Die Kreuzzüge ins heilige Land

Fach Fach

Klasse 12

Autor lisaurus

Veröffentlicht am 14.06.2018

Schlagwörter

Kreuzzüge Kreuzzug Kreuzfahrer Ayyubiden Mamluken Gegenkreuzzüge Saladin

Zusammenfassung

Dieses Referat erzählt die Geschichte der Kreuzzüge ins heilige Land von 1095 bis 1291 n.Chr. vom ersten bis zum fünften Kreuzzug. Des Weiteren wird auf zwei wichtige beteiligte Gruppen, die Ayyubiden und die Mamluken, eingegangen.

Die Kreuzzüge ins heilige Land

Auslösung der Kreuzzüge

1095: Papst Urban 2. ruft in Frankreich zum Kreuzzug ins Heilige Land auf
• angeblicher Grund: Zerstörung der Grabeskirche (durch Fatimiden), Bedrohung der Pilgerstätten in Jerusalem -> sollen aus Hand der Muslime befreit werden
• politischer Hintergrund: Hilfsgesuch des Byzantinischen Kaisers, Seldschuken besiegten Byzantiner, beraubten Territorium und besetzten Anatolien)
• Ablenkung von wirtschaftlicher Lage, Hungernöte, Bevölkerungszuwachs
• Situation des europ. Adels: verlor Betätigungsmöglichkeiten, Erben mussten mit Beschäftigung versorgt werden
• Motive der Kreuzfahrer: vollständiger Ablass d. Sünden, Beutegier, Kampf-, Abenteuerlust

Erster Kreuzzug 1096 - 1099

• Anführer: Gottfried von Bouillon
1098: Eroberung von Antiochia und Gründung der Grafschaft Edessa (Gebiet ca. Syrien)
• Problem: schlechte Organisation (riesiges Heer wird auf sehr lange Reise geschickt)
• Glück: keine koordinierte Gegenwehr der Fatimiden/Seldschuken (Konkurrenz)
1099 Eroberung von Jerusalem (brutal)

1100-1187: Kreuzfahrer-Königreich Jerusalem (ab 1187 in Akkon); Balduin v. Boulogne wird zum König gekrönt.
1124: Die Kreuzfahrer erobern Tyrus.

Zweiter Kreuzzug (1147 - 49)

• Auslöser: 1144: der Seldschuke Zengi erobert Edessa von den Kreuzfahrern
• vergebliche Belagerung von Damaskus

1153: Die Kreuzfahrer erobern Askalon
1154: Nur ad-din (Sohn von Zengi), Herr von Mossul und Aleppo, vereint ganz Syrien
unter seiner Herrschaft, propagiert sunnit. Orthodoxie & gihad gegen Kreuzfahrer.
1168-69: Fränkisch-zengidische Konfrontation in Ägypten. Der syrische Offizier Salah ad-Din Yusuf ibn Ayyub ad-Dawīnī (Saladin) wird fatimidischer Wesir

Gründung von Kreuzfahrer-Staaten

  • (keine Einheit des europ. Adels)
  • Grafschaft Edessa (westeurop. Adel)
  • Fürstentum Antiochia
  • Königreich Jerusalem: König & europ. eingewanderter Hochadel, erhielt Lehen vom König, Bevölkerung: Muslime, Einheimische Juden & Christen, Gebiet: Israel + Palästina + Stück v. Libanon
  • Königreich Zypern
  • Grafschaft Tripoli

Muslimische Nachbarstaaten der Kreuzfahrer um 1150:

  • Kalifat der Fatimiden (Kairo)
  • Emirat v. Damaskus (Buyiden, Zengiden)
  • Emirat v. Aleppo (Seldschuken, Zengiden)
  • Kalifat der Abbasiden (Bagdad)

Mönchsorden

• humanitärer Auftrag: Kreuzritter pflegen und Kreuzfahrerterritorien verteidigen -> Tempelritter, Johanniter
• erhielten Territorien
→ Macht: Kontakte halten und Stützpunkte ausbauen
→ Entwicklung einer eigenen Gesellschaft: friedl. Koexistenz & Kontakte mit Muslimen → kulturelle Anpassung)

Gihad-Bewegung / Gegenkreuzzüge

• breites Bündnis muslimischer Mächte, um Christen zu vertreiben
• Propaganda: Vorzüge Jerusalems als heilige Stadt (1. qibla, 2. heiliges Haus)
• muslimische Nachbarstaaten waren bereit, Bündnisse mit Kreuzfahrern einzugehen (um Macht anderer abzuwehren)

Ayyubiden (1169 - 1250)

