Ökosystem Fließgewässer

Fach Fach

Klasse 12

Autor SCFEH

Veröffentlicht am 13.04.2018

Schlagwörter

Ökosystem Fließgewässer Fluss Bach Nahrungsbeziehungen Energiefluss

Zusammenfassung

In diesem Referat geht es um das Ökosystem Fließgewässer, welches Flüsse, Ströme, Bäche und Rinnsale miteinschließt. Folgende Überthemen werden behandelt: Typische Lebewesen und ihre Nahrungsbeziehungen, Eingriffe in das Ökosystem und ihre Folgen, Biologischer Energiefluss, Physikalischer Energiefluss und der Stoffkreislauf von Stickstoff.

Ökosystem Fließgewässer

Typische Lebewesen und ihre Nahrungsbeziehungen

Symbiose (hier zum Beispiel zwischen Bitterling und Malermuschel)
-Der Bitterling benötigt die Malermuschel zur Fortpflanzung.
-Das Weibchen legt mit Hilfe seiner Legeröhre die Eier auf die Kiemenblätter der Malermuschel.
-Das Männchen gibt zur Befruchtung seine Milch auf die Atemöffnung der Muschel bis alle Eier verteilt sind.
-Die Larven der Muschel haften sich an die Bitterlinge, anschließend entwickeln sie sich dort.

Parasitismus (hier zum Beispiel zwischen Branchiomyces, Hesamita, Würmern, Egeln und Fischen)
-Der Pilz verursacht Kiemenfäule, welche wiederum zu Fischsterben führt.
-Der Pilz ist nicht wirtsspezifisch (das heißt er tritt bei mehreren Fischarten auf, z.B. Hecht, Forelle, Karpfen).
-Hesamita nistet sich in den inneren Organen des Fisches ein.
-Diese führt zu einer Viruserkrankung und anschließend zum Tod der Fische.
-Würmer und Egel können auch Fische befallen (Faden- und Bandwürmer, Fischegel Piscicola geometra).

Konkurrenz (hier zum Beispiel zwischen Bachforelle und Bachstelze, Wasseramsel und Regenbogenforelle)
-Die Bachstelze ernährt sich von Insekten und Spinnen, Eintags- und Köcherfliegen. Das Nahrungsspektrum der beiden überschneidet sich nur geringfügig.
-Die Wasseramsel erbeutet Eintags-, Stein- und Köcherfliegenlarven, Käfer, Schnecken und andere Insekten.
-Anders bei Nahrungskonkurrenten: Diese haben fast die gleichen Beutetiere;
-Beide bewohnen unterschiedliche ökologische Nischen, also können sie nebeneinander existieren
-Die Regenbogenforelle und die Bachforelle sind direkte Nahrungskonkurrenten.
-Sie besetzt eine andere ökologische Nische und können nebeneinander existieren.

Eingriffe in das Ökosystem und ihre Folgen
Wasserverschmutzung
• Gelangen zu viele ungeklärte Industrie- oder Haushaltsabwässer in das Gewässer, kann es seine Fähigkeit zur Selbstreinigung und seine Menge an Sauerstoff verlieren.
• Anaerobien vermehren sich dort → sie bauen Abfallstoffe im Wasser ab→ dabei entstehen Faulschlamm und giftige Faulgase → das führt zum Tod vieler Organismen im Wasser des Gewässers
• Wasser wird durch fremde Stoffe getrübt → weniger Lichteinfall in Wasser → weniger Photosynthese
Luftverschmutzung/ Saurer Regen
• Gelangt saurer Regen in das Gewässer wird dessen pH-Wert beeinflusst→ Im schlimmsten Fall: Eiweiße der Organismen im Wasser werden verändert und giftige Stoffe gelöst → Organismen im Wasser sterben.
Flussbegradigungen und Versiegelung von Fläche.
• Durch Versiegelung verliert Boden die Fähigkeit starken Niederschlag aufzunehmen → Überschüssiger Niederschlag fließt in Fluss → Fluss und umgebener Boden können Wasser nicht aufnehmen → häufigere Überschwemmung, da Fluss durch Begradigung generell einen höheren Wasserspiegel und Fließgeschwindigkeit hat → Organismen müssen sich dem anpassen → Artenvielfalt kann zurückgehen
Staudämme
• Fluss verliert an natürlichen Sedimenten → Fluss versucht das auszugleichen → „gräbt“ sich tiefer in den Boden und trägt ihn ab → Lebewesen verlieren wichtigen Lebensraum→ Lebewesen sterben → Fluss fehlen diese Organismen als z.B. Stoffproduzenten→ Nahrungskette kann schwer geschädigt werden→ Ökosystem gerät aus dem Gleichgewicht

