Der Backpacking Trend des kostenfreien Reisens
Es ist der Traum vieler Menschen: die Welt sehen, lange und viel Reisen und möglichst viel entdecken. Für viele Menschen bleibt dieser Traum, immer nur ein Traum, denn klassisches Reisen ist in der Regel sehr teuer. Insbesondere junge Menschen, die zwischen Schule und Studium oder zwischen Studium und Berufseinstieg gerne Reisen möchten, müssen daher möglichst günstige oder im Idealfall kostenfreie Reisemöglichkeiten finden.
Welche Kosten fallen bei einer Reise an? Welche kostenlosen Alternativen gibt es?
Die Ausrüstung: es wird davon ausgegangen, dass keine spezielle Ausrüstung für die Reise benötigt wird und falls doch, dass diese bereits vorhanden ist (Beispiel: Foto-Safari, die Kameraausrüstung ist bereits vorhanden).
Das Gepäck beschränkt sich im weiteren Verlauf des Textes also aus Koffer und Taschen, Bekleidung, Kulturbeutel und so weiter.
Die Abreise: egal ob man mit dem Zug, per Schiff oder per Flugzeug abreisen möchte es fallen Ticketkosten an. Dies gilt ebenso für die Fahrt zum Bahnhof, zum Hafen oder Flughafen für die in der Regel ein Taxi oder zumindest öffentliche Verkehrsmittel benötigt werden.
Alternativen zu den oben genannten Reisemöglichkeiten sind ein Mietauto oder die Reise mit dem eigenen Auto. Doch selbst im letzeren Fall fallen noch Benzinkosten an, zudem darf auch der Fahrzeugverschleiß nicht außer Acht gelassen werden.
Während es im Zug und im Flugzeug kaum eine legale Möglichkeit gibt, am Ticketkauf vorbei zu kommen, dies ist auch der Grund, weshalb diese Reisemöglichkeiten im Folgenden keine Rolle mehr spielen, gibt es bei der Schiffsreise die Möglichkeit „anzuheuern“ und die Fahrt an Bord abzuarbeiten. Diese Art der Reise ist also durchaus als kostenlose Reisemöglichkeit in Betracht zu ziehen.
Wer nicht in Küstennähe wohnt, muss jedoch zusätzlich die Fahrt zum Hafen bewerkstelligen. Handelt es sich um eine kürzere Distanz, so lässt sich diese eventuell mit dem Fahrrad zurücklegen, falls ein solches vorhanden ist. Wer sportlich aktiv ist, wandert diese Strecke unter Umständen auch.
Fallen Wandern und die Anreise per Fahrrad weg oder dauern diese dem Reisenden zu lang, ist trampen eine einfache Alternative. Hierzu wird klassisch ein Auto abgestoppt und der Fahrer um Mitnahme geboten. Häufig sind mehrere Autostopps nötig, um an das gewünschte Ziel zu kommen.
Auch für die „komplette Anreise“ ist trampen eine kostenlose und gute Möglichkeit.
Hat man nun den gewünschten Urlaubsort erreicht, so benötigt man eine Übernachtungsmöglichkeit. Da „wildes“ campen an vielen Orten nicht erlaubt ist, so muss auch hier eine Alternative gefunden werden. Diese findet sich, durch das immer bekannter und beliebter werdende Couchsurfing. Beim Couchsurfing stellen Anwohner ihre Couch einem Touristen für ein paar Nächste kostenlos zur Verfügung. Um auf diese Übernachtungsmöglichkeit zurückgreifen zu können, ist es nötig, dass der Urlaub gut vorbereitet wird und auch nach mehreren Couchsurfmöglichkeiten gesucht wird, falls eine bereits versprochene Couch kurzfristig doch nicht zur Verfügung steht.
Reist man von Ort zu Ort, kann man auch versuchen nachts zu trampen und während den Autofahrten zu schlafen. So spart man sich die Suche nach Couchsurfangeboten. Dies ist jedoch eher als Notlösung anzusehen, da es sich hierbei in der Regel um einen nicht sehr erholsamen Schlaf handelt.
Die Verpflegung: während man sich für die Anreise noch „Reste von zu Hause“ als Proviant einpacken konnte, muss vor Ort eine neue „Nahrungsquelle“ gesucht werden. Eine kostenlose Möglichkeit sind diverse Foodsharing Projekte und Verteiler sowie Märkte auf denen Lebensmittel kurz vor Marktende verschenkt werden, da sie sonst von den Händlern entsorgt werden müssten. Die Möglichkeiten, der kostenfreien, legalen Verpflegung sind zahlreich. Jedoch ist auch hier eine gute Vorbereitung und Planung wichtig, diese umfasst zum Beispiel Marktzeiten aber auch die Recherche der Fairteileradressen und Hotspots. Auch die Natur bietet je nach Jahreszeit und Ort, viele essbare Dinge, wie zum Beispiel Obst und Nüsse.
Kostenfreie Getränke, zumindest Wasser findet man als „Kundenservice“ in einigen öffentlichen Einrichtungen. Gratis Softdrinks oder Kaffee, gibt es im Rahmen von verschiedenen Aktionen, oftmals in Fastfoodketten. Manchmal muss man eine kurze Onlineumfrage ausfüllen oder ein Feedback zu einem Restaurantbesuch abgeben, um einen Gutscheincode für ein Getränk zu erhalten, jedoch ist der Aufwand nicht allzu groß und kostenfreies WLAN ist meistens vorhanden.
Der Kontakt nach Hause: für den kostenlosen Kontakt nach Hause, sowie generell nützlich sind, WLAN Hotspots, welche mittlerweile in vielen Restaurants, Cafés, Fastfoodketten, Bibliotheken, Einkaufszentren und so weiter vorhanden sind.
Die Freizeitgestaltung: für Naturfreunde bieten sich meistens zahlreiche kostenfreie Möglichkeiten, je nach Ort und Wetterlage, Spaziergänge, Wanderungen und Schwimmen sind meistens problemlos möglich. Für Städtereisende gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wie interessante Bauwerke und Kirchen, welche kostenlos besichtigt werden können. In manchen Städten gibt es sogar kostenlose Stadtführungen. Hinzu kommen Freizeitangebote aus dem Bereich Kunst und Kultur sowie der ein oder andere Schaufensterbummel. In der Vorweihnachtszeit, laden beispielsweise Advents-, Christkindl- und Weihnachtsmärkte zu einem Besuch ein. Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Angebote und Highlights. Es lohnt sich, sich vorab über kostenlose Angebote der Städte und Länder zu informieren.
Die Reisedauer: die Reisedauer ist variabel zu gestalten. Insgesamt muss sich, wer möglichst kostenfrei reisen möchte, sehr flexibel zeigen. Da der Reisende auf die Mithilfe anderer Menschen und Umstände angewiesen ist, sollten des Weiteren die Ansprüche nicht allzu hoch angesetzt werden.
Die Heimfahrt: jede Reise hat einmal ein Ende. Soll es nach Hause gehen, so kann auf die gleichen Reisemöglichkeiten, wie auf der Anreise zurück gegriffen werden. Zum Trampen gehört natürlich wieder etwas Glück dazu, einen Autofahrer zu finden, welcher dasselbe Ziel oder zumindest einen längeren gemeinsamen Reiseweg hat.
Hat man die Reise sorgfältig geplant, so ist es in der Tat möglich quasi ohne Geld zu reisen.