Sukzession

Fach Fach

Klasse 9

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 17.07.2018

Schlagwörter

Sukzession

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt den Prozess der Sukzession in der Biologie. Es werden der Verlauf der Sukzession und die drei verschiedenen Szenarien der Sukzession erläutert. Außerdem wird auf die Botanik eingegangen.

Bei der Sukzession handelt es sich in der Biologie, genauer gesagt, in der Ökologie und Botanik um die zeitliche Abfolge von Pflanzengesellschaften, Tiergesellschaften oder Pilzgesellschaften an einem Standort. Das Phänomen der Sukzession kann in Extremfällen von einem gestörten Ausgangsstadium von einem vegetationsfreien Boden über mehrere Stadien zu einer Klimaxgesellschaft führen. Vereinfacht kann Sukzession auch mit der Verbuschung verglichen oder sogar gleichgesetzt werden. Sukzessionsflächen sind Nutzflächen, welche nach der Nutzung über einen längeren Zeitraum in Ruhe und sich selbst überlassen werden.

Der Verlauf der Sukzession

Den Prozess der Sukzession gibt es in nahezu allen Ökosystemen. Der Ausgangspunkt einer Sukzession sind neu entstandene und gestörte sowie genutzte Lebensräume. Des Weiteren kann die Sukzession auch in natürlichen Lebensräumen stattfinden, wenn sich die Lebensumstände, wie zum Beispiel durch den Klimawandel, verändern.

Es existieren drei verschiedene Szenarien bei einer Sukzession:

Die Förderung: hierbei fördern die Vorgänger ihre Nachfolger, indem sie den natürlichen Lebensraum zu deren Gunsten abändern. Die Arten welche in den späteren Sukzessionsphasen entstehen, sind in dem Fall auf die Vorgängerarten als Erstbesiedler angewiesen.

Die Toleranz: hier können sich neue Arten ansiedeln, ohne dass diese von vorher dort gewachsenen Arten in irgendeiner Art profitieren. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die „neue Art“ weniger Ressourcen zum Existieren benötigt, als es bei den anderen „alten“ Arten der Fall war. Die neuen Arten können dann in den Lebensraum eindringen und sich dort erfolgreich ansiedeln, obwohl dieser von anderen Arten bereits besetzt war. Dies führt in Laufe der Zeit in der Regel zur vollständigen und dauerhaften Verdrängung der Erstbesiedler.

Die Hemmung: hierbei können sich die neuen Arten nur trotz der Erstbesiedler dauerhaft ansiedeln.

Bei allen Sukzessionsprozessen spielt die Konkurrenz unter den Arten eine wesentliche Rolle. Konkurrenzschwache Arten werden im Laufe der Zeit durch konkurrenzstarke neue Arten ersetzt.
Für die Landschaftsplanung sowie den Naturschutz und Umweltschutz ist es von großer Wichtigkeit die Prozesse und Phasen der Sukzession korrekt einschätzen und somit die Folgen abschätzen zu können. Gelingt dies, kann ein gestörter Naturhaushalt wiederhergestellt und im Idealfall langfristig geschützt werden.

Rückwärtslaufende Sukzession

In seltenen Ausnahmefällen kann der Prozess der Sukzession auch rückwärts verlaufen. Hierbei werden hochentwickelte Arten durch einfacher aufgebaute Arten ersetzt. Dies ist ein Phänomen, welches beispielsweise nach einer Naturkatastrophe oder einem Waldbrand auftreten kann. Wird der Waldboden durch den Waldbrand extrem stark beeinträchtigt, so kann die Entwicklung der Arten anschließend in eine ganz andere Richtung verlaufen, als es normalerweise der Fall gewesen wäre. Die Folge hiervon kann eine Rückentwicklung der Art sein.

Das Phänomen der Sukzession in der Botanik

In der Botanik wird zwischen der primären Sukzession und der sekundären Sukzession unterschieden. Die primäre Sukzession setzt an bis dato unbesiedelten Gebieten ein. Bei der sekundären Sukzession ist der Ausgangspunkt bereits besiedeltes Gebiet und von den existierenden Arten veränderte Gebiete. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Sukzession von einer Wiese zu einem Wald handeln, wenn die Wiese nicht mehr genutzt und der Natur überlassen wird. Auch an vegetationslosen Gebieten sind schon Entwicklungen des Bodens abgelaufen. Innerhalb dieses Bodens ist dann in der Regel auch eine Samenbank zu finden. Eine sekundäre Sukzession kann auch bei Störungen einer Gemeinschaft auftreten, bei der der Boden noch in Ordnung war. Solche Gebiete verwandeln sich im Laufe des Zeit meistens wieder zum Ausgangszustand zurück.

Wird von einem unbewachsenem Boden ausgegangen, ist der Ablauf der Sukzession wie folgt: Die Pionierarten erschließen das bis dahin unbesiedelte Gebiet. In manchen Fällen bildet sich eine Ersatzgesellschaft. Dies ist immer dann der Fall, wenn das Gebiet wegen einer Störung durch die Menschen oder allgemein durch die menschliche Nutzung entstanden ist. Diese Gesellschaften haben in der Regel gute Mechanismen zur Verbreitung über große Flächen und Gebiete. Die Fernverbreitung kann beispielsweise durch windverbreitete Samen durchführen.

In vielen Fällen haben diese Pioniere im Gegenteil zu den Arten der Klimaxgesellschafen eine höhere Toleranz gegenüber harten Umweltbedingungen. Im ersten Stadium und generell in frühen Stadien sind die Arten mit einem großen Fortpflanzungspotential dominierend. Im Laufe der Zeit kommen weitere Arten hinzu, welche sich zum Teil deutlich langsamer ausbreiten aber die in der Regel konkurrenzschwachen Pioniere immer weiter verdrängen. Die Pionierarten ändern daraufhin ihre Standortfaktoren. Dies erreichen sie beispielsweise durch die Ansammlung von Stickstoff und anderen Nährstoffen.

Sie können auf den Boden einwirken und den Wasserhaushalt sowie das Klima verändern. Die auf diese Art veränderten Eigenschaften des Gebiets sorgen dafür, dass auch andere Arten in der Lage sind, nun dort anzusiedeln. Diese neuen Arten sind in der Regel deutlich anspruchsvoller, als ihre Vorgänger es waren. Sie haben höhere Ansprüche an das Klima, die Wasserqualität und die Nährstoffe und meistens auch eine insgesamt höhere Produktivität. Diese neuen Arten vermehren sich jedoch weniger schnell und weniger stark. Sie haben dafür aber ein größeres Durchsetzungsvermögen und verdrängen die Pionierarten.

Die neuen Arten sind darüber hinaus ebenfalls in der Lage die Eigenschaften ihrer Umgebung im Laufe der Zeit zu prägen und zu verändern. Dieser Prozess der Sukzession wiederholt sich immer wieder. Hierdurch entstehen immer mehr Arten. Es wird immer eine noch anspruchsvollere und produktivere Besiedlung erzeugt. Das Artenreichtum wird also durch den Verlauf der Sukzession immer größer, während die Veränderungen im Gebiet jedoch immer weniger werden.