Mangel an Zivilcourage am Beispiel des Films "Der Club der toten Dichter"

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Klasse 8

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 22.08.2018

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Der Club der toten Dichter

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit dem Filmdrama "Der Club der toten Dichter" und der mangelnden Zivilcourage der Internatsschüler sich für ihren Lehrer, welchem die Verantwortung für den Tod eines Mitschülers zu Unrecht zugeschoben wird, einzusetzen.

Bei „Der Club der toten Dicher“ (im Original: Dead Poets Society) handelt es sich um ein US – amerikanisches Drama, welches unter der Regie von Peter Weir entstanden ist und auf der Romanvorlage des gleichnamigen Buches, basiert. Der Film feierte in den vereinigten Staaten von Amerika am 02. Juni 1989 Premiere. In Deutschland war der Kinostart am 25. Oktober 1990.

Handlung und Thematik des Films

Das Kernthema des Dramas ist der Konflikt zwischen der sehr konservativen Internatsleitung und den Schülern, welche sich nach Möglichkeiten der Selbstentfaltung und Selbstbestimmung sehnen.
Das Welton – Internat ist ein traditionell geprägtes und streng konservatives Internat. Dessen Leitideen sind Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung. Die Umsetzung dieser Leitideen soll die Schüler erst zu schulischem und später zu beruflichem Erfolg führen und ihnen eine elitäre Karriere ermöglichen. Um diese Ziele zu erreichen, entwickelt die Schule einen sehr strikten Lehrplan, hat hohe Anforderungen an die Schüler sowie harte Sanktionen bei Fehlverhalten und Ungehorsam. Des Weiteren wird die Fächerwahl der Schüler sehr stark von den Eltern und Lehrern geprägt. Das Internat ist zwar mit seinen Methoden sehr erfolgreich, was durch zahlreiche Elitestudenten beweisen, jedoch zerbrechen auch viele Schüler an dem hohen Druck. Kritik am Schulsystem wird niemals öffentlich, sondern stets nur im Verborgenen und kleinen Kreise geübt. Unter den Schülern, werden die Leitideen des Internats zu Travestie, Ekel, Dekadenz und Lethargie umbenannt. Die Schule selbst trägt bei den Schülern den Namen „Hellton“ Akademie, statt Welton – Akademie. Dies leitet sich vom englischen Wort „hell“ für Hölle ab.

Ein neuer junger Lehrer der Schule, Mr. Keating, durchbricht die alten Traditionen. Er ist freundlich, hoffnungsvoll, motiviert und möchte seine Schüler zu selbstständig denkenden Menschen erziehen. Darüber hinaus möchte der literaturbegeisterte Lehrer seine Schüler für die Poesie begeistern. Er versucht sie anzuleiten, jeden Tag ihres Lebens nach dem Motto „Carpe diem“ zu leben. Mr. Keaton gelingt es schnell die Aufmerksamkeit sowie das Vertrauen seiner Klasse zu gewinnen. Diese folgt ihm und beginnt damit den bisherigen strikten Gehorsam zu hinterfragen. Da es im Anschluss mehrere kleinere Zwischenfälle an der Schule gibt, entsteht ein immer weiter voranschreitender Konflikt zwischen Mr. Keaton, seiner Klasse sowie der Schulleitung.

Film und Rezeption

Im Jahre 1989 schrieb Tom Schulman das Drehbuch zum Filmdrama „Der Club der toten Dicher“. Er ließ beim Verfassen des Drehbuches einige autobiografische Elemente aus seiner eigenen Schulzeit einfließen. Auch seine Zeit auf der konservativen „Montgomery Bell Military Academy“, wurde thematisiert, da diese als Vorlage zur „Welton Akademie“ dient.
Der fiktive Lehrer John Keating, entstand nach dem Vorbild des Englischlehrers Sam Pickering. Der im Film thematisierte „Club der toten Dichter“ sowie der Selbstmord an der Schule sind jedoch frei erfunden.
Unterschiede von Film und Buchvorlage
Im Film und im Roman, welcher als Vorlage diente, gibt es viele Gemeinsamkeiten aber auch einige Sachverhalte, welche im Film anders darstellt werden. In der Romanvorlage spielen die Charaktere Neil Perry und Todd Anderson eine etwa gleich große Rolle. Im Film ist dies anders, dort steht Neil Perry ganz klar im Vordergrund. Dies liegt unter anderem daran, dass er der Neugründer des „Club der toten Dichter“ ist und für diesen eine wichtige Rolle spielt. Neil Perry erschafft den Club als kreative Gegenwelt zum sehr theoretischen und für die Schüler des Internats oft langweiligen Schulunterricht. Des Weiteren wird stark auf die Poesie und das Theaterspiel eingegangen, welches für Neil Perry sehr wichtig ist, da es sich hierbei für ihn um einen gegen sein Elternhaus, und insbesondere seinen strengen Vater, gerichteten Befreiungsakt handelt. Neil Perrys Selbstmord ist eine Flucht aus der Gefangenschaft, und der Ausweglosigkeit dieser, auf anderem Wege zu entfliehen, des durch seine Eltern festgelegten Lebensweges. Dieser wird im Film ausführlich thematisiert. Während die Geschichte von Todd Anderson und dessen innere Entwicklung im Film eine deutlich weniger starke Rolle spielt.

Ein weiterer starker Unterschied zwischen dem Roman und seiner Verfilmung ist, dass Todd Anderson an Ende des Films die vorliegende Erklärung zu John Keatings alleiniger Schuld, an Neil Perrys Tod, mitunterschreibt. Im Roman hingegen, ist Todd Anderson der Einzige, der seine Unterschrift verweigert und offen zu seiner Entscheidung steht. Todd Anderson ist auch der erste, der sich traut John Keating, auf den Tisch steigend mit dem Ruf „O Captain, mein Captain!“, bei dessen Abgang, die letzte Ehre zu erweisen. Todd Anderson hat sich im Romanverlauf zu einem dankbaren, konsequenten und mutigen und selbstständig denkenden und handelnden Menschen entwickelt. Genau dies war das hauptsächliche Unterrichtsziel seines Lehrers, Mr. Keatings. Also hat dieser sein Ziel bei Todd Anderson noch besser erreicht, als bei Neil Perry.

Filmkritik und Auszeichnungen

Der Film „Der Club der toten Dicher“ war weltweit sehr erfolgreich und gewann zahlreiche Auszeichnungen, wie beispielsweise, den wichtigsten Filmpreis der Welt, den Oscar des Jahres 1990 für das beste Drehbuch sowie die Oscarnominierungen den besten Film, die beste Regie unter Peter Weir und den besten Hauptdarsteller Robin Williams. Darüber hinaus folgten noch einige weitere Filmpreise und Fernsehpreise. Auch die Romanvorlage wurde mit Literaturpreisen ausgezeichnet und war sehr erfolgreich.

Bedeutung des Films für Hauptdarsteller Robin Williams

Die Filme „Der Club der toten Dichter“ und „Good Will Hunting“ gelten als die beiden Filme, mit denen Robin Williams seinen endgültigen Durchbruch schaffte. Sie werden als seine wichtigsten und eingängigsten Filme eingestuft. Robin Williams starb am 11. August 2014 durch Freitod. Nach seinem Tod wurde er weltweit durch die „auf dem Tisch stehen“ – Szene sowie die Titelzeile des Gedichts „O Captain, mein Captain!“ geehrt.