Satzglieder: Subjekt, Prädikat und Objekt

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Klasse 9

Autor Anja333

Veröffentlicht am 02.09.2018

Schlagwörter

Satzglieder

Zusammenfassung

Dieses Referat beschreibt die wichtigsten Satzglieder des Deutschen: Das Subjekt, das Prädikat und das Objekt (Akkusativ-, Dativ-, Präpositional- und Genitivobjekt). Es erläutert den Unterschied zwischen Wortart und Satzglied und erklärt, woran Satzglieder erkannt werden können, welche Funktion sie haben, wie sie erfragt werden können und an welcher Position im Satz sie auftreten.

Satzglieder: Prädikat, Subjekt und Objekt

Es ist wichtig zwischen Wortart (Nomen, Verb, Adjektiv, Adverb, Artikel, Pronomen, Konjunktion, Präposition, Interjektion) und Satzglied (Subjekt, Prädikat, Objekt, …) zu unterscheiden. Satzglieder bestehen aus einem oder mehreren Worten. Im Unterschied zu Wortarten geben Satzglieder die Funktion im Satz an.

1. Das Prädikat

Das Verb des Satzes informiert darüber, was eine Person macht oder was geschieht. Das Verb passt sich dem Subjekt in Numerus und Genus an (Er geht, sie gehen).
Das Verb kann aus einem oder mehreren Teilen bestehen. Dies hängt von der Zeit und dem Modus ab (geht, ist gegangen, wird gegangen sein, könnte gewesen sein). Ein Teil des Verbes ist hier immer konjungiert, beim anderen Teil handelt es sich um Infinitiv, Partizip oder den zweiten Teil der trennbaren Verben.
Je nach Satzart steht das Verb an einer bestimmten Stelle im Satz. Im Aussagesatz steht das konjungierte Verb auf der zweiten Position im Satz; weitere Verbteile stehen am Satzende. Im Fragesatz steht es am Satzanfang, wenn es kein Fragewort gibt (Gehst du?); und an zweiter Position mit Fragewort (Was machst du?). Im Nebensatz steht es am Satzende.

  • Aussagesatz:
    • Peter schwimmt.
    • Peter ist gestern geschwommen.
    • Peter wird dich morgen anrufen.
    • Der Zug fährt um 12 Uhr ab. (Trennbares Verb: abfahren)
  • Fragesatz
    • Schwimmt Peter? (Fragesatz ohne Fragewort, konjungiertes Verb an 1. Position)
    • Ist Peter gestern geschwommen? (Fragesatz ohne Fragewort, konjungiertes Verb an 1. Position; zweiter Teil des Verbes (hier Partizip) am Satzende)
    • Wird Peter mich morgen anrufen? (Fragesatz ohne Fragewort, konjungiertes Verb an 1. Position; zweiter Teil des Verbes (hier Infinitiv) am Satzende)
    • Fährt der Zug um 12 Uhr ab? (Fragesatz ohne Fragewort, konjungiertes Verb an 1. Position; abtrennbarer Teil des trennbaren Verbes am Satzende)
    • Wo schwimmt Peter? (Fragesatz mit Fragewort, konjungiertes Verb an 2. Position)
    • Wann wird Peter schwimmen? (Fragesatz mit Fragewort, konjungiertes Verb an 2. Position; zweiter Teil des Verbes (hier Infinitiv) am Satzende)
    • Wann fährt der Zug ab? (Fragesatz mit Fragewort, konjungiertes Verb an 2. Position; abtrennbarer Teil des trennbaren Verbes am Satzende)
  • Nebensatz
    • …, weil Peter schwimmt.
    • …, weil Peter gestern geschwommen ist.
    • …, weil mich Peter morgen anrufen wird.
    • …, weil der Zug um 12 Uhr abfährt.

