Ericsons Stufenmodell

Fach Fach

Klasse 8

Autor schnuckelwolke72

Veröffentlicht am 18.09.2018

Schlagwörter

Stufenmodell

Zusammenfassung

In diesem Referat werden die acht Entwicklungsstufen, die nach Erikson jeweils eine Lebensaufgabe beinhalten, vorgestellt. Jede Stufe hat ein positives und ein negatives Kennzeichen, eine Balance dazwischen ergibt die jeweilige Lebensaufgabe.

Stufenmodell nach Erikson

Eric Erikson war ein äußerst populärer Psychoanalytiker mit anthroposophischen Schwerpunkt.
Er entwickelte ein Modell zur Persönlichkeitsentwicklung das 8 Stufen beinhaltete. Die Stufen haben eine festgelegte Reihenfolge, die nicht veränderbar ist. Jede Stufe muss durchlaufen werden, wobei der Fokus nicht auf Erfolg ausgerichtet ist.
Die einzelnen Stufen beinhalten Entwicklungsaufgaben die das Individuum für sich lösen muss. Gelingt es die Aufgabe gut zu bewältigen, entwickelt sich eine psychologische Stärke, die das Lösen der nächsten Aufgaben positiv unterstützt.
Erikson hat die jeweilige Lebensaufgabe mit jeweils zwei Wörtern beschrieben, das erste umschreibt etwas Positives und das Zweite geht tendenziell ins Negative. Was vom ersten Eindruck her verwirrend ist, macht durch aus Sinn z.B. Vertrauen versus Misstrauen. Würden wir nur Vertrauen wären wir nicht besonders vorsichtig wem wir vertrauen.

Das Stufenmodell

  1. Stufe (Baby 0 bis 1 Jahr) Oral-sensorische Phase
    In der ersten Stufe heißt die Lebensaufgabe: Vertrauen versus Misstrauen
    Vertrauen
    Wird die Lebensaufgabe gelöst entsteht Hoffnung
    Nur Vertrauen bringt irgendwann herbe Enttäuschungen, wenn plötzlich Misstrauen auftaucht
    Zu viel Vertrauen kann unvorsichtig machen

Misstrauen
Zu wenig Vertrauen kann Nährboden für Depressionen sein
´Zu wenig Vertrauen schafft eine misstrauische Grundstimmung

2. Stufe (Kleinkind 2 bis 3 Jahre) Anal-muskuläre Phase

Die Lebensaufgabe heißt: Autonomie versus Scham und Zweifel
Autonomie
Das Kleinkind entdeckt seine Umgebung und geht auf Entdeckungstouren.
Eltern sollten den Bewegungsdrang unterstützen und positiv bestärken.

Scham und Zweifel
Auch der Bewegungsdrang braucht klare Grenzen, sonst kann eine Impulsivität entstehen, die blind für jede Art von Gefahr macht.
Wenn Eltern zu ungeduldig sind und dem Kleinkind alles aus der Hand nehmen, wird das Kind in dem Gefühl leben für nichts gut zu sein.
Nehmen Scham und Zweifel zu viel Raum ein, kann das eine Disposition für Zwänge sein.
Wird diese Aufgabe gelöst, entsteht Entschlossenheit und Willenskraft.

3. Stufe Vorschulkind (3 bis 6 Jahre) Genital-lokomotorische Phase

Die Lebensaufgabe heißt: Initiative versus Schuld
Initiative
Das Vorschulkind stellt fest, das es Phantasien entwickeln kann und hat den großen Wunsch diese wahrwerden zu lassen.
Es braucht genügend Raum um sich auszuprobieren muss aber auch die Verantwortung für seine Handlungen übernehmen.

Schuld
Erst jetzt ist das Kind in der Lage sich schuldig zu fühlen.
Überwiegt die Schuld entstehen Hemmungen die den Aktionsradius sehr einschränken.
Erlebt das Kind keine Schuldgefühle, wird er als Erwachsener sehr rücksichtslos.

Gelingt die Balance lernt das Vorschulkind Zielgerichtetheit. Der Erwachsene ist in der Lage, seine Ziele zu formulieren und daraufhin zu arbeiten.

4. Stufe (Schulkind 7 bis 12 Jahre) Latenzphase

Lebensaufgabe: Eifer versus Unterlegenheit
Eifer
Das Schulkind stellt das erste Mal fest, dass Erfolg mit seinen Bemühungen zusammenhängt.
Er hat Freude an seinen Erfolgserlebnissen und wird aktiver um diese zu erreichen.

Unterlegenheit
Lernt das Kind allerdings in dieser Phase das nicht seine Bemühungen für den Erfolg ausschlaggebend sind, sondern seine Defizite als Person, wird er jeden Ehrgeiz einstellen. Als Erwachsener wird er träge sein.
Gelingt die Balance lernt das Schulkind Kompetenzen.

