Minipille

Fach Fach

Klasse 9

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 26.05.2018

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Minipille

Zusammenfassung

Dieses Referat beschäftigt sich mit der Minipille, einem hormonellen Mittel zur Empfängnisverhütung. Es wird die Funktionsweise der Minipille erklärt. Darüber hinaus wird auf die Nebenwirkungen der Minipille eingegangen.

Die Minipille ist eine moderne Verhütungsmethode. Sie gehört zu den Arzneimitteln zur hormonellen Empfängnisverhütung. Ihr Wirkstoff ist synthetisches Pregestin als Gestagen. In den meisten Fällen enthält die Minipille das Gestagen Levornorgestrel. Das Wirkungsprinzip funktioniert wie folgt. Die Konstistenz des Zervixschleims wird verändert. Hierdurch bildet sich ein Schleimpropf im Gebärmutterhals, welcher ein barriereähnliches Hindernis für die Spermien darstellt. Das Passieren dieser Barriere ist für die Spermen deutlich erschwert, als ohne dieses Hindernis einzudringen. Des Weiteren wird durch die Wirkstoffe der Minipille auch die Schleimhaut der Gebärmutter verändert, sodass eine befruchtete Eizelle sich dort nicht einnisten kann. Diese beiden Veränderungen durch die Kombination sind ein relativ sicheres Verhütungsmittel.

Einnahme der Minipille

Damit die Minipille zuverlässig wirken kann und den größtmöglichen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft bietet, ist es wichtig, dass sie jeden Tag ohne Pause zur gleichen Zeit eingenommen wird. Schon eine vergessene Minipille beziehungsweise auch eine mehr als drei Stunden verspätete Einnahme der Minipille setzt den Schwangerschaftsschutz aufs Spiel. Auch wenn die Minipille insgesamt bei korrekter Einnahme ein relativ sicheres Verhütungsmittel ist, so ist sie laut Pearl Index im Vergleich zu anderen hormonellen Verhütungsmitteln als unsicherer einzustufen.

Die neue Version der Minipille

Die Minipille wurde im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Die neue Version der Minipille enthält das Gestagen Desogestrel. Auch sie verändert, wie die Vorgängerversion den Zervixschleim und die Gebärmutterschleimhaut. Darüber hinaus unterdrückt sie zusätzlich den Eisprung. Als primäre Wirkung der neuen Minipille ist die Ovulationshemmung zu betrachten. Dies gilt ebenso für Mikropille, welche inzwischen ebenfalls ein recht weit verbreitetes Verhütungsmittel ist. Laut Pearl ist die neue Minipille sehr gut, ebenso wie die Mikropille. Von der Zuverlässigkeit her sind die Minipille und die Mikropille fast identisch. Ein weiterer Vorteil der Minipille, und auch der Mikropille ist, dass Einnahmefehler nicht so starke Auswirkungen haben. Dennoch ist es ratsam, immer auf eine korrekte Einnahme der Minipille zu achten.

Alternative Methoden der Empfängnisverhütung

Eine der klassischsten Methoden zur Empfängnisverhütung ist die Benutzung eines Kondoms. Dieses schützt sowohl vor der ungewollten Schwangerschaft, als auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Ein Nachteil des Kondoms ist, dass dieses relativ schnell beschädigt werden oder sogar reißen kann. Dies kann zur Folge haben, dass eine Frau ungewollt Schwanger wird. Dennoch gilt das Kondom insgesamt, bei korrekter Anwendung, als ein sicheres und empfehlenswertes Mittel zur Empfängnisverhütung.

Weitere Methoden zur Vermeidung von ungewollten Schwangerschaften sind operativ eingesetzte, also dauerhafte Verhütungsmittel, wie beispielsweise die Spirale. Auf diese Möglichkeit der Empfängnisverhütung soll an dieser Stelle zwar hingewiesen werden, sie wird jedoch im Folgenden nicht näher betrachtet.

Die klassische Pille

Die klassische Pille ist das erste hormonelle Mittel zur Empfängnisverhütung und der Vorreiter aller anderen Pillenvarianten. Es gibt in Deutschland zahlreiche verschiedene Varianten, sodass für fast alle Frauen eine gut verträgliche Pille gefunden werden kann. Die Anwendung von der klassischen Pille und der Minipille unterscheidet sich nur unwesentlich. Auch in anderen Punkten, wie beispielsweise der Kostenfrage gelten für die unterschiedlichen Varianten die gleichen Übernahmeregellungen. Die Pille gilt als sicheres hormonelles Verhütungsmittel.

„Die Pille danach“

Bei der Pille danach handelt es sich nicht um ein Standartmittel zur hormonellen Empfängnisverhütung, sondern um ein Notfallpräparat. Dieses kann genommen werden, wenn beispielsweise dass Kondom beschädigt worden ist oder die Pille vergessen worden ist. Die Wirksamkeit der Pille danach hängt stark von der Einnahmezeit nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr ab.

Welche Frauen können und sollten die Minipille als hormonelles Mittel zur Empfängnisverhütung nutzen?

Die Minipille kommt insbesondere für Frauen in Frage, welche Raucherinnen sind, Bluthochdruck haben oder eine Thromboseneigung haben. Auch Frauen welche in der Vergangenheit bereits an einem östrogenabhängigen Tumor erkrankt sind, sollten auf die Minipille zurück greifen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Minipille insbesondere für Frauen ist, welche östrogenhaltige Präparate nicht vertragen. Aufgrund ihrer guten Verträglichkeit kann die Minipille als hormonelles Mittel zur Empfängnisverhütung auch von Frauen verwendet werden, welche aktuell stillen.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen der Minipille

Medikamente und Wirkstoffe, wie beispielsweise Johanniskraut, diverse Antibiotika oder Antiepileptika sowie Psychopharmaka können die Wirkung der Minipille negativ beeinträchtigen. Dies gilt nicht nur für die Minipille, sondern auch für andere hormonelle Mittel zur Empfängnisverhütung.

Eine der am häufigsten vorkommenden Nebenwirkungen der Minipille sind Zwischenblutungen sowie das Ausbleiben der monatlichen Menstruation. Darüber hinaus kommen, wenn auch seltener, Hautveränderungen, Haarausfall sowie Stimmungsschwankungen und hierbei besonders erhöhte Reizbarkeit und depressive Verstimmungen als Nebenwirkungen der Minipille vor.

Die Kosten der Minipille und die Kostenträger

Die Minipille wird in der Regel als Dreimonatspackung angeboten. Die klassischen Minipillen kosten für drei Monate ungefähr 32 Euro. Die neue Minipille kostet für drei Monate in etwa 37 Euro. Also ist die neue Minipille im Vergleich zu den klassischen Varianten etwas teurer. Betrachtet man jedoch den deutlich besseren Pearl Index und die daraus hervorgehende deutlich bessere Wirksamkeit und Zuverlässigkeit, so sind die Mehrkosten von ungefähr 1,67 Euro pro Monat eine lohnende Investition.

Die Minipille ist wie andere hormonelle Mittel zur Empfängnisverhütung in Deutschland verschreibungspflichtig. Für gesetzliche Krankenversicherte Frauen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Minipille bis zum vollendeten 20. Lebensjahr. Danach sind die Kosten für die Minipille vom Krankenversicherten selbst zu tragen. Eine Ausnahme sind hierbei sozialhilfeberechtigte Frauen. Diesen steht eine Kostenübernahme für die Minipille vom zuständigen Sozialhilfeträger zu.