Georg Trakl

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Klasse 12

Autor IAmSteven

Veröffentlicht am 04.07.2018

Schlagwörter

Georg Trakl Deutsch Dichter Gedichte

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt den österreichischen Dichter Georg Trakl. Es geht detailliert auf sein Leben ein, beschreibt seinen Stil und seine vier Schaffensphasen. Auch die Versuche einer Deutung seiner Werke werden aufgeführt.

Georg Trakl

Georg Trakl war ein Österreichischer Dichter des Expressionismus, dessen Werke starke Einflüsse aus dem Symbolismus zeigen.

Leben:
Georg Trakl wurde am dritten Februar 1887 in Salzburg in Österreich geboren. Er hatte sechs Geschwister und seine Familie gehörte zum gehobenen Bürgertum. Sein Vater, Tobias Trakl, war Besitzer einer Eisenhandlung, seine Mutter Maria war Hausfrau und drogenabhängig, was das Verhältnis von ihr zu ihren Kindern schwierig gestaltete.

Erzogen wurden Georg Trakl und seine Geschwister hauptsächlich von einer Gouvernante, die ihnen Französisch beibrachte und mit ihnen auch französische Literatur las, was Georg Trakls spätere Werke sehr prägte.

Zu seiner jüngeren Schwester pflegte er eine innige Beziehung, die er auch oft in seinen Werken erwähnte und die von Biographen häufig als Inzest angesehen wird.

Er besuchte von 1897 bis 1905 das humanistische Staatsgymnasium in Salzburg, wobei er zwei Mal aufgrund schlechter Leistungen in Mathematik, Griechisch und Latein die Versetzung in die nächste Klasse nicht schaffte. 1905 beendete er seine schulische Laufbahn ohne Abschluss und begann mit verschiedenen Drogen, wie zum Beispiel Opium und Morphium, zu experimentieren. An diese kam er, da er eine dreijährige Ausbildung in einer Salzburger Apotheke machte.

Im Jahr 1906 wurden zwei Theaterstücke, die er geschrieben hatte, im Stadttheater von Salzburg uraufgeführt. Den beiden Stücken „Totentag“ und „Fata Morgana“ war allerdings kein großer Erfolg beschert und vernichtete Georg Trakl sie bald darauf. Er fiel in eine Schaffenskrise, aus der er sich auch nicht erholte, nachdem die Salzburger Wochenzeitung sein Gedicht „Das Morgenlied“ veröffentlichte.

Nachdem er sein Praktikum in der Apotheke abgeschlossen hatte, begann er Pharmazie studieren, schloss sein Studium 1910 ab und trat als Freiwilliger in den Sanitätsdienst des Militärs ein. Diese Zeit war geprägt von Depressionen und

Drogenexzessen, allerdings wandelte sich sein Stil in eine reifere und schwermütigere Lyrik.
Nach seinem Jahr beim Militär versuchte er als Apotheker zu arbeiten. Es verschlug ihn nach Innsbruck, wo er Ludwig von Ficker kennenlernte, welcher Trakls Gedichte in seiner Zeitschrift „Der Brenner“ regelmäßig veröffentlichte. Er lernte auch wichtige Personen in der Dichter- und Künstlerszene Österreichs kennen.

Zu dieser Zeit war sein Leben vom Alkohol-und Drogenkonsum so geprägt, dass er zeitweise panische Angst vor fremdem Menschen hatte und sein Gemütszustand zwischen Euphorie und Betäubung schwankte.
In den folgenden zwei Jahren pendelte er zwischen Salzburg, Wien und Innsbruck hin und her, auf der Suche nach Verlegern für seine Gedichte. Seine einzige öffentliche Lösung hielt er in Innsbruck.

