirkt allerdings nur bei Wölfen aus dem eigenen Rudel. Rudelfremde Wölfe reagieren darauf nicht.

Interessante Fakten über den Wolf

Der Wolf hat ein herausragendes Sehvermögen. Mit einem Blickwinkel von 250 Grad ist er dem Menschen deutlich überlegen (180 Grad). Er hat außerdem eine ausgezeichnete Nachtsicht. Auch der Geruchssinn des Wolfes ist nicht zu vernachlässigen. Seine Beute wittert er auf eine Entfernung von bis zu zwei Kilometern. Eine weitere Fähigkeit ist der ausgeprägte Hörsinn. Töne von bis zu 40 Kilohertz werden problemlos wahrgenommen. Mehrere Kilometer Entfernung hindern den Wolf nicht daran, andere Wölfe zu erkennen. Der Mensch hört lediglich die Hälfte.

Damit der Wolf seinen täglichen Energiebedarf deckt, benötigt er zwei bis drei Kilogramm Fleisch. In Notlagen ist er jedoch auch dazu in der Lage, bis zu zwei Wochen ohne Nahrung zu überleben. Andererseits ist es ihm auch möglich, bis zu elf Kilogramm Fleisch mit einmal zu vertilgen. Kleine Tiere verschlingt der Wolf in der Regel vollständig. Beispielsweise Hasen, Rehe oder Frischlinge. Von größeren Tieren lässt der Wolf dagegen häufig etwas über, sodass auch andere Tiere profitieren. Damit nimmt der Wolf einen enormen, ökologischen Wert ein.

Quellenangaben
<ul> <li><a rel="nofollow" href="https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/wissen/artensteckbrief.html">https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/wissen/artensteckbrief.html</a></li> <li><a rel="nofollow" href="https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/wolf">https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/wolf</a></li> <li><a rel="nofollow" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Wolf">https://de.wikipedia.org/wiki/Wolf</a></li> </ul>