Biologischer Energiefluss
• Energie gelangt durch die Sonne in das Ökosystem
• (Wasser-) Pflanzen nutzen sie, um energiereiche Verbindungen durch Fotosynthese herzustellen
(v.a. Glukose = Energiespeicher)
• Tiere fressen die Pflanzen und nutzen deren Energie für sich
• Andere Konsumenten fressen die Tiere wiederum
• Pilze, Bakterien, usw. wandeln die Abfallstoffe und Kadaver von Konsumenten und Produzenten in wiederverwertbare Biomasse um
• Pflanzen (= Produzenten) können diese größtenteils wieder verwenden
• … [beginnt von vorne]
ABER:
• Mit jeder Ebene geht dem Ökosystem Energie in Form von Wärme verloren
• Die nächst höhere Stufe erhält nur 10% der Energie der vorherigen Stufe
• Stoffe werden von energiereichen zu energiearmen Stoffen umgewandelt (z.B. Glukose zu Kohlenstoffdioxid)
• Biomasse geht nicht verloren, kann aber auch nicht vollständig genutzt werden (z.B. das Cytoskelett)
• Viel Biomasse geht dem System ständig verloren, denn die Strömung treibt es ab ins Meer
⇒ ständige Regeneration nötig
• Larven verlassen Gewässer ⇒ negative Auswirkung auf Energiebilanz des Fließgewässers
KEIN Energiekreislauf ⇒ Energiefluss ⇒ Energie muss immer wieder neu zugeführt werden

Physikalischer Energiefluss
Verschiedene Faktoren:
• Wärmeverteilung und -haushalt des Flusses
• Wasserbewegungen
• Lichtklima
• Abfluss- oder Strömungsdynamik im Gewässer
⇒ Energiefluss ist nicht abhängig von Organismen

Stoffkreislauf
Das Fließgewässer ist ein – Spirale statt Stoffkreislauf
• offenes Ökosysteme: engen Land-Wasser-Vernetzung + einseitig gerichtete Strömung
• ständiger Stoffeintrag und -transport
• stark von der umgebenden Landschaft (Einzugsgebiet) abhängig
• Nähr- und Mineralstoffangebot sind von der Ufervegetation und Grundwasser abhängig
• Stoffe werden mit der Strömung flussabwärts transportiert
• Erst weit vom Herkunftsort und nach geraumer Zeit umgesetzt
⇒ KEIN Stoffkreislauf ⇒ SONDERN stromabwärts führende Stoffspirale

Nährstoffzugabe:
• Blätter und Totholz gelangen in die Oberläufe ⇒ Die Nährstoffe werden außerhalb des Gewässers produziert
• Dieses Pflanzenmaterial liefert die Nahrungsgrundlage für die Organismen weiter unten liegender Gewässerabschnitte
• Langsamer Prozess der Algen- und Wasserpflanzenansiedelung ⇒ gewässerinterne Produzenten
• Nährstoffproduktion nimmt kontinuierlich zu, im Unterlauf findet sie fast vollständig im Gewässer statt ⇒ Mit Zunahme des Flussverlaufes nimmt der Nährstoffgehalt zu.

Wichtige Kreisläufe: Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor, Schwefel

Quellen: (Stand 30.11.2017)
https://www.lerntippsammlung.de/-Oe-kosystem-Flie-ss-gew-ae-sser.html
http://www.biologie-schule.de/oekosystem-fliessgewaesser.php
http://www.waterquality.de/hydrobio.hw/3BIO.HTM#Kohlenstoffkreislauf