Als Hitler das rosa Kaninchen stahl

Fach Fach

Klasse 8

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 02.07.2018

Schlagwörter

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt die Kinder- und Jugendliteratur "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" (im Original: "When Hitler Stole Pink Rabbit") von der englischen Schriftstellerin Judith Kerr aus dem Jahre 1971.

Bei dem Roman „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ handelt es sich um einen Kinder- und Jugendroman der englischen Schriftstellerin Judith Kerr aus dem Jahre 1971. Der Originaltitel des Romans lautet „When Hitler Stole Pink Rabbit“. Der Roman hat autobiografische Elemente und ist ein klassisches Jugendbuch, welches im Schulunterricht als Lektüre gelesen wird. Das Buch gibt eine kindgerechte Einführung in die Anfänge des dritten Reiches sowie der Flüchtlingskrise. Drei Jahre nach der Romanveröffentlichung, gewann das Buch „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ den deutschen Jugendliteraturpreis als „herausragendes Kinderbuch“. Die deutsche Übersetzung verfasste Annemarie Böll.

„Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ ist das erste Buch einer Trilogie, in deren Verlauf die Jugendliche Anna, aus deren Perspektive erzählt wird, zu einer jungen Frau heranwächst. Zu Beginn der Trilogie spielt die Handlung im Jahre 1933, dem Jahr der Machtergreifung Hitlers. Die Trilogie endet in den 1950er Jahren. Der zweite Teil trägt den Titel „Warten bis der Frieden kommt“ und der dritte Teil den Titel „Eine Art Familientreffen“. Auch die Nachfolgebücher waren sehr erfolgreich.

Inhaltsangabe

Die Geschichtebeginnt kurz vor der Reichstagswahl im Frühjahr 1933. Die Erzählerin Anna ist zu diesem Zeitpunkt neun Jahre als. Sie ist Jüdin und lebt mit ihrer Familie in Berlin. Annas Vater ist Schriftsteller und wird durch Hitler- und NSDAP kritische Artikel in Zeitungen und Magazinen bekannt. Aus Angst vor der drohenden Machtergreifung Hitlers und einer daraus drohenden Verhaftung, flieht er nach der Warnung eines Polizisten, nach Prag. Der Rest der Familie bleibt zunächst in Berlin. Doch nur kurze Zeit später, reisen Annas Mutter und die Kinder in die Schweiz. In Zürich wird die Familie wieder vereint.

Durch den Wahlsieg Hitlers und der Machtergreifung bleibt die Familie in der Schweiz. Das Eigentum der Familie, ist inzwischen konfisziert worden. Darunter auch, das rosa Stoffkaninchen von Anna. Die Familie wohnt zunächst in einem Hotel in Zürich. Da dies jedoch auf Dauer zu teuer ist, ziehen sie in den Gasthof der Familie Zwirn. Die Zwirns haben drei Kinder, welche Partei ergreifen müssen. Entweder sind sie für die jüdischen Gäste oder gegen sie. Sie werden vor diese Entscheidung gestellt, nachdem eine deutsche Urlauberfamilie ihren Kindern verbietet mit Anna und ihrem Bruder Max zu spielen, weil sie Juden sind. Dies ist die erste Situation, wo Anna mit dem Thema Antisemitismus direkt in Kontakt kommt.

Aufgrund der Bücherverbrennung, der auch die Bücher von Annas Vater zum Opfer fallen und aufgrund der neutralen Einstellung der Schweizer Zeitungen, hat Annas Vater große Probleme, Arbeti als Schriftsteller zu finden. Die Nazis haben zwischenzeitlich sogar eine Art „Kopfgeld“ auf ihn ausgesetzt. Da die Familie in der Schweiz für sich keine Zukunft sieht, ziehen sie auf Wunsch von Annas Vater nach Paris in Frankreich. Er glaubt, dort leichter Arbeit finden zu können.

Als sie in Frankreich eintreffen, merken sie schnell, dass es nicht so einfach ist, sich in einem fremden Land zurecht zu finden. Sie erleben die Probleme einer Flüchtlingsfamilie. Sie verstehen die Sprache nicht, sie haben Integrationsprobleme und, wie bereits in der Schweiz, finanzielle Probleme. Annas Vater findet zwar Arbeit bei der Pariser Zeitung, diese ist jedoch nicht besonders gut bezahlt. Dies hat zur Folge, dass die finanziellen Probleme der Familie immer größer werden.

Auch in Frankreich hat die Wirtschaftskrise Spuren hinterlassen. Immerhin hat Annas Familie in Paris nicht mit dem Antisemitismus zu kämpfen. Sie leben in Sicherheit und Freiheit und dies ist ihnen wichtiger als Wohlstand. Durch Kontakte in die Heimat erfahren sie, dass sich die Lage für die Juden in Deutschland immer weiter zuspitzt. Julius ein alter Freund der Familie hat aus lauter Verzweiflung in Berlin aufgrund von Schikane durch die Nazis, Selbstmord begangen. Annas Mutter denkt an die Zukunft und hat große Sorgen, dass die finanziellen Nöte der Familie noch größer werden. Sie wünscht sich einen Umzug nach England.

Da die Familie mittlerweile nicht mal mehr die Miete pünktlich bezahlen kann und sich deshalb Vorwürfe eines Concierge anhören muss, drängt Annas Mutter ihren Mann zu dem Umzug. Sie beschließen die Kinder übergangsweise zu ihren Großeltern nach Südfrankreich zu bringen. Anna gefällt diese Entscheidung überhaupt nicht, da sie Angst davor hat, von ihren Eltern getrennt zu sein. Vor der Umsetzung des Plan erhält der Vater ein Arbeitsangebot. Eine englische Firma möchte ein Filmmanuskript von ihm kaufen und bietet 1000 britische Pfund. Da nun genug Geld vorhanden ist, kann die Familie zusammen nach England reisen. Sie beschließen nach London in die Nähe von Cousin Otto zu ziehen. Somit bekommt die Geschichte für Anna und ihre Familie ein versöhnliches Ende.

Romanverfilmung

Da der Roman „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ sehr erfolgreich war, ist die Geschichte im Jahre 1978 vom Westdeutschen Rundfunk für die ARD unter der Regie von Ilse Hofmann verfilmt worden. Der Film wurde erstmals an Weihnachten 1978 ausgestrahlt. Die Hauptrollen spielten die Schauspieler Martin Benrath, Elisabeth Trissenaar, Ariane Jeßulat, Alexander Rosenberg sowie Miriam Spoerri.

Die Verfasserin des Romans hat biografische Bezüge in ihr Werk einfließen lassen. Insbesondere hat sie ihre eigene Familienkonstellation ziemlich exakt übernommen. Es gibt einen Bruder. Im wahren Leben ist dies Michael, im Roman Bruder Max. Der berühmte Vater ist Alfred Kerr und die Mutter Julia Weismann. Als Nebencharaktere kommen Großtante Sarah und die Großmutter vor. Der Großvater wird nur kurz erwähnt. Über ihn wird erzählt, dass er im Gegensatz zum Vater der Familie nicht berühmt ist. In diesem Fall gestaltete sich das als Vorteil, da er mit seinem ganzen Besitz ausreisen konnte. In der Realität wird dies für Robert Weismann, wahrscheinlich nicht so problemlos geklappt haben. Der „ungarische Regisseur“ ist Alexander Korda.