Die Eiche als Pflanzengattung

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Klasse 3

Autor Wortstark

Veröffentlicht am 07.10.2018

Schlagwörter

Eiche Eichen Eichenarten Eicheln

Zusammenfassung

Dieses Referat beschreibt die Pflanzengattung Eiche. Generative und vegetative Merkmale werden erläutert. Außerdem gibt es einen Überblick der bekanntesten Eichen aus Deutschland, sowie eine Erklärung, warum die Eiche der Nationalbaum Deutschlands ist.

In der Botanik trägt die Eiche die Bezeichnung Quercus. Sie bildet eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Buchengewächse.

Bei allen Eichen-Arten handelt es sich um immergrüne oder sommergrüne Bäume. In seltenen Fällen wachsen Eichen als Sträucher.

Eichen beherbergen eine außerordentlich große Zahl von Insekten. In einer Baumkrone können bis zu 1.000 verschiedene Arten leben. Die Wissenschaft geht davon aus, dass sich die meisten Insekten auf Eichen als Lebensraum spezialisiert haben, da die Bäume in der Entwicklungsgeschichte sehr alt sind. Für Raupen unterschiedlicher Schmetterlingsarten sind Eichen ein wesentliches Nahrungshabitat. Mehr als Einhundert verschiedene Raupenarten leben in Eichen.

Merkmale der Eiche

Eichen verfügen über Blätter, die spiralig und wechselständig angeordnet sind. Zumeist sind die Blätter in Blattspreite und Blattstiel gegliedert. Blattspreiten sind dünn und ledrig. Sie können gelappt oder ungelappt sein. Die Ränder der Eichenblätter sind gezähnt bis stachelig gezähnt oder glatt. Außerdem verfügen Eichen über Nebenblätter, die sehr unscheinbar sind und recht früh abfallen.

Die Blütenstände sitzen an der Basis der jungen Zweige. Jede Blüte ist einfach aufgebaut. Männliche Blüten sind an ihren hängenden Blütenständen und verwachsenen Blütenhüllblättern erkennbar. In den meisten Fällen besitzen die männlichen Blüten sechs Staubblätter. Weibliche Blüten haben dagegen drei bis sechs Fruchtblätter sowie einen Stempel mit mehreren Griffeln.

Verbreitung der Eichen in Mitteleuropa

Laut einer Waldzählung aus dem Jahr 2012 nehmen Eichen deutschlandweit circa 11,6 Prozent der Waldflächen ein. Insgesamt bewachsen sie eine Fläche von circa 1,1 Hektar. Im Zeitraum von 2002 und 2012 hat sich die Eichenfläche in Deutschland um 70.000 Hektar vergrößert. Damit sind Eichen die zweithäufigste Laubbaumgattung im Bundesgebiet. Auf Platz 1 befindet sich die Rotbuche. Die einheimischen Eichen-Arten Stieleiche und Traubeneiche sind besonders häufig vorkommend. Die Roteiche - aus Nordamerika eingeführt - bewächst gerade einmal 55.000 Hektar Wald und nimmt damit lediglich 0,5 Prozent des Anteils ein.

Schon im Tertiär (Zeitalter zwischen Kreidezeit und der Erdneuzeit) traten erste Eichen-Arten auf. In Sedimenten der niederrheinschen Bucht wurden fossile Rückstände gefunden, die mehr als zwölf Millionen Jahre alt sind. Im Baltischen Bernstein finden sich zudem Eichenblüten aus vergangenen Zeiten wieder.

Aktuell sind etwa 400 bis 600 Arten der Eiche bekannt. Als Gattung werden Eichen in die Untergattungen Quercus und Cyclobalanopsis unterteilt. Die Untergattung Quercus umfasst nochmals verschiedene Sektionen, wie Weißeichen, Zerreichen und Roteichen. Zu ihnen zählen etwa 450 verschiedene Arten. Zur Untergattung Cyclobalanaopsis werden weitere 150 Eichen-Arten gezählt.

Eichen beheimaten zahlreiche, verschiedene Regionen. Nordamerika, Mexiko, Zentralamerika, Kolumbien, Eurasien, Nordafrika. Außerdem sind einige Arten auf den Karibischen Inseln vorzufinden.

