Prometheus – Goethe

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Klasse 9

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 13.07.2018

Schlagwörter

Prometheus Goethe

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit der Hymne Prometheus, welche von dem deutschen Dichter Johann Wolfgang von Goethe im Zeitraum von 1772 bis 1774 verfasst worden ist. Es wird auf die Form eingegangen und ein Interpretationsansatz gegeben.

Bei Prometheus handelt es sich um eine Hymne des deutschen Dichters Johann Wolfgang von Goethe aus dem Zeitraum 1772 bis 1774. Prometheus gehört zu Goethes wichtigsten und bekanntesten Gedichten und ist ein Teil des gleichnamigen Dramenfragments. Das Gedicht entstand in Goethes Sturm und Drang Zeit. In dieser Zeit schrieb er auch Mahomets Gesang, Ganymed und An Schwager Kronos. Die Hymne Prometheus wurde erstmalig in Friedrich Heinrich Jacobis Schrift „Über die Lehre des Spinoza in Briefen an den Herrn Moses Mendelssohn“ abgedruckt und veröffentlicht. Johann Wolfgang von Goethe selbst nahm Prometheus im Jahre 1789 in seinen überarbeiteten Schriften auf und ließ Prometheus gemeinsam mit der Ganymed Ode erscheinen.

Die Hymne

Die Form einer Hymne ist die lyrische Ausdrucksform, welche der Sturm und Drang Zeit am besten gerecht wird. In einer Hymne und so auch in Prometheus kommen mythische Figuren vor, welche die Repräsentanten der Dichter der Sturm und Drang Zeit sind. Sie verkörpern auf diese Art das Dilemma von Kunst und Leben. Das Hauptziel der Sturm und Drang Zeit ist, das Überwinden von Autoritäten.

Bei einer klassischen Hymne handelt es sich in der Regel um einen Lobgesang. Prometheus ist jedoch das Gegenteil hiervon. Er preist die Götter nicht, sondern klagt sie an. Hierfür nutzt er sowohl Vorwürfe als auch Hohn und Spott.
Prometheus traut sich den Göttervater Zeus verächtlich bis rebellisch anzusprechen. Er bezeichnet und vergleicht ihn gar, mit einem trotzigen Kind, welches seine Wut an anderen auslässt.

Bedecke deinen Himmel, Zeus,
Mit Wolkendunst,
Und übe, dem Knaben gleich,
Der Disteln köpft,
An Eichen dich und Bergeshöhn;

Im weiteren Verlauf der Hymne wird Prometheus sogar noch deutlicher und klagt nicht nur Zeus, sondern auch die anderen Götter an und wird hierbei sogar beleidigend: „Ich kenne nichts Ärmer’s/ Unter der Sonn’ als euch Götter“ (Vers 13–14). Nach der Kritik in der zweiten und dritten Strophe des Hymne, stellt Prometheus in den nächsten beiden Strophen zahlreiche rhetorische Fragen, durch die die zuvor gebrachten Vorwürfe und Kritiken noch verstärkt werden. Die Situation spitzt sich zu, da die Vorwürfe und die Kritik immer stärker werden. Prometheus wirft den Göttern vor, sie hätten niemals geheilt oder gelindert. Er geht hierbei sogar soweit, dass er den Göttern die Ehrfurcht verweigert. Er sei nicht mit Gottes Segen und Hilfe zu einem Mann geworden, sondern durch die Zeit und das Schicksal. (vgl. Vers 43).

Prometheus entthront letztlich die Götter. Er fasst den Entschluss, sie nicht zu achten und zu verehren. Er erreicht aufgrund seines Glaubens und seines zielstrebigen und entschlossenen Auftretens in der letzten Strophe der Hymne sogar die Macht Menschen nach seinem eigenen Abbild zu formen. Es handelt sich hierbei um eine sehr deutlich herausgeschriebene Selbstüberhöhung. Prometheus belässt es jedoch nicht bei der Entthronung der Götter, sondern geht noch einen Schritt weiter. Er macht klar, dass er in den Göttern mitleidlose, schmarotzerische und neidische Kreaturen sieht, welche von den Menschen abhängig sind.

Der Inhalt und insbesondere die Gotteskritik bis hin zur Entthronung der Götter ist in der Hymne Prometheus sehr drastisch dargestellt. Diese Art und Weise ist typisch für die Sturm und Drang Zeit.

Prometheus ist in der Hymne ein Titan, also ein einsamer Schöpfer. Er nimmt seine Kraft und seine Macht sowie schöpft Energie aus der Rebellion gegen die Götter. Dadurch, dass er diese Entthront, gewinnt er die Kraft, welche ihm eigene Schöpfungen erlaubt. Auch dies ist typisch für die Dichtung der Sturm und Drang Zeit. Sie ist losgelöst und frei von den klassischen Religionsvorstellungen. Dennoch muss die Hymne Prometheus nicht zwangsläufig als eine Abkehr von der Religion verstanden werden. Sie kann auch als eine Möglichkeit für die Pantheismusdiskussion interpretiert werden.

Form und Aufbau der Hymne

Prometheus ist zum großteil reimfrei und in freien Rhythmen verfasst. Diesen Schreibstil verwendete Johann Wolfgang von Goethe in seiner Sturm und Drang Zeit sehr häufig. Eine Ausnahme innerhalb von Prometheus bilden der drittletzte und letzte Vers. Die beiden Verse werden auf diese Art besonders hervorgehoben. Die Form der Hymne unterstreicht auch die Aussage des Gedichts. Es existieren viele Unregelmäßigkeiten. Diese spiegeln das gefühlsbetonte Handeln sowie die Kühnheit und den Mut von Prometheus wieder. Auch dies ist ein für die Sturm und Drang Zeit häufig verwendeter Stil. Prometheus besteht insgesamt aus sieben Strophen. In der ersten Strophe des Gedichts wird der Imperativ, also die Befehlsform, gleich mehrfach benutzt. Außerdem werden die Possessivpronomen dein und mein hervorgehoben. Die einzelnen Verse beginnen stets mit einem Großbuchstaben. Die Strophen vier, fünf und sechs sind in der Form von rhetorischen Fragen geschrieben.

Prometheus und Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu anderen Werken von Johann Wolfgang von Goethe

In dem Gedicht „Grenzen der Menschheit“ überwiegen die Adjektive. Dies ist ein Unterschied zu Prometheus, wo meistens die Verben überwiegen und wichtig sind. Deshalb wirkt das Gedicht auch deutlich ruhiger. Goethe klagt die Götter in diesem Gedicht auch nicht an. Im Gegenteil: er sagt, dass sich der Mensch nicht mit den Göttern messen kann. Aus diesem Grund soll der Mensch auch demütig sein und vor den Göttern Respekt haben. Das Gedicht „Grenzen der Menschheit“ kann daher sowohl zeitlich als auch inhaltlich als eine Grenze zwischen der Sturm und Drang Zeit und der Weimarer Klassik angesehen werden.

Johann Wolfgang von Goethes Gedicht „Das Göttliche“ aus dem Jahre 1783 richtet sich unmittelbar an den edlen Menschen und weist diesen an, sich ein Beispiel an den Göttern zu nehmen. Auch in diesem Gedicht übt Goethe also keine Gotteskritik. Ebenfalls eine wichtige Rolle und Kernaussage des Gedichts, spielt die Natur, denn die Natur wertet den Menschen nicht. Auf die Natur wird in Prometheus nicht eingegangen. Außerdem erwähnt Goethe, dass sich der Mensch von allem anderen unterscheidet, da er die Fähigkeit des Richtens und Entscheidens besitzt.