      2. Das Subjekt

      Das Subjekt ist die Nominativergänzung des Verbes. Es steht somit im Nominativ. Das Subjekt stimmt in Genus und Numerus mit dem Verb überein (Er geht, sie gehen).
      Es kann mit der Frage wer? (wenn es sich um eine Person handelt) und mit der Frage was? (wenn es sich um Dinge handelt) erfragt werden.
      Beim Subjekt kann es sich um einen Eigennamen, ein Nomen (mit Erweiterung), ein Pronomen, eine Numerale, einen substantivierten Infinitiv oder einen Nebensatz handeln.
      Das Subjekt steht in der Regel am Satzanfang; allerdings kann es auch an anderen Positionen stehen, da das Deutsche eine recht flexible Wortstellung hat.
  • Eigenname
    • Peter schwimmt.
      Frage: Wer schwimmt? → Peter
    • Frau Meier kocht.
      Frage: Wer kocht? → Frau Meier
  • Nomen (allein oder Ergänzung)
    • Hunde bellen.
      (Nomen allein)
      Wer oder was bellt? → Hunde
    • Das Haus brennt.
      (Nomen mit Artikel)
      Was brennt? → Das Haus
    • Das schöne Haus brennt.
      (Nomen mit Artikel und Adjektiv)
      Was brennt? → Das schöne Haus
    • Schöne Häuser stehen am See.
      (Nomen mit Adjektiv)
      Was steht am See? → Schöne Häuser
    • Sein Haus brennt.
      (Nomen mit Possessivpronomen)
      Was brennt? → Sein Haus
    • Alle Häuser brennen.
      (Nomen mit Indefinita)
      Was brennt? → Alle Häuser
  • Pronomen
    • Er schwimmt.
      Wer schwimmt? → Er
    • Sie kocht.
      Wer kocht? → Sie
  • Indefinita
    Alle schwimmen.
    Wer schwimmt? → Alle
  • Substantivierter Infinitiv
    Tanzen macht Spaß
    Was macht Spaß? → Tanzen
  • Nebensatz
    Wer fleißig ist wird belohnt. Wer wird belohnt? → Wer fleißig ist

    3. Das Objekt

    Objekte bestehen – wie auch das Subjekt – aus einem Nomen und einer eventuellen Ergänzung (Nomen mit Artikel, Adjektiv, etc.), einem Pronomen, Indefinita oder einem Nebensatz.
    Bei den Objekten handelt es sich um Ergänzungen, die das Verb fordert und ohne die der Satz nicht korrekt wäre. Sie können im Genitiv, Dativ oder Akkusativ stehen.

    3.1. Das Akkusativobjekt

    Das Akkusativobjekt steht im Akkusativ. Es ist mit wen (Person) oder was (Ding) erfragbar.
  • Eigenname
    Peter sucht Maria. Wen sucht Peter? → Maria (Eigenname)
  • Nomen (mit eventueller Ergänzung)
    • Peter sucht den Hund. Wen oder was sucht Peter? → den Hund (Nomen mit Artikel)
    • Peter sucht den schwarzen Hund. Wen oder was sucht Peter? → den schwarzen Hund (Nomen, Artikel und Adjektiv)
    • Peter sucht sein Lieblingsbuch. Wen oder was sucht Peter? → sein Lieblingsbuch (Nomen mit Possessivpronomen)
  • Pronomen
    Peter sucht ihn. Wen sucht Peter? → ihn
  • Indefinita
    Peter sucht alle.
    Wen sucht Peter? → Alle
  • Nebensatz
    Peter sucht, wen er will. Wen sucht Peter? → wen er will

    3.2. Das Dativobjekt

    Das Dativobjekt steht im Dativ. Es ist mit wem erfragbar.
  • Eigenname
    Peter hilft Maria. Wem hilft Peter? → Maria (Eigenname)
  • Nomen (mit eventueller Ergänzung)
    Peter hilft dem Hund. Wem hilft Peter? → dem Hund (Nomen mit Artikel)
  • Pronomen
    Peter hilft ihr. Wem hilft Peter? → ihr
  • Indefinita
    Peter hilft jedem. Wem hilft Peter? → jedem
  • Nebensatz
    Peter hilft, wem er will. Wem hilft Peter? → wem er will