Stieleichen und Traubeneichen

In Mitteleuropa sind Stiel- und Traubeneichen vorkommend. Hierbei handelt es sich um typische Vertreter der Weißeichen. Beide Eichenarten kommen häufig gemeinsam vor und neigen zur Verpaarung. In vielen Fällen ist eine Differenzierung nicht eindeutig möglich.

Erkennbar sind Stiel- und Traubeneichen an Blättern mit abgerundeten Rändern. Sie werden auch als Lichtbaumarten bezeichnet. Das bedeutet, die Eichen benötigen im Wachstum besonders viel Licht. Außerdem bilden sie offene, lichte Kronen. Das Holz der Trauben- und Stieleichen ist verkernend und sehr dauerhaft. Aufgrund der Robustheit wurde das Holz häufig für den Schiffbau genutzt.

Rotbuchen stammen dagegen aus Nordamerika. Sie werden seit circa 100 Jahren in Mitteleuropa angebaut. Vorzufinden sind sie überwiegend in Parks und botanischen Gärten. In Forsten werden Roteichen nur selten angebaut. Roteichen sind an spitzen Blättern erkennbar. Ihre Eicheln benötigen eine Reifezeit von zwei Jahren. Außerdem ist das Holz nicht wasserdicht, weshalb es kaum einen Wert besitzt. Dennoch wird es aufgrund der außergewöhnlichen Maserung für die Möbelproduktion verwendet.

Eicheln - die Früchte der Eiche

Eichen sind reich an Früchten, die auch als Eicheln bezeichnet werden. Hierbei handelt es sich um Nussfrüchte. Die Reifezeit beträgt ein bis zwei Jahre ab der Bestäubung. Jede Eichel hat einen Fruchtbecher, der sie umgibt. Sie sind reich an Kohlenhydraten und Proteinen. In der Vergangenheit wurden sie zur Eichelmast genutzt. In frühgeschichtlicher Zeit und in Notzeiten nutzten auch Menschen Eicheln als Nahrungsmittel.

Eicheln als Futtermittel

Eicheln können ab September geerntet werden. In der Regel fallen sie einfach zu Boden (wie Kastanien). Reife Früchte lösen sich sehr leicht aus der Kappe. Häufig ist die Kappe bereits von alleine abgefallen.

Genutzt werden die Nüsse zur Aufzucht von neuen Eichen. Hierzu müssen die reifen Früchte lediglich eingegraben werden. Andererseits sind Eicheln ein hervorragendes Futtermittel für Wildtiere. Schweine, Rotwild oder auch Eichhörnchen vertragen die Eicheln ohne Probleme.

Die bekanntesten Eichen-Arten in Deutschland

  • Stieleiche: wird auch als Sommereiche bezeichnet, größte Höhe und höchstes Alter unter allen Eichen-Arten
  • Traubeneiche: gilt als Wintereiche, aufgrund langer Pfahlwurzel sehr sturmfest
  • Flaumeiche: wächst hauptsächlich an warmen, trockenen Standorten, die jungen Zweige sind mit einem Flaum besetzt, erreicht eine Höhe von maximal 25 Metern
  • Sumpfeiche: ursprünglich aus Nordamerika, wird gerne in Deutschland angepflanzt, bevorzugt wärmeres Klima
  • Roteiche: stammt ursprünglich aus Nordamerika, rot gefärbtes Laub

Die Eiche: Deutscher Nationalbaum

Die Eiche hat eine lange Tradition in Deutschland. Unter ihr wurden bereits Gerichtsverfahren in der Antike abgehalten. Die Femeiche gilt als die älteste Eiche Deutschlands. Sie soll bis zu 850 Jahre alt sein. In Deutschland gilt die Eiche seit dem 18. Jahrhundert als Nationalbaum. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871 wurden zahlreiche Friedenseichen in ganz Deutschland gepflanzt. Die Hoffnung lag darauf, dass der Länderfrieden mindestens solange bestehen bleibt, wie die Eichen alt werden.