• Sunniten (formelle Unterstützung durch Abbasiden)
• Nur ad-din: Waffenstillstandsabkommen, da gleiches Ziel wie Kreuzfahrer: Besetzung Ägyptens aufgrund der Ressourcen
• militärische Expeditionen: Muslime setzen sich durch
• Saladin wird zum Wesir über Ägypten
1171: Saladin beseitigt Fatimidenkalifat (obwohl er ursprünglich fatimid. Wesir war) und führt Ägypten unter die Oberhoheit des Bagdader Abbasidenkalifen
• 1174: Tod Nur Ad-Dins, Saladin beansprucht sein politisches Erbe und besetzt Damaskus

1183: Saladin verdrängt die Zengiden aus Aleppo. Ein Flottenkommando des Kreuzfahrers Rainald v. Châtillon im Roten Meer scheitert.
1186: Saladin erlangt die Oberherrschaft über die Dschazīra (Nordmesopotamien)
1187: Saladin schlägt Kreuzfahrer vernichtend bei Hittin & nimmt Jerusalem ein

Dritter Kreuzzug 1188-92

1190: Das deutsche Kreuzzugsheer erobert Konya. Friedrich I. Barabarossa ertrinkt im
Saleph (Göksu)
1191: Richard I. von England und Philipp Auguste von Frankreich erobern Akkon.
1192: Kriegsmüdigkeit → Waffenstillstand zwischen Richard und Saladin, Kreuzfahrer behalten Küstenstreifen aber Jerusalem ist verloren
1193: Tod Saladins in Damaskus → Verwaltung des Reichs nicht eindeutig geregelt, Teilung des Ayyubidenreiches, Ayyubiden regieren als Fürsten weiter, innerer Zusammenhalt
trotz Konflikte
1195: Der Almohade Abu Yusuf Yaqub al-Mansur siegt bei Alarcos über die Kastilier
1200: Saladins Bruder Abu-Bakr Malik al-ʿAdil erlangt die Oberherrschaft im Ayyubidenreich

1204 Vierter Kreuzzug: Eroberung von Konstantinopel u. Errichtung des Lateinischen
Kaiserreichs (bis 1261).


• iqta-Wesen (Lehenssystem): Herrscher vergibt Territorien an Adlige / Offiziere → Steuern → Heeresfolge (v.a. Syrien, Ägypten zentralistisch organisiert)
• Ayyubiden vs. Kreuzfahrer: geregelte Koexistenz, Einkünfte werden geteilt, Anpassung der Leute


5. Kreuzzug 1218 - 21: Eroberung von Damiette durch die Kreuzfahrer, 1221 durch die Ayyubiden zurückerobert
• 1228-29: Kreuzzug Kaiser Friedrichs 2.: Im Vertrag mit dem Ayyubiden al-Kamil erhält er Jerusalem → westl. Teil (Grab) = Kreuzfahrer, östl. Teil (Felsendom) = Muslimisch (kritisiert, hält nur 10 Jahre)

1236 Ferdinand III. von Kastilien nimmt Córdoba ein.
1242-43 Mongolische Eroberung Anatoliens, Unterwerfung der Rumseldschuken.
1244 Endgültige Vertreibung der Kreuzfahrer aus Jerusalem.
1248: Mit dem Verlust von Sevilla an Kastilien endet almohadische Präsenz in al-Andalus. Das Emirat d. Naṣriden v. Granada verbleibt als letzte muslim. Herrschaft in al-Andalus
bis 1492.
1250: Putsch der Mamluken beendet die Ayyubidenherrschaft in Ägypten
politischer Umschwung, neue Verhältnisse

Mamluken

• arab. mamluk = Eigentum, Sklave
• Besonderheit: “Retter der islam. Welt”, lang dauernde Herrschaft, Umgestaltung von Kairo, materielle Kultur, besondere Herrschaftsform (Aufrechterhaltung des Sklavensystems)
• landfremde Elite, monopolisiert militärische Macht
• meist türk. Abstammung aber immer importiert!
• keine dynastische Erbfolge → unsicher
• zentralisiertes Staatswesen (in Provinzen gegliedert)
• Legitimation durch Ersatzkalifat und durch Mongolenabwehr (Kreuzfahrerabwehr)
• lebenslange Bindung an den Heeren
• waren die einzigen, die Macht ausüben durften
1258: Mongolenchan Hülägü erobert Bagdad, Ende des Abbasidenkalifats
◦ 1260: Mamluken erkämpfen entscheidenden Sieg und drängten Mongolen aus Syrien, außerdem: Ende des Ayyubidenreichs

◦ 1271: Mamlukensultan erobert Kreuzfahrerfestung Krak des Chevaliers
◦ 1290: Vertreibung der Kreuzfahrer, Beseitigung der letzten Stützpunkte
◦ 1291: Mamlukensultan erobert Akkon, letzte Hauptstadt der Kreuzfahrer an Levanteküste
→ Prestige als Verteidiger der islam. Welt, ansonsten aber friedlich nach außen hin, Territorien verändern sich kaum