Als 1914 der erste Weltkrieg ausbrach wurde Trakl als Militärapotheker ins den Wehrdienst einberufen. Bei der Schlachte von Gródek musste er als Sanitätsleutnant beinahe einhundert Schwerverwundete allein, unter schlechten Bedingungen und ohne ausreichendes Material versorgen. Er erlitt einen Nervenzusammenbruch als er den vielen Sterbendes nicht zu Hilfe kommen konnte. Im Gedicht Gródek schrieb er seine Kriegserfahrungen nieder, wenige Tage vor seinem Tod. Dazu verleitet wurde er, nachdem er nach seiner Ankunft in Gródek von Bäumen baumelnde Gehängte sah. Er versuchte sich zu erschießen, wurde aber von seinen Kameraden davon abgehalten und nach einem Fluchtversuch wurde er zur Beobachtung seines Geisteszustands in ein Militärhospital in Krakau eingeliefert. Er verstarb am dritten November 1914 an einer Überdosis Kokain. Ob es ein Suizid oder ein Unfall war, ist nicht bekannt.

Werke:
Georg Trakl veröffentlichte schon in den Jahren 1907 und 1909 erste Gedichte. Später veröffentlichte er seine Werke in Ludwig von Fickers Zeitschrift „Der Brenner“. Auch zwei Gedichtbände erschienen, beide im Kurt Wolff Verlag: 1913 „der jüngste Tag“ und ein Jahr nach seinem Tod „Sebastian im Traum“. Nach seinem Tod wurden eine Anzahl bis dato unbekannter Gedichte und eine Gedichtsammlung aus dem Jahr 1909 entdeckt. Ein letztes Gedicht wurde 2015 bei der Auflösung einer Privatbibliothek in Wien gefunden. Es stammt aus dem Jahr 1911.

Stil:
In den Werken Trakls findet man überwiegend die Stimmung und die Farben des Herbstes, es werden sehr oft dunkle Bilder, der Nacht, des Abends, des Sterbens und des Todes verwendet. Die Gedichte sind reich an biblischen beziehungsweise religiösen Bezügen, aber die dunkle Stimmung überwiegt trotzdem. Die Farben die er als Symbolik verwendet sind Blau, dann Rot und Braun. Anfangs dienten sie noch dazu reale Dinge zu beschreiben, später wurden sie häufig als eigene Metaphern verwendet.

Es wurde oft versucht Trakls Gedichte zu deuten, allerdings gingen die Methoden oft in sehr verschiedene Richtungen. Manche versuchten vorgegebene Deutungsmuster zu verwenden, andere sehen in Trakls Stil ein eigenes metaphorisches Modell. Nicht einig ist man sich auch über die Frage, wie sehr sich Trakls Drogenkonsum auf seine Werke auswirkte. Sie wird ihnen nicht direkt thematisiert, aber einige Gedichte zeigen Anspielungen auf Wahnvorstellungen und Suchtverhalten.

Schaffensphasen:
Seine erste Schaffensphase ist geprägt von Einflüssen durch den Jugendstil (vor allem durch Friedrich Wilhelm Nietzsche) und den Symbolismus. Teils lassen sich noch seine französischen Vorbilder erkennen zum Beispiel gibt es Hinweise auf Les Fleurs du Mal von Charles Baudelaires.

Seine zweite Schaffensphase, welche von 1909 bis 1912 dauerte, ist der expressionistische Reihungsstil. Für Trakl wichtig ist dabei nicht die Reihenfolge einzelner Abläufe, sondern der vermittelte Gesamteindruck.
Die dritte Schaffensphase welche von 1012 bis 1914 dauerte, war geprägt von dem Versuch bereits Eindeutige Dinge zu verunklaren, was einen Individualstil bildete, welcher in der Folge schwer zu interpretieren ist obwohl die Gedichte zugleich dazu auffordern.

Seine letzte Schaffensphase dauerte von 1914 bis zu seinem Ableben. Sie beinhaltet alle postum veröffentlichten Werke und ist geprägt von Trekls Erfahrungen und Erlebnissen im Krieg.