Digestif

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Klasse 10

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 05.06.2018

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Digestif

Zusammenfassung

Dieses Referat beschäftigt sich mit dem Thema Digestif. Es wird erklärt, welche Funktion ein klassischer Verdauungsschnaps haben soll und die medizinische Wirkung diskutiert. Außerdem werden zahlreiche Beispiele für Digestive genannt.

Ein Digestif ist ein alkoholisches Getränk, in der Regel ein Schaps, welches nach dem Essen gereicht wird. Es soll der Anregung der Verdauung dienen und wird deshalb gelegentlich auch als Verdauungsschnaps bezeichnet. Der Name Digestif kommt auf dem Lateinischen. Er stammt von dem Wort digestio ab, welches Verdauung oder auch verdauungsfördernd bedeutet. Umgangssprachlich gibt es für den Digestif je nach Mundart verschiedene Bezeichnungen. Eine weit verbreitete umgangssprachliche Bezeichnung ist Absacker. Der Digestif ist das Gegenteil des Aperitifs, welcher vor dem Essen getrunken wird und den Appetit anregen soll.

Schnäpse, die sich als Digestif eignen

Als Digestif eignen sich Weinbrände, wie zum Beispiel Cocnac, Asmagnac oder Grappa. Des Weiteren eignen sich auch Obstbrände als Verdauungsschnaps. Hierbei werden insbesondere Mirabellenbrand, Calvados und Abricotine getrunken. Auch klare Spirituosen, wie Wodka und Korn werden gelegentlich gereicht. Oft hängt der Digestif auch von der Nationalität der Speisegaststätte ab. Beim Griechen gibt es beispielsweise einen Ouzo als Digestif.

Weitere oft als Digestif verwendete Schnäpse sind Kräuterbitter, wie Jägermeister, Underberg, Radeberger, Blutwurz Produkte oder Amaro wie Ramazotti, Fernet und Branca. Gelegentlich werden auch Liköre als Digestif getrunken. Dies sind dann in der Regel Liköre wie Nocino, Limoncello oder Sambucca.

Paradoxon des Verdauungsschnapses

Einige der oben genannten Digestive enthalten Kräuterextrakte oder auch Gewürze, wie beispielsweise Anis oder Kümmel. Diese haben eine nachgewiesene verdauungsfördernde Wirkung. Allerdings sind sie nur in kleinen Mengen im Schnaps enthalten und der Alkohol wirkt sich im Allgemeinen eher verdauungshemmend aus. Die angebliche verdauungsfördernde Wirkung des Digestifs ist bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen worden.

Verbreitete Digestive

Der Pflaumenschnaps – ein Klassiker unter den Digestiven

Als Digestiv weit verbreitet ist der Pflaumenschnaps. Dieser wird in erster Linie in asiatischen Restaurants als Verdauungsschnaps serviert. Dies liegt daran, da ihm eine angenehme und wohltuende Wirkung nachgesagt wird. In der Regel sind Digestive Schnäpse, die kalt getrunken werden. Der Pflaumenschnaps kann sowohl heiss als auch kalt getrunken werden.

Der griechische Anisschnaps Ouzo

In Griechenland und in zahlreichen griechischen Restaurants wird Ouzo gereicht, oftmals zur Verdauungsanregung als Digestif, zusammen mit der Rechnung. In Griechenland selbst und in manchen Griechischen Restaurants ist es allerdings verbreiteter den Ouzo als Aperitif also vor dem Essen zu reichen. Dies liegt daran, dass der Ouzo kein klassisches Digestif, sondern ein Aperitif ist, welcher gut zu Oliven oder salzigen Vorspeisen passt und dazu gereicht wird.

Der After Dinner Cocktail als Digestif

Als Digestif eignen sich neben den oben genannten Schnäpsen und anderen Spirituosen auch verschiedene Cocktails. Diese werden immer nach dem Essen gereicht. Im Gegensatz zum klassischen Digestif erfüllen sie manchmal auch die Funktion des Desserts oder werden ergänzend zum Dessert gereicht. Meistens sind diese After Dinner Cocktails Shortdrinks, welche süße oder sättigende Zustanden enthalten.

Hierbei kann es sich um Nektar, Säfte, Liköre, Sahne und Eigelb halten. Auch dies ist ein klarer Unterschied zum Aperitif, welche nie eine sättigende Wirkung hat und auch nicht süß ist, sondern eher herb oder sogar bitter. Bekannte und klassische After Dinner Cocktails sind der Rusty Nail, bestehend aus Whiskey und Whiskey – Likör sowie der White Russian, bestehend aus Wodka, Kaffeelikör und Sahne. Diese werden insbesondere in Hotelrestaurants und gehobenen Restaurants serviert.

Die medizinische Wirkung von Digestiven

Digestive werden als Verdauungsschnaps gereicht. Sie enthalten Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Kräuter oder Bitterstoffe, welche die Verdauung anregen sollen. Hierbei werden die Zellen der Magenschleimhaut aktiviert und angeregt Säure abzugeben. Diese zusätzliche Säure kann die Vorverdauung des Essens erleichtern und beschleunigen. Der Alkohol selbst trägt nichts zu der Verdauung oder Vorverdauung bei, im Gegenteil. Der Alkohol selbst wirkt in der Regel sogar verdauungshemmend. Dies liegt daran, dass der Alkohol dafür sorgt, dass sich die Muskeln der Magenwände entspannen und dadurch deren Pumpbewegungen verlangsamen.

Dadurch wird der Mageninhalt langsamer vorwärts gebracht. Es Espresso hat die gleiche Wirkung, wie ein klassischer Verdauungsschnaps und das obwohl er keinerlei Alkohol enthält. Die Wirkung, die die Bitterstoffe betrifft ist die gleiche. In Studien haben Versuchsgruppen eine wohltuende Wirkung und bessere Verdauung nach dem Trinken von Digestiven bestätigt. Hierbei handelt es sich aber wohl um einen Placeboeffekt. Eine medizinische Wirkung konnte bisher nicht zuverlässig nachgewiesen werden.

Gegenteil des Digestif

Das Gegenteil des Digestif ist der Aperitif. Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein alkoholisches Getränk. Dieses wird jedoch im Gegenteil zum Digestif nicht nach dem Essen, sondern vor dem Essen gereicht. Es dient also nicht zur Förderung der Verdauung, sondern zum Anregen des Appetits. Aperitif und Digestif haben ihren festen Platz in der romanischen Kochtradition. Daher werden sie oft in der italienischen Küche, der französischen Küche oder auch der Schweizer Küche serviert.

Klassische Aperitive sind Spirituosen, Weine, Sekt und in manchen Fällen auch spezielle Biere oder Shortdrinks. Beispiele hierfür sind Burgund oder Sherry. Wichtig ist bei der Wahl eines Aperitifs, dass dieser nicht sättigend ist, da er vor dem Essen gereicht wird und keinen negativen Einfluss auf den Appetit des Gastes haben soll. Aus diesem Grund sind Aperitive meistens herb bis bitter, weil dies appetitanregende Wirkung hat. Des Weiteren wird in der Regel darauf geachtet, dass der Aperitif zu den bestellten Speisen und bestellten Weinen passt, also dass beispielsweise kein süßer Aperitif vor einem trockenen und herben Wein serviert wird.