Der Spinnerin Nachtlied – Clemens Brentano

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Klasse 8

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 17.07.2018

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Der Spinnerin Nachtlied Clemens Brentano

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit dem Gedicht "Der Spinnerin Nachtlied", welches von dem deutschen Dichter und Schriftsteller Clemens Wenzelaus Brentano de La Roche im Jahre 1802 verfasst und 1818 veröffentlicht worden ist.

Bei „Der Spinnerin Nachtlied“ handelt es sich um ein Gedicht des deutschen Dichters und Schriftstellers Clemens Wenzelaus Brentano de La Roche, welches dieser im Jahre 1802 verfasst und 1818 in der Erzählung „Aus der Chronicka eines fahrenden Schülers“ veröffentlicht hat.

Der Dichter und Schriftsteller Clemens Brentano de La Roche

Clemens Wenzelaus Brentano de La Roche, im Folgenden Clemens Brentano genannt, wurde am 09. September 1778 in Ehrenbreitstein, dem heutigen Koblenz geboren. Er war ein deutscher Dichter und Schriftsteller und prägte die Heidelberger Romantik als Hauptvertreter. Clemens Brentano starb am 28. Juli 1842 in Aschaffenburg.

Studium und erste Werke

Clemens Brentano absolvierte zunächst eine kaufmännische Ausbildung in Langensalza, welche er jedoch abbrach. Ein Jahr nach dem Abbruch seiner Ausbildung, begann er mit dem Studium der Bergwissenschaften. Auch das Studium führte Clemens Brentano nicht zu Ende. Er wechselte wiederum ein Jahr später das Studienfach und studierte fortan Medizin an der Universität zu Jena. Auch das Medizinstudium schloss Clemens Brentano nicht ab, da er sich immer mehr mit der Literatur und dem Schreiben beschäftigte und sein Studium vernachlässigte.

In Jena lernte er einige Vertreter der Weimarer Klassik und der Frühromantik kennen. Clemens Brentano war von den Gedichten und Arbeiten dieser Dichter und Schriftsteller angetan. Sie inspirierten ihn zu eigenen schriftstellerischen Arbeiten. Hierbei ist insbesondere der Roman „Godwi“ hervorzuheben, in dem viele bekannte Gedichte von Clemens Brentano enthalten sind. Clemens Brentano wechselte abermals das Studienfach und die Universität. Im Jahre 1801 studierte er in Göttingen Philosophie. An der dortigen Universität lernte er auch Ludwig Achim von Arnim kennen und freundete sich mit ihm an.

Beziehungen

Clemens Brentano kam mit der Schriftstellerin Sophie Mereau zusammen. Die beiden heirateten und zogen im Jahre 1804 gemeinsam nach Heidelberg. Gemeinsam mit seinem Freund Ludwig Achim von Arnim veröffentlichte Clemens Brentano die „Zeitung für Einsiedler“ und die Volksliedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“. Sein privates Glück währte jedoch nicht lange. Kurz nach der Hochzeit wurde seine Frau Schwanger und brachte Sohn Achim auf die Welt. Dieser starb bereits wenige Wochen nach der Geburt. Das gleiche Schicksal erlitt auch dessen Schwester Joachime. Des Weiteren erlitt Sophie eine Fehlgeburt. Bei der Geburt des dritten Kindes im Jahre 1806 starb Sophie Mereau.

Clemens Brentano gab sich bereits kurze Zeit nach dem Tod seiner Frau Sophie in eine neue Beziehung. Seine neue Liebe Auguste Bußmann heiratete er daraufhin bereits wenige Monate später. Die Ehe wurde jedoch im Jahre 1814 wieder geschieden.

Hans Magnus Enzensberger beschrieb die Beziehung als Prototyp der Amour fou. Sie wird auch in dem Film „Requiem für eine romantische Frau“ unter der Regie von Dagmar Knöpfel, thematisiert.

