Schriften lernen

Fach Fach

Klasse 8

Autor silvio

Veröffentlicht am 25.09.2018

Schlagwörter

Schrift Schriften lernen Phonetik

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt das Thema „Schriften lernen“ und bietet Infos für alle, die sich unter arabischen und chinesischen "Kringeln" bisher nichts vorstellen konnten, Tipps für Philatelisten, Marken unbekannter Herkunft im Katalog zu finden und zu verstehen sowie Hilfe für Globetrotter und Touristen, die in einem Reiseland nicht gerne Analphabeten sein möchten.

Quer über den Erdball von Norden nach Süden und Westen nach Osten erhalten Gesellschaften ihre Erfahrungen und ihre Kultur in schriftlicher Form. Im Laufe der Jahre haben sich jedoch zahlreiche verschiedene Schriften herausgebildet, die sich zuweilen deutlich voneinander unterscheiden. So steht ein Westeuropäer schon ratlos vor den Straßenschildern im russischen St. Petersburg.

Je weiter er nach Osten geht, um so schwieriger wird das Lesen und Verstehen der Schriften. Während vor allem im Westen Sprache mittels lateinischer Buchstaben ausgedrückt wird, haben Länder wie Japan, Korea und China zahlreiche Schriftzeichen. Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Schriften der Welt, damit Sie in jeder Lebenslage einen Überblick erhalten.

Um die verschiedenen Schriften zu verstehen, sind ebenfalls Kenntnisse der Landessprache wichtig. Während in der Schule vor allem westliche Sprachen wie Englisch, Französisch und Spanisch gelehrt werden, stehen Sprachen wie Arabisch, Chinesisch oder Indisch meist außerhalb des Interesses.

Aber gerade bei Reisen in diesen Kulturkreis kann es nicht schaden, ein paar Sätze der jeweiligen Sprache zu beherrschen. So wirkt es freundlich und höflich, wenn Urlauber zum Beispiel Bitte und Danke in der Landessprache können.

Einführung in die Phonetik

Wenn wir etwas von fremden Sprachen verstehen wollen, müssen wir uns zunächst mit unserer
eigenen Sprache beschäftigen :

Unser Alphabet hat zwar 29 Buchstaben, aber unsere Sprache kennt wesentlich mehr Laute.

Dabei ist folgendes wichtig :
1) Bei Vokalen unterscheidet man die Länge: wir kennen
ein kurzes “a” wie in “ Halt “ und ein langes “a” wie in “Abend”. Dies gilt für alle Vokale, also für a, e , i , o , u , ä , ö , ü . Wissenschaftler unterscheiden noch viel feinere Abstufungen.

2) In der deutschen Sprache gibt es 2 verschiedene “ ch “, nämlich am Gaumen ( wie “ ich “) oder in der Kehle (wie “ acht “) gesprochen.

3) Es kann das “ r “ am Gaumen gequetscht (wie “ Märchen “) oder mit der Zunge gerollt werden
(wie “ Rede “), wie es die Schauspieler sprechen.

4) Wir kennen ein “ s “ ohne Stimme (wie “ fast “) und ein “ s “ mit Stimme (wie “ sagen “). Die Buchstaben “ sch “ bilden einen stimmlosen Zischlaut, wir kennen aber auch ein “ sch “ mit Stimme, nämlich aus französischen Wörtern wie “ Garage “ und “ Journal “.

Unser Alphabet hat also zuwenig Zeichen.
Warum das wichtig ist, sehen wir, wenn wir in fremden Schriften für diese Unterschiede besondere Zeichen entdecken.

Auch wichtig ist es z.B. in Arabien, daß “k” und “q” unterschiedliche Laute sind. Die Stellung der Zunge ist dabei verschieden, aber wir hören diese Feinheit kaum heraus, wir benötigen eigentlich nur das “k”.

Völlig unbekannt ist bei uns der Stimmlippen-Verschluß, obwohl wir ihn oft sprechen. Wir benutzen diesen
“ Laut “, um zwei gleiche Vokale zu trennen, zum Beispiel in “ ja aber “. Achten Sie mal darauf : zwischen den “ a “ geht der Kehlkopf zu, sonst wird es ein “ jaber “ !
Dieser Verschluß spielt im arabischen und hebräischen eine wichtige Rolle.

