Vor Sonnenaufgang

Fach Fach

Klasse 10

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 11.07.2018

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Vor Sonnenaufgang

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit dem Sozial - Drama "Vor Sonnenaufgang", welches von dem deutschen Schriftsteller Gerhart Hauptmann im Jahre 1889 verfasst und veröffentlicht worden ist. Es wird der Inhalt und die Form erläutert.

Bei dem Drama „Vor Sonnenaufgang“ handelt es sich um ein vom deutschen Schriftsteller Gerhart Hauptmann verfasstes Sozial Drama aus dem Jahre 1889.

Die Uraufführung des Stücks fand am 20. Oktober 1889 am Lessing Theater statt. „Vor Sonnenaufgang“ war ein großer Erfolg und bedeutete den Durchbruch des Naturalismus am deutschen Theater. Bis zur diesem Tag war Gerhart Hauptmann ein recht unbekannter deutscher Schriftsteller und Dramatiker, doch „Vor Sonnenaufgang“ machte ihn innerhalb kürzester Zeit bekannt und berühmt.

Hintergrund

Ursprünglich wollte Gerhart Hauptmann sein Drama „Der Säemann“ nennen. Arno Holz machte ihm jedoch den Vorschlag, dass Werk „Vor Sonnenaufgang“ zu nennen, da dieser Titel besser passen würde. Gerhart Hauptmann nahm den Rat an und nannte sein Sozial – Drama „Vor Sonnenaufgang“.

Das Stück beinhaltet alle Elemente der naturalistischen Determinationslehre. Nach dieser ist der Mensch nicht selbstbestimmt und kann nicht frei entscheiden, sondern wird geprägt durch äußere Einflüsse. Bei diesen handelt es sich um die Vererbung, das Umfeld sowie die Erziehung, die jede einzelne als Kind erfährt. „Vor Sonnenaufgang“ steht in der Nachfolge des analytischen Dramas „Gespenster“ von Ibsen.

„Vor Sonnenaufgang“ einen biografischen Hintergrund. Dieser liegt unter anderem im Einfluss von Gerhart Hauptmanns Freunden Alfred Ploetz und Ferdinand Simon. Die beiden Männer studierten erfolgreich Medizin und schoren dem Alkohol ab. Dies gelang Gerhart Hauptmann nicht.

Er wurde kein vollständiger Abstinenzler, allerdings ging er im Umgang mit Alkohol immer maßvoll um. Ebenfalls einen Einfluss auf die Werke von Gerhart Hauptmann hatte der Naturapostel Johannes Friedrich Guttzeit, welcher insbesondere Hauptmanns erstes Drama „Vor Sonnenaufgang“ prägte. Gerhart Hauptmann und Johannes Friedrich Guttzeit lernten sich an Pfingsten 1888 in Zürich in der Schweiz kennen. Sie führten zahlreiche intensive Gespräche, welche Gerhart Hauptmann in seiner Denkweise und Handlungsweise prägten und somit auch Einfluss auf seine Arbeiten als Schriftsteller hatten. Des Weiteren verarbeitet Gerhart Hauptmann in dem Drama „Vor Sonnenaufgang“ auch negative Erfahrungen, welche er im Laufe seines Lebens gemacht hat. Dies betrifft insbesondere schlechte Erfahrungen in seiner Kindheit.

Diese waren teilweise sehr negativ und hatten extreme Auswirkungen auf Gerhart Hauptmann. Er beschreibt, dass ihn diese Erfahrungen fast in den Selbstmord getrieben hätten. Allein aus dieser Behauptung wird klar, wie schlimm die Erfahrungen in seiner Kindheit für Gerhart Hauptmann gewesen sein müssen. Des Weiteren erzählt Gerhart Hauptmann auch von seiner ersten Ehegattin Marie Thienemann. Diese wurde während eines Aufenthaltes in einer Erziehungsanstalt zu einer ängstlichen, schwermütigen und depressiven Person. Anhand dieser Erklärungen und Äußerungen wird deutlich, dass Gerhart Hauptmann seine Arbeit als Schriftsteller auch deshalb ausübte, um seine eigene Vergangenheit verarbeiten zu können.