Clemens Brentano war zeitlebens ein Lebemann. Er reiste viel und lebte in zahlreichen verschiedenen Städten. Er war, mit Ausnahme bei seinen literarischen Arbeiten, nicht besonders ehrgeizig und zielstrebig. Hierauf lassen die abgebrochene Ausbildung sowie die abgebrochenen Studiengänge schließen. Privat hatte er einige enge Freunde, wie beispielsweise Ludwig Achim von Arnim. Außerdem hatte Clemens Brentano viele Geschwister. Insbesondere zu seinem Bruder Christian hatte er ein gutes Verhältnis. Im Alter musste Clemens Brentano seinem Lebenswandel Tribut zollen. Seine letzten Jahre waren von Schwermut geprägt. Clemens Brentano verstarb mit 63 Jahren am 28. Juli 1842. Zu seinen bekannstesten Werken gehört das Gedicht „Der Spinnerin Nachtlied“.

Originaltext sowie Aufbau und Form des Gedichts

Das Gedicht „Der Spinnerin Nachtlied“ besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. Es handelt sich also um einen jambischen Vierzeiler. Der jeweils erste und letzte Vers einer Strophe (die weibliche Kadenz), umschließen den zweiten und dritten Vers einer Strophe (die männliche Kadenz). Das Reimschema ist also abba.

Es sang vor langen Jahren
Wohl auch die Nachtigall,
Das war wohl süßer Schall,
Da wir zusammen waren.

Ich sing und kann nicht weinen,
Und spinne so allein
Den Faden klar und rein,
So lang der Mond wird scheinen.

Da wir zusammen waren,
Da sang die Nachtigall,
Nun mahnet mich ihr Schall,
Daß du von mir gefahren.

So oft der Mond mag scheinen,
Gedenk ich dein allein,
Mein Herz ist klar und rein,
Gott wolle uns vereinen.

Seit du von mir gefahren,
Singt stets die Nachtigall,
Ich denk bei ihrem Schall,
Wie wir zusammen waren.

Gott wolle uns vereinen,
Hier spinn ich so allein,
Der Mond scheint klar und rein,
Ich sing und möchte weinen!

Interpretationsansatz

Das Gedicht „Der Spinnerin Nachtlied“ handelt von einer Spinnerin, welche sich sehr einsam fühlt. Sie hat Sehnsucht nach ihrer verlorenen Liebe. Diese Sehnsucht zerfrisst sie fast und lässt sie immer trauriger werden. Diese Thematik ist typisch für ein Gedicht aus der Epoche der Romantik. In dem Lied, welches eine Klage um die tote Liebe, darstellt, wird das Spinnrad zum Rad der Zeit. Aus der Klage um das verlorene Paradies, folgt die Sehnsucht nach einer Erneuerung, also nach einer neuen Liebe.

Der Mensch wurde, nach der Schöpfungsgeschichte, aus dem Paradies vertrieben. Die Spinnerin erschafft ein neues Paradies. Clemens Brentano behandelt in dem Gedicht auch die vergebliche Suche nach Liebe und Harmonie. Das Gedicht in Liedform kann als typisches Volkslied verstanden werden. Es bildet die Nachfolge des Nachtigallenliedes, geschrieben von dem deutschen Texter Grimmelshausen. Der Wesentliche Unterschied in den Strophen, wird in der letzten Strophe deutlich. In dieser wird mit dem Bild des von der Spinnerin gesponnenen Fadens gebrochen. Dies ist in keiner der anderen Strophen der Fall. Es soll symbolisieren, dass das Spinnrad nun still steht.

Rezeption

Das Gedicht „Der Spinnerin Nachtlied“ wurde äußerst erfolgreich und daher zahlreiche Male veröffentlicht. Dies war sowohl in Festschriften als auch in Gedichtsammlungen und Liedersammlungen der Fall. Außerdem wurde „Der Spinnerin Nachtlied“ im Jahre 1984 durch den estnischen Komponisten Arvo Pärt vertont und veröffentlicht.