5. Stufe (Adoleszenz 12 bis18 Jahre) Adoleszenz

Lebensaufgabe: Ichidentität versus Rollenverwirrung
Identität
In der Adoleszenz wird die eigene Identität gebildet. Die Frage wer bin ich muss beantwortet werden.
Der Wunsch nach Anerkennung und Aufmerksamkeit der Gesellschaft, bringt den Jugendlichen dazu sich einen gesellschaftlich akzeptierten Platz zu suchen.
Zuviel Ich-Identität kann dazu führen, dass aus diesem Menschen ein Fanatiker werden, der glaubt das nur seine Meinung die absolute ist.

Rollenverwirrung
Findet der Jugendliche keine Anerkennung und auch keinen akzeptablen Platz kann es passieren, dass er sich aus der Welt der Erwachsenen völlig zurückzieht.
Er ist für dubiose Subkulturen dann besonders empfänglich
Oft ist dann das Motto besser negativ wahrgenommen werden, als gar keine Aufmerksamkeit.

Wenn es gelingt, dass der junge Erwachsene seine Identität findet und dann auch einen Platz in der Gesellschaft an dem er einen Beitrag leisten kann. Dann entsteht die Glaubwürdigkeit.

6. Stufe (18 bis 30 Jahre) junge Erwachsene

Lebensaufgabe: Intimität versus Isolation
Intimität
Intimität heißt die Fähigkeit Beziehungen einzugehen und zu halten
Liebesbeziehungen auf Augenhöhe
Keine Angst zu haben sich selber zu verlieren

Isolation
Häufiger Ortswechsel also Umzüge aufgrund von Arbeit oder Partnerschaften kann nach Erikson zu Isolation führen, weil alte Freundschaften aufgegeben werden müssen.
Die heutige Gesellschaft fordert Karriere und ist dem Individuum gegenüber nicht besonders rücksichtsvoll.
Promiskuität ist nach Erikson die Folge, wenn es nicht gelingt diese Lebensaufgabe zu bewältigen. Damit meint er die Neigung sich vorschnell auf nur sehr oberflächliche Beziehungen einzulassen.
Das Gegenteil wäre die Fähigkeit sich von Liebe so zu distanzieren das diese in Hass umschlägt der die eigene Isolation rechtfertigt.
Gelingt aber eine Balance entwickelt das Individuum eine psychosoziale Stärke, die Erikson als Liebe bezeichnet.

7. Stufe (späte 20er bis 50er) mittleres Erwachsenenalter

Lebensaufgabe: Generativität versus Selfabsorption
Generativität
Damit meint Erikson die Liebe, die keine Gegenleistung erwartet. Wie die Liebe zu eigenen Kindern.
Er meint damit aber auch das sogenannte „Helfersyndrom“, das ja auch keine Gegenleistung erwartet. Sondern das Gefühl gebraucht zu werden reicht völlig aus.

Selabsorpation
Hiermit ist das Gegenteil gemeint, jemand der sich überhaupt nicht mehr am öffentlichen Leben beteiligt.
Erikson nennt die Phase „mitlife crisis“ dazu gehört seiner Meinung nach auch die Frage nach dem Sinn des Lebens.
Diese Frage ist auf das Selbst bezogen und in der Regel wird dann auch festgestellt, dass man nicht das erreichen konnte was man sich vorgestellt hat.
Daraus ergibt sich oft der Wunsch wieder Jugendlich zu sein. Oft versuchen gerade Männer das Rad der Zeit zurückzudrehen. Sie geben sich sehr Jugendlich und müssen doch feststellen, dass dieser Wunsch nicht wahr werden kann.
Schafft ein Erwachsener diesen Konflikt erfolgreich zu lösen, erreicht er eine Stufe des sich Kümmerns die sein Leben lang hält.

8. Stufe (50er und darüber hinaus) reifes Erwachsenenalter

Lebensaufgabe: Integrität versus Verzweiflung
Integrität meint die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und die Akzeptanz der getroffenen Entscheidungen.
Stellt sich Zufriedenheit damit ein gibt es keinen Grund Angst vor dem Tod zu haben.

Verzweiflung
Damit ist Verbitterung und auch Verachtung dem eigenen Leben oder allem Leben gegenüber gemeint.
Gelingt eine Balance zwischen beiden Punkten ist Erikson der Meinung das wir Weisheit erlangen können.

Quellenangaben
<p><a rel="nofollow" href="http://www.social-psychology.de/do/PT_erikson.pdf">http://www.social-psychology.de/do/PT_erikson.pdf</a></p>