Desertifikation - Folgen von Überweidung und Übernutzung

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Klasse 9

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 19.08.2018

Schlagwörter

Desertifikation

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit den fatalen Folgen der Desertifikation. Es wird erklärt, welche die Ursachen von Desertifikation sind, welche Folgen diese haben und welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.

Bei der Desertifikation handelt es sich um eine immer weiter voranschreitende Wüstenbildung oder auch „Verwüstung“. Mit der Desertifikation wird daher die Verschlechterung der Bodenbeschaffenheit in trockenen Gebieten erklärt. Ursache für die zunehmende Desertifikation sind der Klimawandel sowie durch den Menschen getätigte Handlungen. Diese Verschlechterung des Bodens sorgt für die Entstehung und Verbreitung von Wüsten oder zumindest wüstenähnlichen Verhältnissen. Die Desertifikation tritt in der Regel erst nach der Versteppung der entsprechenden Regionen auf. Daher kann die Problematik bei genauerer Betrachtung erkannt und gegebenenfalls gestoppt und der Boden so gerettet werden.
Die Erde verliert durch Desertifikation pro Jahr ungefähr 12 Millionen Hektar fruchtbaren Bodens, Tendenz steigend.

Ursachen und Ausbreitung

Die Desertifikation kann beispielsweise durch Windböen, Wasser, Versalzung pder Skelettierung voranschreiten. Die meisten Ursachen der Desertifikation sind auf das Fehlverhalten der Menschen zurückzuführen. Somit handelt es sich bei der Problematik der Desertifikation um ein anthropogenes Problem. Doch auch zufällig schwankende Mengen des Niederschlages spielen eine wesentliche Rolle. Durch Dürreperioden kann beispielsweise Desertifikation ausgelöst oder ein bereits bestehender Desertifikationsprozess beschleunigt werden.

Überweidung

Der Mensch zerstört viel Boden durch Überweidung. Der Viehbestand der Landwirte in Trockengebieten ist pro Fläche gesehen, oftmals zu hoch. Durch das Weiden des Viehs, wird die Pflanzendecke immer geringer. Außerdem wird der Boden durch das Vieh zertreten und immer weiter aufgelockert. Bei Landwirten immer beliebter werden Ziegen, weil diese sehr anspruchsarme Tiere sind. Der Vorteil für die Landwirte, ist der Nachteil für den Boden, denn Ziegen beschädigen die Grasnarbe noch stärker, als es bei anderen Nutztieren der Fall ist. Als Konsequenz entsteht eine ansteigende Erosion. Doch auch stark beschädigter Boden hat oft noch die Möglichkeit sich zu erholen. Das Regenerationsvermögen der Vegetation sollte nicht unterschätzt werden. Auch Gebiete, welche schon als unumkehrbar „verwüstet“ galten, haben sich nach einer Reduzierung des Viehbestandes wieder erholt.

Übernutzung

Eine weitere und ebenfalls sehr häufige Ursache von Desertifikation ist eine zu hohe ackerbauliche Nutzung in Verbindung mit zu kurzen Brachezeiten. Hinzu kommen falsche Techniken der Bewässerung, falsches Pflügen sowie eine ungeeignete Bepflanzung. Durch die Verwendung von Düngern oder sogar Pestiziden wird der Boden noch weiter geschädigt. Dies kann sogar soweit gehen, dass im Boden lebende Tiere, an diesen Stellen, komplett ausgerottet werden.

Entwaldung

Auch die Entwaldung ist eine Ursache von Desertifikation. Da der Bedarf an Ackerland sowie Holz, als Baustoff und Brennstoff, stetig steigt, nehmen Baumbestände und Waldbestände drastisch ab.

Kombination der Ursachen

In den meisten Fällen wird die Desertifikation nicht durch eine einzelne Ursache hervorgerufen, sondern aus einer Kombination von mehreren Ursachen. Daher gestaltet sich die Bekämpfung und Eindämmung der Desertifikation als schwierig und komplex.

Die Übernutzung und klimatische Änderungen, welche aufgrund des Klimawandels auftreten, können fast gleiche Wirkungen auf den Boden haben. Dies macht es schwierig, die genaue Ursache für die beginnende oder fortschreitende Desertifikation, zu ermitteln und die passenden Gegenmaßnahmen auszuwählen. Deshalb ist es für die Forscher wichtig, möglichst viele Erkenntnisse über die Desertifikation zu gewinnen und diese festzuhalten. Mit Hilfe der Erforschung der Vergangenheit, können so einfacher die Richtigen Schlüsse gezogen und Entscheidungen getroffen werden. Fraglich ist nach aktuellem Stand, ob die derzeit angewendeten Methoden langfristig geeignet sind, um die Desertifikation aufzuhalten, da die Tendenz aktuell steigend ist. Ein generelles Umdenken der Menschen im Allgemeinen und der Landwirte im Speziellen, ist zwingend notwendig, um das Problem der Desertifikation auf Dauer eindämmen und lösen zu können.

Folgen der Desertifikation

Nach Schätzungen der vereinten Nationen sind weltweit etwa eine Milliarde Menschen und mittlerweile mehr als ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen von der Desertifikation bedroht oder bereits betroffen. Besonders problematisch ist die Situation in vielen Teilen Nordafrikas im Bereich der Sahelzone aber auch in Südafrika, in Zentralafrika sowie in Südasien. Auch Australien ist stark von der Desertifikation betroffen. Dies gilt ebenfalls für Teile von Nordamerika und Südamerika und Südeuropa.

Die Folgen der Desertifikation sind weitreichend und negativ. Es gibt sowohl drastische ökologische als auch drastische ökonomische Auswirkungen. Die landwirtschaftliche und auch forstwirtschaftliche Produktivität lässt durch Desertifikation stark nach und kommt im Extremfall zum erliegen. Gleiches gilt für die Artenvielfalt und die generelle Anzahl der Individuen. In ärmeren Ländern, wie beispielsweise in denen Afrikas, hat dies besonders schwere Auswirkungen, da dort die Abhängigkeit von den natürlichen Ressourcen am größten ist. Die Desertifikation senkt die Verfügbarkeit von wichtigen Leistungen des Ökosystems und gefährdet so die menschliche Sicherheit. Desweiteren erhöht sich bei einer voranschreitenden Desertifikation die Anzahl und die Heftigkeit von Sandstürmen in den betroffenen Regionen. Diese haben sich in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt.

Ein weiteres Problem ist, dass umgelagerter Oberboden, einfach vom Wind weggeweht oder von plötzlich einsetzendem Regen weggespült werden kann. Hierdurch verschlechtert sich die Qualität des Bodens noch weiter. Die Folge können Erosion und die damit verbundenen Rinnen sein. Lebenswichtige Pflanzennährstoffe verschwinden, weil sie vom Wasser oder Wind „mitgenommen“ werden. Ein steigender Grundwasserpegel, zum Beispiel aufgrund von plötzlichem Starkregen, kann den Boden versumpfen oder sogar versalzen lassen. Wenn der nun matschige Boden auch noch vom Nutzvieh zertrampelt wird, kann dies die Ursache dafür sein, dass keine Pflanzen mehr darauf wachsen können.