Ein Diaphragma ist ein technisches bzw. mechanisches Mittel zur Empfängnisverhütung bei der Frau. Dieses funktioniert über einen Verschluss des Muttermunds, welcher das Eindringen von Spermien in die Gebärmutter ausschließt.

Der Aufbau und die Anwendung eines Diaphragmas

Ein Diaphragma zur Empfängnisverhütung ist eine weiche und schalenförmige Kappe. Diese besteht meistens aus Latex oder Silikon und enthält eine integrierte Metallfeder. Es wird vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt, sodass der Muttermund komplett verschlossen ist. Damit dies optimal erfolgen kann, muss die passende Größe des Diaphragmas zuvor mit ärztlicher Hilfe ermittelt werden. Diese beträgt in der Regel zwischen 60mm und 90mm Durchmesser.

Die Anwendung eines Diaphragmas reicht zur Empfängnisverhütung nicht aus. Es müssen gleichzeitig Spermizide verwendet werden. Außerdem müssten einige weitere Regeln, wie beispielsweise die Tragzeit beachtet werden. Das Diaphragma darf frühestens nach acht Stunden wieder entfernt werden, sollte jedoch auch nicht zu lange getragen werden, da sonst gesundheitliche Risiken entstehen können. Die maximale Tragzeit beträgt 24 Stunden. Wichtig zu beachten ist, dass ein Diaphragma ein reines Mittel zur Empfängnisverhütung ist, daher nicht vor übertragbaren Krankheiten schützen kann.

Verbreitung vom Diaphragmata und alternative Verhütungsmethoden

Die Nutzung eines Diaphragmas hat sich als mechanisches Mittel nicht durchgesetzt. Das am meisten benutzte mechanische Verhütungsmittel ist das klassische Kondom. Bei den hormonellen Mitteln zur Empfängnisverhütung liegt die klassische Pille weit vorne, gefolgt von der etwas moderneren Minipille.

Wodurch ist dies zu erklären?

Die Nutzung von Kondomen ist einfach und schnell zu bewerkstelligen. Darüber hinaus sind Kondome preisgünstig und nahezu überall erhältlich. Kondome können beispielsweise in Drogeriemärkten, Supermärkten, Discountern, Apotheken, Tankstellen und sogar an öffentlichen Automaten gekauft werden. Letztere funktionierten ähnlich wie Zigarettenautomaten. Die Anwendung eines Kondoms ist einfach und schmerzfrei. Bei korrekter Anwendung bietet ein Kondom einen recht zuverlässigen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Darüber hinaus schützt ein Kondom vor übertragbaren Krankheiten. Neben diesen vielen Vorteilen hat ein Kondom nur wenige Nachteile, wie zum Beispiel, dass es schnell beschädigt werden oder sogar reißen kann. Aufgrund der zahlreichen Vorteile sind Kondome als Mittel zur Empfängnisverhütung sehr beliebt.

Ebenfalls beliebt sind hormonelle Mittel zur Empfängnisverhütung, wie beispielsweise die Pille oder auch Notfallpräparate, wie die Pille danach. Auch diese hormonellen Mittel zur Empfängnisverhütung bieten einen zuverlässigen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Die Einnahme ist einfach, jedoch wird ein gewisses Maß an Selbstdisziplin und Zuverlässigkeit vorausgesetzt, denn eine vergessene Pille kann zum Verlust der Schutzes führen.

Die Verhütungssicherheit

Als Maß für die Verhütungssicherheit wird der sogenannte Pearl Index verwendet. Es gilt: je kleiner der Pearl - Index, desto zuverlässiger und besser ist das jeweilige Verhütungsmittel. Der Pearl - Index vom Diaphragma liegt, in Kombination mit einem spermizidhaltigen Gel, zwischen 1 und 20. Das klassische Kondom hat im Vergleich hierzu einen Pearl – Index, der zwischen zwei und zwölf liegt. Das Kondom für Frauen hat einen Pearl – Index von fünf bis 30.

Ein Diaphragma ist zwar grundsätzlich ein recht zuverlässiges Mittel zur erfolgreichen Empfängnisverhütung. Die Nutzung des Diaphragmas erfordert jedoch, wie die Nutzung der klassischen Pille, Selbstdisziplin und etwas Übung.

Unterstützende Mittel zur Verwendung eines Diaphragmas

Ein Diaphragma wird in der Regel in Kombination mit einem Verhütungsgel oder eine entsprechenden Verhütungscreme verwendet. Dies ist zwingend notwendig, da das Diaphragma alleine keinen ausreichenden Schutz zur Empfängnisverhütung liefert. Es existieren Diaphragmata, welche bereits Spermizide enthalten, welche die Spermien schnell abtöten. Diese sollten gemeinsam mit dem Diaphragma nur kurz getragen werden.

Mögliche Probleme bei der Nutzung eines Diaphragmas

Grundsätzlich können Diaphragmata von allen Frauen als mechanisches Mittel zur Empfängnisverhütung benutzt werden. Dies gilt jedoch nur solange, wie keine Allergie oder sonstige Unverträglichkeit gegen Silikone oder Latex vorhanden ist. Des Weiteren sollte die Frau keine Unverträglichkeit gegenüber den künstlichen Spermiziden haben. Für Frauen, die solche Spermizide nicht vertragen oder diese aus anderen Gründen nicht anwenden wollen, gibt es Produkte welche auf Zitronensäurebasis oder Milchsäurebasis sind. Nachteile hierbei sind, dass diese Produkte ihre Wirksamkeit schneller verlieren, als es bei spermizidhaltigen Produkten der Fall ist.

Über die Sicherheit und den Pearl – Index dieser Produkte gibt es bis daher keine zuverlässigen Studien und Ergebnisse. Aktuell wird davon ausgegangen, dass die spermizidfreien Varianten von der Sicherheit her ähnlich gut sind, wie die Gele mit Spermiziden. Darüber hinaus erfordert die sichere Verwendung eines Diaphragmas die Beachtung einiger Anwendungshinweise und Selbstdisziplin, damit optimaler und sicherer Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft besteht. Des Weiteren erfordert auch das Einsetzen des Diaphragmas etwas Übung. Aus diesen Gründen eignet sich das Diaphragma eher weniger für jüngere und unerfahrene Frauen.

Die Kosten eines Diaphragmas

Die Kosten für ein Diaphragma sind nicht sonderlich hoch. Sie legen je nach Produktart und Hersteller zwischen 20 und 60 Euro. Darüber hinaus fallen noch Lieferkosten sowie Kosten für die Anpassung und die Verhütungsgele an. Außerdem müssen auch die Kontrolluntersuchungen berücksichtigt werden. Da ein Diaphragma relativ langlebig ist, ist das Diaphragma deutlich günstiger, als andere Methoden zur Empfängnisverhütung, welche regelmäßig neu angeschafft werden müssen, wie beispielsweise Kondome oder auch hormonelle Mittel zur Empfängnisverhütung, wie die Pille oder die Minipille.