Aufbau des Dramas „Vor Sonnenaufgang“

Das Drama „Der Sonnenaufgang“ hat einen klassischen Aufbau. Die Handlung schildert einen Tag aus dem Leben der Hauptcharaktere, der Bauernfamilie Krause. Der Schauplatz ist, wie es typisch ist, örtlich sehr begrenzt und beschränkt sich auf den Hof und das Zimmer der Familie Krause. Die Handlung des Dramas ist geschlossen und beinhaltet drei Einheiten. Diese umfassen den Ort, die Zeit und die Handlung.

Ein Unterschied zu den meisten klassischen Werken ist darin zu finden, dass die Ständeklausel in „Vor Sonnenaufgang“ aufgehoben wird, da keiner der Hauptcharaktere aus adligem Hause kommt. Dennoch handelt es sich bei dem Drama weitgehend um eines der klassischen Form entsprechenden Werke. Der tektonische Aufbau des Stücks wird stets eingehalten. Der Höhepunkt des Dramas ist das Liebesbekenntnis von Helene im dritten Akt. Der Selbstmord ist die Katastrophe am Ende des Stücks.

Inhaltsangabe

Das Sozial – Drama „Vor Sonnenaufgang“ möchte auf der Theaterbühne die Degeneration einer Bauernfamilie zeigen. Es wird daher die Geschichte der Familie Krause erzählt, bzw. ein Tag aus deren Leben gezeigt. Familie Krause ist vermögend, dies hat sie zufälligen Kohlefunden zu verdanken. Familie Krause ist aus diesem Grund nicht als klassische Bauernfamilie anzusehen.

In Folge des plötzlichen Reichtums sind einige Familienmitglieder, darunter insbesondere Vater Krause und dessen Tochter Martha. Marthas erstes Kind wird ebenfalls alkoholsüchtig. Es erleidet eine tödliche Verletzung an den Scherben einer Essigflasche, in der es Alkohol vermutet hatte. Marthas zweites Kind stirbt aufgrund des starken Alkoholkonsums der Mutter, noch im Mutterlaib und wird im letzten Akt tot geboren. Aus derartigen Schicksalsschlägen lernen die Mitglieder der Familie Krause jedoch nicht. Sie bleiben dem Alkohol verfallen. Die meisten Familienmitglieder sind außerdem nicht besonders klug und gebildet. Die einzige Ausnahme hiervon bildet Helene Krause, die sich hinsichtlich Bildungsgrad und Verhalten von der restlichen Familie deutlich unterscheidet. Helene Krause liebt ihre Familie und leidet sehr unter deren Trinkgewohnheiten und Alkoholsucht.

Allerdings fällt ihr keine Möglichkeit ein, ihre Familie diesbezüglich zum Umdenken zu bewegen. Eines Tages kommt der junge Alfred Loth zu Besuch. Er ist ein Jugendfreund ihres Schwagers Hoffmann und sehr klug, höflich und charmant. Es dauert nicht lange, bis Alfred und Helene sich ineinander verlieben. Es kommt daraufhin in der Gartenlaube zu einer Intimität und dem Wunsch ein gemeinsames Leben zu leben. Es scheint, als nehme Helenes Leben in diesem Moment erstmals eine positive Richtung an. Ihr Glück währt jedoch nur sehr kurz.

Als Alfred von der Alkoholsucht von Helenes Familie erfährt, beendet er die noch junge Beziehung mit sofortiger Wirkung und lässt Helene alleine zurück. Alfred ist überzeugt davon, dass Alkoholsucht vererbt wird und hat Angst um seine zukünftigen Kinder. Helene ist über den Verlust ihres Freundes erschüttert und tief getroffen. Sie weiß keinen anderen Weg aus der Verzweiflung, als sich selbst das Leben zu nehmen.