Die Attische Demokratie

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Klasse 12

Autor IAmSteven

Veröffentlicht am 09.07.2018

Schlagwörter

Attische Demokratie Geschichte Athen Griechenland

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt die Entstehung der Attischen Demokratie. Es wird detailliert auf die Ausgangslage sowie die einzelnen Stationen in der Entwicklung der Attischen Demokratie eingegangen. Auch Personen welche zum Erfolg dieser Demokratie beitrugen werden erwähnt.

Attische Demokratie

Ausgangslage:
Zu Beginn des 6. Jahrhunderts v.Chr. herrschten in Athen die gleichen Bedingungen wie in anderen griechischen Stadtstaaten. Die Führung lag in der Hand von Adelsgeschlechtern, die die jedes Jahr neu zu besetzenden Ämter unter sich aufteilten.
Mit der Zeit kamen Krisen auf, bedingt durch das große Bevölkerungswachstum. Um dem Wachstum entgegenzuwirken hatte Athen nämlich begonnen, Kolonien im gesamten Mittelmeerraum zu gründen. Diese fingen allerdings an, regen Handel zu betreiben, was die Getreidegroßproduzenten unter Druck setzten. Leidtragenden waren aber hauptsächlich die Kleinbauern, von denen immer mehr in Schuldknechtschaft gerieten und teils auch als Sklaven verkauft wurden. So zerstritt sich die Bevölkerung allmählich und konnte sich auch nicht mehr verteidigen, da das Heer auf das Bauerntum gegründet war. 594/593 wurde schließlich Solon zum Archonten (hohes Amt) gewählt und sollte als Schlichter beziehungsweise Versöhner dienen.

Solons Reformen:
Solon hatte wahrscheinlich freie Hand in dem was er tat, denn seine Reformen waren sehr umfangreich. Er war darin bemüht das Kleinbauerntum wiederherzustellen, schaffte die Schuldknechtschaft durch Schuldenannullierung ab und schloss die Haftung mit dem Leib für die Zukunft ab.
Um all das zu wahren was er verändert hatte und die Gesellschaft vor Fehlentwicklungen zu schützen, schuf er ein umfangreiches Gesetzeswerk. Dieses zielte auf Beteiligungsrechte und –pflichten der Bürger bei wichtigen Angelegenheiten ab. Das politische System blieb ansonsten fast identisch bestehen.

Kleisthenes Reformen:
Kleisthens Ziel war es, die verschiedenen Schichten der Bevölkerung zu mischen und politisch zusammenzuschweißen. Dazu teilte er Attika in drei Gebiete ein, welche er noch einmal in zehn kleinere (Trittyen) unterteilte. Aus den bis dahin 4 verschiedenen Sippen (Phylen) machte er 10, indem er immer 3 Trittyen aus verschiedenen der drei großen Gebiete zu einer Phyle verschmolz. So schwächte er die bisherigen Adelsgeschlechter. Die einzelnen Dörfer stellte er unter Selbstverwaltung und er gründete den „Rat der 500“.

Politischer Wandel in den Perserkriegen:

Die Perserkriege waren für Athen sehr gut verlaufen und so konnte die neue Ordnung der Gesellschaft der Polis gefestigt werden. Die mittlere Vermögensklasse war nun dazu in er Lage ihren Einfluss auf den Rat der 500 auszubauen. Die Archonten wurden nun durch ein Losverfahren ausgelost, was ihnen Ansehen und Gewicht kostete. Im Jahr 487 v.Chr. fand auch das erste Scherbengericht statt, welches darüber entschied, ob ein Bürger aus Attika für zehn Jahre verbannt werden konnte.
Nachdem Athen 480 v.Chr. die Seeschlacht bei Salamis gegen die Perser gewonnen hatte und 479 v.Chr. die Perser bei der Schlacht von Plataiai endgültig vertrieben worden waren, war Athen die bedeutendste Seemacht im Mittelmeerraum geworden. Neben der berittenen solonischen Vermögensklasse und dem Hoplitenheer existierten nun auch die Theten, die als Ruderer fungierten und deren Interessen nun auch vertreten werden mussten. Im Jahr 478/77 v.Chr. kam es dazu, dass die Theten einen dauerhaften Einfluss ausübten. Die Theten waren auch maßgeblich daran beteiligt dass sich in den folgenden Jahren die attische Demokratie voll ausbildete.

Die demokratische Wende:
Kimon, ein athenischer Politiker und Feldherr, hatte gute Beziehungen zur damaligen Landmacht Sparta geknüpft. Als er 462 v.Chr. Sparta zu Hilfe kam, verschob sich das Gleichgewicht in der Volksversammlung und sein Gegenspieler, Ephialtes, setzte eine Verfassungsreform durch, welche die Führenden Köpfe entmachtete und die attische Demokratie schließlich einleitete. Der Rat der 500 hatte nun die meiste Macht, abgesehen von der strafrechtlichen Aufsicht, welche auf die Volksgerichte überging. Ephialtes wurde später ermordet und Perikles wurde zunehmend der Vertreter der Demokratie.

Die Ära des Perikles:
457 v.Chr. wurde das politische Engagement von Bürgern mit geringem Einkommen durch die Einführung von Diäten geregelt. Für die Mitgleider der Volksgerichte wurde ein Richtersold eingeführt, der etwa halb so viel betrug wie der Ratssold für die Mitglieder des Rats der 500. Nun wurde auch den Theten der Zugang zum Rat ermöglicht. Mit dem Losverfahren wurde entschieden wer, für die Dauer eines Jahres, Mitglied des Rates werden durfte. Mitglied werden durfte man nur zweimal in seinem Leben und niemals direkt hintereinander. Perikles führte 451 v.Chr. ein Bürgerschaftsgesetz ein, welches die Auswahl derjenigen, die in politische Ämter gelangen konnten, auf Bürger begrenzte, welche sowohl väterlicherseits als auch mütterlicherseits von Athenern abstammten. Somit wurden die Adligen, welche eher Ehen über die Grenzen der Polis hinaus eingingen als normale Bürger, weiter geschwächt. Außerdem ließen sich so eher außenpolitische Interessenskonflikte vermeiden.

So ergab sich eine stabile, politische Basis, mit deren Hilfe Perikles großartige Bauten, wie zum Beispiel die Akropolis, verwirklichen konnte. Dies machte den Anspruch auf eine Vormachstellung Athens in Griechenland auch nach außen hin deutlich. Athen forderte auch zusammen mit Megara die Verbündeten Sparta und Korinth heraus, was eine sechs Jahre lange Auseinandersetzung zur Folge hatte.

Die Athener Volksversammlung beschloss 454 v.Chr. die Kasse des delisch-attischen Seebunds von Delos nach Athen zu verlegen und Athene zur Schutzgöttin des Seebunds zu erklären. An diese hatte nun jedes Mitglied des Seebunds ein Sechstel seines Bündnisbeitrags abzugeben. Auch für das Bauprogramm der Akropolis zweigte Athen Gelder ab.
Die stetig wachsende Bedeutung der Theten als Schiffsbesatzung und der Ausbau der attischen Seemacht stärkte das politische Gewicht der Bürger mit geringem Einkommen und trieb die Demokratisierung voran. Der politische Aufstieg der Bürger mit geringem Einkommen führte dazu, dass die Interessen, die auf die Absicherung und Ausweitung von Athens Vormachtstellung im Mittelmeer abzielten, in den Beschlüssen der Volksversammlung mehr und mehr durchschlugen.