Das Konzentrationslager Sachsenhausen und dessen Bedeutung für die SS

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Klasse 8

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 22.08.2018

Schlagwörter

KZ Sachsenhausen

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit dem Konzentrationslager Sachsenhausen und erzählt dessen Geschichte vom Bau 1936 bis zur Auflösung 1945. Es wird insbesondere auf die Massenvernichtung der Juden und die Hinrichtung von sowjetischen Kriegsgefangenen eingegangen.

Bei dem „KZ Sachsenhausen“ handelt es sich um ein Konzentrationslager, welches im Jahre 1936 in Oranienburg fertiggestellt wurde. Es diente unter anderem als Ausbildungsort für Konzentrationslager Kommandanten und Überwachsungspersonal, welches von dort aus in alle Konzentrationslager in Deutschland verteilt wurde. Insgesamt wurden im Konzentrationslager Sachsenhausen mehr als 200000 Häftlinge inhaftiert, von denen mehrere zehntausend während ihrer Haft ermordet worden sein sollen. Hierunter befanden sich in erster Linie Juden und 13000 bis 18000 sowjetische Kriegsgefangene. Diese sind mit Hilfe von einer Genickschussanlage oder in der Gaskammer des Konzentrationslagers hingerichtet worden.

Bauphase und Unterschiede zu anderen Konzentrationslagern

Das Konzentrationslager Sachsenhausen wurde von Kriegsgefangenen aus anderen Konzentrationslagern im Sommer 1936 errichtet und noch im gleichen Jahr fertiggestellt und eröffnet. Es war ein neuzeitliches und stetig erweiterbares Konzentrationslager. Neben den üblichen Elementen enthielt dieses Konzentrationslager auf dem Gelände auch eine Ausbildungseinrichtung, in dem die Ausbildung von SS Wachmannschaften und die Schulung der Allgemeinen SS sowie Konzentrationslager Kommandanten stattfand. Des Weiteren gab es knapp 100 Außenlager, die ebenfalls zum Konzentrationslager Sachsenhausen gehörten. Hier mussten zahlreiche Häftlinge Zwangsarbeit verrichten.
Der Zellentrakt hatte eine T – Form und es gab 80 Zellen für Einzelhäftlinge. Darüber hinaus gab es eine Zelle für den Dunkelarrest sowie Zellen für Massenunterbringung. Im Hof des Konzentrationslagers gab es zudem einen Erdbunker, einen Prügelbock und eine Vorrichtung zum Pfahlhängen.

Des Weiteren hatte das Konzentrationslager Sachsenhausen einen Industriehof und dort ein Krematorium. Dieses wurde gegen Ende des Jahres 1939 in Betrieb genommen und seitdem oft genutzt. Drei Jahre nach der Fertigstellung wurde es durch einen Neubau ersetzt. Dieser Neubau verfügte zusätzlich über eine Genickschussanlage. 1943 wurde dort eine mehr als 10 Quadratmeter große Gaskammer gebaut und in Betrieb genommen. In dieser konnten bis zu 60 Personen gleichzeitig hingerichtet werden.

Nutzung des Konzentrationslagers Sachsenhausen

Im Zeitraum zwischen der Eröffnung und des Ende des zweiten Weltkrieges gab es mehr als 200000 Häftlinge im Konzentrationslager Sachsenhausen. Obwohl hauptsächlich Juden und sowjetische Kriegsgefangene inhaftiert wurden, kamen die Häftlinge aus ungefähr 40 verschiedenen Nationen. Es handelte sich hierbei um Menschen, welche nach Auffassung der Nationalsozialisten von der Rasse her minderwertig Waren. Hierzu gehörten neben den Juden auch Zigeuner, Homosexuelle und geistig Behinderte sowie Zeugen Jehovas. Letztere wurden jedoch inhaftiert, weil sie den Militärdienst ablehnten.

Ein großer Teil der Häftlinge überlebte die Zeit im Konzentrationslager nicht. Dies lag unter anderem am Hunger, der intensiven harten Arbeit sowie der nicht vorhandenen medizinischen Behandlung bei Krankheiten und Unfällen sowie der mangelnden Hygiene. Allerdings starben die meisten Häftlinge durch Hinrichtungen, wie beispielsweise durch die Genickschussanlage oder die Gaskammer. Hierzu gehört die Hinrichtung der sowjetischen Kriegsgefangenen 1941 sowie die Massenvernichtung der Juden.

Ende des Konzentrationslagers Sachsenhausen

Am 21. April 1945 fand die Auflösung sowie die Räumung des Konzentrationslagers durch die SS statt, da die Rote Armee nur noch wenige Kilometer entfernt war und nicht mehr zurück gedrängt werden konnte. Am Tag der Auflösung waren noch mehr als 30000 Häftlinge im Konzentrationslager Sachsenhausen, diese wurden in 500er Gruppen eingeteilt und dann in nordwestliche Richtung losgeschickt. Aus Gründen der Lebensmittelknappheit und Ausrüstungsknappheit bekamen nur die ersten Gruppen Lebensmittel mit auf den Marsch. Auch aus diesem Grund starben viele während des langen Marsches. Einige waren jedoch vorab derart krank und geschwächt, dass sie den Marsch wahrscheinlich auch mit Proviant nicht überlebt hätten. Die Häftlinge sollten täglich 20 Kilometer bis 40 Kilometer zu Fuss zurücklegen. Die SS Kommandanten erschossen unterwegs verletzte Häftlinge oder solche, die einfach zu langsam für die Gruppe waren.
Die Hilfsorganisation des Internationalen Roten Kreuzes sowie weitere Helfer verteilten Lebensmittelpakete und Wasserflaschen an die geschwächten Marschierenden Häftlinge. Diese retteten das Leben vieler Menschen. Dennoch starben nach der Auflösung des Konzentrationslagers Tausende Häftlinge während des Marsches.

Knapp 18000 Häftlinge lagerten ab dem 23. April 1945 für mehrere Tage im Stadtwald von Wittstock Dosse. Diese waren inzwischen „frei“, da sie SS Bewacher sie verlassen hatten, um sich selbst zu retten. Die Überlebenden schafften es das Gebiet zwischen den Städten Parchim und Schwerin zu erreichen und warteten dort auf Hilfe. Sie trafen kurze Zeit später auf die Einheiten der Roten Armee sowie der US Armee. Fast zeitgleich erreichten sowjetische und polnische Truppen das Hauptlager der Inhaftierten. Dort befanden sich noch zirka 3000 Häftlinge, welche befreit wurden. In den folgenden Tagen und Wochen starben jedoch noch knapp 300 dieser ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen an den Folgen der Haft. Diese Toten wurden in anonymen Massengräbern an der Lagermauer in der Nähe des Krankenlagers beerdigt. Die geretteten und überlebenden Menschen wurden zusammen mit Häftlingen aus anderen Konzentrationslagern in Kasernen innerhalb von Schwerin gebracht und dort versorgt. Nur wenige Wochen später konnten die meisten der ehemaligen Häftlinge in ihre Heimat zu ihren Familien zurückkehren.

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges im Sommer 1945, wurde das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen zu einem Lazarett für ehemalige Inhaftiere umfunktioniert. Es beherbergte ehemalige Häftlinge, welche aufgrund der schwere Ihrer Verletzungen oder Krankheiten noch nicht in der Lage waren, in ihre Heimatländer zurückzureisen.
Heute befinden sich beim ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen eine Gedenkstätte und ein Mahnmal.