    3.3. Stellung von Akkusativ- und Dativobjekt

    Gibt es in einem Satz sowohl ein Akkusativ- als auch ein Dativobjekt, so steht das Dativobjekt vor dem Akkusativobjekt.
  • Richtig: Peter schreibt Maria (= Dativobjekt) einen Brief (= Akkusativobjekt).
    [Falsch: Peter schreibt einen Brief (= Akkusativobjekt) Maria (= Dativobjekt).]
    Wem schreibt Peter einen Brief? → Maria → Dativobjekt
    Was schreibt Peter Maria? → einen Brief → Akkusativobjekt

Handelt es sich bei Akkusativ- und Dativobjekt um ein Pronomen statt eines Nomens, so steht das Akkusativobjekt vor dem Dativobjekt.

  • Richtig: Peter schreibt ihn (= den Brief = Akkusativobjekt) ihr (= Maria = Dativobjekt)
    [Falsch: Peter schreibt ihr ihn.]
    Wem schreibt Peter ihn? → ihr → Dativobjekt
    Was schreibt Peter ihr? → ihn → Akkusativobjekt

3.3. Das Genitivobjekt

Das Genitivobjekt steht im Genitiv. Es ist mit wessen erfragbar. Es gibt nur wenige Verben, die ein Genitivobjekt erfordern: bedürfen, gedenken, sich annehmen, sich schämen, erinnern, erfreuen, verdächtigen, versichern
Folgende vier Beispiele sind entnommen aus: Duden. Band 4. Die Grammatik. 8. Auflage. 2009.

  • Nomen (mit eventueller Ergänzung)
    • Kinder bedürfen eines besonders guten Sonnenschutzes! Wessen bedürfen Kinder? → eines besonders guten Sonnenschutzes
    • Nordrhein-Westfalen gedenkt der Opfer von Erfurt. Wessen gedenkt Nordrhein-Westfalen? → der Opfer von Erfurt
    • Ich schäme mich seines Verhaltens. Wessen schäme ich mich? → seines Verhaltens (Genitivobjekt)
      [Ich schäme mich für sein Verhalten. Wofür schäme ich mich? → *für sein Verhalten (Präpositionalobjekt)]
  • Nebensatz
    • Wir waren uns bewusst, dass es hier nachts sehr kühl werden kann. Wessen waren wir uns bewusst? → dass es hier nachts sehr kühl werden kann

      3.4. Das Präpositionalobjekt

      Das Präpositionalobjekt wird durch Verben mit fester Präposition gebildet. Diese Präpositionen bestimmen den Kasus des Substantivs. Es ist mit der Präposition und einem Fragewort (wen, wem, worauf, …) erfragbar.
  • Eigenname
    • Peter wartet auf Maria. Auf wen wartet Peter? → auf Maria (Eigenname)
  • Nomen (mit eventueller Ergänzung)
    • Peter wartet auf einen Freund. Auf wen wartet Peter? → auf einen Freund (Nomen mit Artikel)
    • Peter hört mit dem Rauchen auf. Womit hört Peter auf? → Mit dem Rauchen (Nomen mit Artikel)
    • Peter achtet auf sein Geld. Worauf achtet Peter? → auf sein Geld. (Nomen mit Possessivpronomen)
    • Peter erinnert sich an den Ausflug. An was erinnert sich Peter? → An den Ausflug (Nomen mit Artikel)
      • Peter erzählt von dem schönen Urlaub. Wovon erzählt Peter? → von dem schönen Urlaub (Nomen mit Artikel und Adjektiv)
  • Nebensatz
    Ich freue mich, dass ihr gekommen seid. Worüber freue ich mich? → dass ihr gekommen seid