Wen wundert es jetzt noch, daß in indischen Sprachen zwei verschiedene “d” und
vier verschiedene “ t “ vorkommen,
aber dafür zwischen “ f “ und “w” kein Unterschied gemacht wird ?

Kurze Einführung in die Transkription
Um fremde (nicht-lateinische) Schriften lesen zu können, muß man in der Lage sein, den Text in Buchstaben zu zerlegen, um diese dann in unsere Lateinschrift zu übertragen (zu transkribieren).

Dabei stoßen wir dann auf die fremden Laute, die ich im Abschnitt “Phonetik” beschrieben habe und für die es keine lateinischen Buchstaben gibt. Die Wissenschaftler haben deswegen das “ Internationale Phonetische Alphabet “ entwickelt, das 118 verschiedene Laute und Schriftzeichen kennt und aussieht wie eine neue fremde Schrift.

Damit ist uns beim Lesen von Ländernamen auf Briefmarken nicht geholfen. In den Transkriptionen beschränke ich mich darum auf folgende Lesehilfen :

  1. VOKALE :
    Sehr ungewohnt ist es , daß in der arabischen und der hebräischen Schrift die kurzen Vokale überhaupt nicht mitgeschrieben werden. Die langen Vokale werden nur durch bestimmte Konsonanten angedeutet.
    Das ist so, als würden wir lauter Abkürzungen schreiben.
    In der Transkription sind entweder lange Vokale verdoppelt, um die Länge zu betonen :
    “ aa “, “ ee “, “ ii “, “ oo “, “ uu “
    oder die kurzen Vokale sind als Textergänzung in Klammern gesetzt.

  2. ZISCHLAUTE :
    Stimmhafte Zischlaute erhalten einen Strich unter den Buchstaben,
    z.B.: s , sch, dsch, der Strich soll die Stimme darstellen.
    Stimmlose Zischlaute werden nicht gekennzeichnet : s, sch, tsch, schtsch.

  3. ANDERE BESONDERHEITEN :
    Englisches “ th “ wird stimmlos : th und stimmhaft : th geschrieben;

ein “ch” in der Kehle wird auch unterstrichen: ch ;

ebenso ein dumpfes “ d “ : d oder dumpfes “ t “ : t ;

gerolltes “ r “ wird als “ rr “ geschrieben;

Stimmverschluß wird als a bzw. *a übertragen.

Jedes Alphabet hat seine eigene Reihenfolge, die mit unserem Alphabet oft keine Ähnlichkeit hat.
Um die Tabellen einfacher und übersichtlicher zu gestalten, habe ich stets die Reihenfolge unseres Alphabets zugrunde gelegt und zusätzliche Zeichen hinten angehängt.

Unser lateinisches Alphabet ist eigentlich 4 Buchstaben zu lang, denn
“ c “ klingt wie “ z “ oder “ k “,
“ v “ klingt wie “ f “ oder “ w “,
“ y “ klingt wie “ i “ oder “ ü “,
“ x “ kann durch “ k-s “ ersetzt werden.

Bei der Transkription fremder Schriften kommt es nicht auf Rechtschreibung, sondern nur auf die Widergabe der Laute an. Die Buchstaben “c, v, y “ verwende ich nicht, da sie unterschiedliche Laute darstellen können.

Wundern Sie sich also bitte nicht, daß z.B. im griechischen Alphabet kein “c” vorkommt, denn dieser Laut steckt in “k” oder “z” drin.

Bei der Transkription fehlen aber manchmal auch andere Buchstaben.
z.B. gibt es im griechischen Alphabet kein “h, j, q, w” , weil diese Laute in der griechischen Sprache gar nicht vorhanden sind.

Es ist eben so, daß fremde Sprachen manche Laute nicht enthalten, die uns selbstverständlich sind, aber auch zusätzlich Laute enthalten, die uns fremd sind.

Das europäische Alphabet :
Unser “lateinisches” Alphabet enthält 26 Buchstaben, wovon die meisten überall in Europa benutzt werden. Für zusätzliche Laute in einigen Sprachen, zur Unterscheidung von kurzen und langen Vokalen und für Betonungszeichen reicht das “lateinische” Alphabet aber nicht aus.
So gibt es in Europa manche Buchstaben, die das Alphabet ergänzen.