Dekonstruktivismus

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Klasse 8

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 17.07.2018

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Dekonstruktivismus

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit der Geschichte des Dekonstruktivismus. Es wird auf die Entstehungsgeschichte dieser Architektur eingegangen und berühmte Bauwerke vorgestellt. Außerdem wird auf Frank Owen Gehry eingegangen, der diesen Baustil prägte.

Bei dem Dekonstruktivismus handelt es sich um eine bedeutende Stilrichtung der Architektur. Er hat den Anspruch die Postmoderne abgelöst zu haben und somit ihr rechtmäßiger Nachfolger zu sein. In der Architektur soll die Struktur und Form eines Objekts zeitgleich einer Destruktion und einer neuen Konstruktion unterzogen werden. Dies ist die wichtigste Eigenschaft dieser Stilrichtung.

Entstehungsgeschichte des Dekonstruktivismus

Die Bezeichnung Dekonstruktivismus ist eine Bewegung und Stilrichtung in der Architektur und findet ihren Anfang gegen Ende der 1970er Jahre bzw. zu Anfang der 1980er Jahre. Lange Zeit galt jedoch das Jahr 1988 als der Anfang des Dekonstruktivismus. Dies lag an der Ausstellung „Deconstructivist Architecture“ von den Künstlern Philip Johnson, Heiko Herden sowie Mark Wigley, im Museum of Modern Art in New York City. In dieser Ausstellung wurden die Arbeiten und Werke von sieben Architekten präsentiert, welche sehr erfolgreich wurden. Es handelte sich um die architektonischen Arbeiten von Frank Gerhy, Daniel Libeskind, Rem Koolhaas, Zaha Hadid, Peter Eisenmann, Coop Himmelbau sowie Bernard Tschumi.

Die Ausstellung wurde zu einem großen Erfolg und die Architekten zu berühmten Persönlichkeiten, welche aufgrund der Ausstellung zahlreiche Anfragen sichern konnten. Die Entwicklung zur Stilrichtung des Dekonstruktivismus hingegen entwickelte sich bereits ungefährt 10 Jahre vor der Ausstellung im Museum of Modern Art. Es handelte sich hierbei um das private Wohnhaus des Architekten Frank Owen Gehry, welcher auch auf der „Deconstructivist Architecture“ Ausstellung seine Arbeiten präsentierte. Das Haus steht in Santa Monica und gilt als das erste Bauwerk, welches in der Stilrichtung des Dekonstruktivismus erbaut worden ist.

In der Architektur im Allgemeinen geht es stets um die Organisation und Planbarkeit der Funktionalität des Bauwerks. Außerdem soll das Bauwerk ästhetisch sein und selbstverständlich stabil und in der Lage sein Lasten zu tragen und beispielsweise Unwettern stand zu halten. Deshalb wurde oft darauf zurückgegriffen, Bauwerke auf einfache geometrische Körper zurück zuführen. Hierfür wurden Beispielsweise die Körper Würfel, Quader, Pyramide und Zylinder verwendet. Seltener wurden auch die Kugel und weitere Körper benutzt. Somit war die stabile Grundkonstruktion gesichert. Um die Ästhetik und Harmonie sowie die Einheit zu gewährleisten wurde mit Hilfe von Ornamenten gearbeitet.

Anfang des 20. Jahrhunderts benutzte die russische Avantgarde reine Formen um schiefe geometrische Körper zu errichten. Sie brach damit mit den bisher geltenden, klassischen Regeln und Gesetzten der Komposition. Die russischen Künstler und Architekten Wladimir Tatlin und die Gebrüder Wesnin versuchten ihre Ideen auf die Architektur zu übertragen. Es gelang ihnen jedoch nicht, die gewünschte Stabilität zu erreichen, sodass sie im finalen Entwurfsstadium stets zu den altbekannten und stabilen Formen zurückkehrten.

Die Architektur des Dekonstruktivismus setzt an dieser Stelle an und möchte die Struktur aufbrechen und deren Instabilität nach außen kehren und somit für jedermann sichtbar machen. Es geht bei einer Dekonstruktion in dem Sinne des Dekonstruktivismus also nicht um die de – Konstruktion, also den Abbau oder die Zerstörung eines Bauwerks, sondern um das Sichtbarmachen des Inneren dieses Bauwerks.

„Ein dekonstruktiver Architekt ist deshalb nicht jemand, der Gebäude demontiert, sondern jemand, der den Gebäuden inhärente Probleme lokalisiert. Der dekonstruktive Architekt behandelt die reinen Formen der architektonischen Tradition wie ein Psychiater seine Patienten – er stellt die Symptome einer verdrängten Unreinheit fest. Diese Unreinheit wird durch eine Kombination von sanfter Schmeichelei und gewalttätiger Folter an die Oberfläche geholt: Die Form wird verhört.“ – Mark Wigley

Folgende Bauwerke wurden nach der Architektur des Dekonstruktivismus errichtet: der Dachausbau in der Falkestraße, durchgeführt von Coop Himmelbau, im Zeitraum von 1983 bis 1988, das Steinhaus in Steindorf, errichtet nach den Entwürfen von Günther Domenig im Zeitraum von 1986 bis 2001 sowie das Hysolar – Institut in Stuttgart, welches von Günter Behnisch im Jahre 1987 umgesetzt wurde.

Weitere berühmte Gebäude sind das Vitra Design Museum von Frank Owen Gehry aus dem Jahre 1989 sowie das Feuerwehrhaus in Weil am Rhein, von Zaha Hadid aus dem Zeitraum von 1991 – 1993 und das Museo Guggenheim in Bilbao, welches ebenfalls nach den Plänen von Frank Owen Gehry in sechs Jahren ab 1991 errichtet worden ist.
Ein ebenfalls sehr bekanntes Bauwerk ist das jüdische Museum in Berlin von Daniel Libeskind. Dieses berühmte Museum wurde im Zeitraum von 1993 bis 1999 gebaut und anschließend feierlich eröffnet.

Außerdem bekannte Bauten nach der Architektur des Dekonstruktivismus ist das auch von Daniel Liebeskind geplante Felix Nussbaum Haus in der Stadt Osnabrück. Dieses wurde ebenfalls Mitte der 1990er Jahre umgesetzt.

Weitere bekannte Bauwerke von Frank Owen Gehry sind der neue Zollhof in Düsseldorf, mit einer zweijährigen Bauzeit von 1997 bis 1999 und das Museum MARTa Herford, mit einer vierjährigen Bauzeit von 2001 bis 2005.

Die neue Synagoge in der rheinland – pfälzischen Landeshauptstadt Mainz wurde von Manuel Herz geplant und von 2008 – 2010 umgesetzt.
Der Architekt Coop Himmelbau plante auch den Ufa Kristallpalast (1997 – 1998), die BMW Welt (2003 – 2007) sowie das Haus der Musik in Aalborg (2010 – 2014).

Frank Owen Gehry - ein bekannter Stararchitekt des Dekonstruktivismus

Ein bekannter Architekt des Dekonstruktivismus, ist der kanadisch – US amerikanische Architekt und Designer Frank Owen Gehry. Er wurde am 28. Februar 1929 in Toronto geboren und zog im Jahre 1947 nach Kalifornien in die USA. Dort lebt er bis heute. Für seine Planungen und Bauwerke als Architekt wurde er im Jahre 1989 mit dem Pritzker Preis geehrt. Er gilt bis heute als einer der wichtigsten Architekten des Dekonstruktivismus. Seine Bauwerke sind auf der ganzen Welt berühmt und seine Arbeiten vieler Orts sehr geschätzt.