Die Pfarrkirche von Sankt Pauls

Fach Fach

Klasse 8

Autor sandi2001

Veröffentlicht am 01.06.2018

Schlagwörter

Kirche Barock Gotik Architektur

Zusammenfassung

Dieses Referat beinhaltet die Beschreibung sowie einige wissenswerte Informationen zur Pfarrkirche von Sankt Pauls (auch genannt: der "Dom auf dem Lande" im schönen Südtirol. Die für die Kirche bedeutsamen Glocken sowie der Stil der Kirche werden unter anderem beschrieben.

Die Pfarrkirche von St. Pauls
Die Pfarrkirche von St. Pauls hat nicht nur eine Bezeichnung. Man bezeichnet sie auch als „Der Dom auf dem Lande“ oder „St. Pauli Bekehrung“. Sie ist dem heiligen Paulus geweiht und heute feiert man am 25. Jänner den Kirchenpatron Pauli Bekehrung. Der Kirchturm hat eine Höhe von ca. 85 m. Die Kirche besitzt Merkmale sowohl aus der Spätgotik als auch aus dem Barock und der Renaissance. Um 1500 begann man unter der Leitung deutscher Bauherren mit der Westfassade und dem Turm, der Turmbau musste jedoch aus Geldmangel eingestellt werden. Später wurde unter der Leitung italienischer Bauherren weitergemacht, da sich süddeutsche Werkstätten im Zuge der Reformation und aus Mangel an Aufträgen aufgelöst hatten. Erst zwischen 1636 und 1646 wurde der Turm fertiggestellt. Die ursprüngliche Turmlösung sollte ein für Gotik typisches Rautendach werden. Doch da es zu einer Unterbrechung von fast 100 Jahren kam und zur späteren Zeit andere Kunstrichtungen „in Mode“ waren, bekam die Kirche eine ausgezogene Zwiebelhaube mit Kupferdach, welche typisch für den süddeutschen Barock ist.

Die Kirche von außen
Erst im Jahr 2003 machte man sich Gedanken zur Gestaltung des Portals der Kirche. Dann wurde der Künstler Karl Grasser mit der Ausführung beauftragt und stellte 2004 seine Arbeit, insgesamt 16 Bronzereliefs mit Darstellungen aus dem Leben von Petrus und Paulus fertig. Am Portal befinden sich Gewölbeansätze für eine Vorhalle, die jedoch nie gebaut wurde. Der ursprüngliche Bauplan wurde an mehreren Stellen nicht ganz ausgeführt.

Die Pfarrkirche hat wohl den interessantesten Turmabschluss des Frühbarock in ganz Tirol. Wind, Wetter und Abgase setzten dem Bauwerk im Laufe der Jahre sehr zu, deshalb wurde es ab den frühen 1980er Jahren von Grund auf renoviert.

Der Innenraum
Der Innenraum der Kirche ist 43,5 m lang, 28,5 m breit und über 15 m hoch. Sehr besonders an der Kirche ist die Architektur, die Weite des Raumes. Der Chor ist gleich breit wie das Langhaus und Mittel- und Seitenschiffe sind gleich hoch.
Der Chor, welcher zwischen 1460 und 1490 entstand, ist der älteste Teil der Kirche. Er ist durch 6 Stufen ein wenig hervorgehoben. Im Zentrum des Chors steht der neugotische Hochaltar umrahmt von den Aposteln Petrus und Paulus. Dieser neugotische Hochaltar wurde um 1865 vom Innsbrucker Maler und Bildschnitzer Michael Stolz hergestellt. Der Chor ist noch mit einem dichten Netzrippengewölbe eingedeckt. Jahrzehnte später haben die Italienischen Baumeister Andrea Crivelli und Marco della Polla das Langhaus mit einem einfachen Kreuzrippengewölbe überzogen. Die Naht zwischen beiden Bauteilen wird an den vorderen Rundsäulen richtig greifbar: Die Rippen wachsen nicht mehr direkt aus den Säulen heraus, sondern liegen auf Kapitellen auf.

In der Kirche befinden sich einige schlanke Rundsäulen. An einer von ihnen befindet sich die Kanzel, auf der ein Wandbild aus dem Jahre 1598 zu sehen ist, welches den Schmerzensmann, Maria, Johannes den Täufer und den heiligen Michael zeigt. Auf dem Kanzeldach befindet sich eine Statue des heiligen Jakobus, ein Werk des Altarschnitzers Jörg Lederer aus dem 16. Jahrhundert. An der Wand des Langhauses befinden sich einige Totenschilde, welche von den adeligen Familien Eppans gestiftet wurden und zum Gedächtnis an verstorbene Verwandte dienen sollen. Viele Kunstwerke in der Paulser Kirche stammen nicht aus der Kirche sondern wurden im 19. Jahrhundert angekauft. In der Kirche befinden sich zwei neugotische Seitenaltäre, wovon einer Darstellungen aus dem Leben des heiligen Paulus und der Geheimnisse des Rosenkranzes zeigt und der andere das weit ältere Gnadenbild der lieben Frau (um 1430). Innen an den Wänden hängen rundum, wie in jeder Kirche, Szenen aus Jesus´ Leben

Im „Dom auf dem Lande“ befinden sich zwei Orgeln. Eine davon, die große Schwalbennestorgel, ist dort seit 2002 und besitzt ca. 1507 Pfeifen. Sie ist vor allem für Barock und Renaissance Musik geeignet. Im hinteren Kirchenraum befindet sich ein gewaltiger Bündelpfeiler, der vor allem die Aufgabe hat, den Kirchturm zu tragen, welcher sich sozusagen im Inneren befindet. Es gibt in ganz Südtirol keine andere Turmlösung, welche jener in St. Pauls ähnlich sieht.

Die Glocken
Insgesamt befinden sich auf dem Paulser Kirchturm 8 Glocken. Seit 70 Jahren werden sie elektrisch betrieben. Die größte Glocke ist die 3.860 kg schwere „Anna-Maria“ mit einem Durchmesser von 83,5 cm. Sie ist nicht nur die größte Glocke von St. Pauls, sondern auch die größte Glocke Südtirols. Ihr Ton ist das tiefe A. Es ist genau aufgeschrieben, in welcher Abfolge die Glocken an bestimmten Feiertagen geläutet werden muss.
Vergleich zur St. Nikolaus Kirche in Meran
Die St. Nikolaus Kirche in Meran sieht der Pfarrkirche von St. Pauls im Inneren sehr ähnlich. Die besitzen z.B. die gleichen Säulen, ähnliche Bänke, das Triumphkreuz (rot eingekreist) und auch die gleichen, länglichen Glasfenster an den Seitenwänden