Dolchstoßlegende

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Klasse 10

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 01.06.2018

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Dolchstoßlegende

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit der Dolchstoßlegende. Mit Hilfe der Dolchstoßlegende wurde versucht die militärische Verantwortung für die Niederlage im Krieg auf die zivile Bevölkerung in der Heimat zu schieben.

Die Dolchstoßlegende ist eine Verschwörungstheorie welche von der deutschen obersten Heeresleitung in die Welt gesetzt wurde. Nach der Dolchstoßlegende sollte die Schuld an der militärischen Niederlage des deutschen Reiches im ersten Weltkrieg auf andere abgewälzt werden. Sie besagt, dass das deutsche Heer im Felde unbesiegt geblieben ist und begründet die Niederlage durch vaterlandslose Zivilisten aus der Heimat, die einen „Dolchstoß von hinten“ gesetzt haben.

Die Metapher des Dolchstoßes

Eine Metapher ist ein rhetorisches Stilmittel. Es handelt sich um eine Verbildlichung, welcher der Veranschaulichung dient. Diese Metapher kommt erstmalig in einem Zeitungsartikel der neuen Zürcher Zeitung vom 17. Dezember 1918 vor.
„Was die deutsche Armee betrifft, so kann die allgemeine Ansicht in das Wort zusammengefasst werden: Sie wurde von der Zivilbevölkerung von hinten erdolcht.“

Die Dolchstoßlegende

Schon im Jahre 1920, also kurz nach der Entstehung, bekam diese Legende, den Namen Dolchstoßlegende. Die Grundstruktur der Dolchstoßlegende bestand daran, die Niederlage im Krieg vom militärischen Bereich in den zivilen Bereich zu verschieben. Obwohl die Niederlage eigentlich in den Kriegszielen, in Fehlern bei der Kriegsführung und Armeeführung sowie in der Erschöpfung der Soldaten und der militärischen Überlegenheit der Gegner liegt, sollten dies nicht die Gründe der Niederlage sein.

Diese sollte der Dolchstoßlegende zur Folge bei bestimmten Gruppen deutscher Zivilisten liegen. Es wurde also das Bild einer hinterlistigen Angriffes auf den Rücken des deutschen Heeres gezeichnet. Dieses folgete der Logik des totalen Krieges, in dessen Verkauf alle wirtschaftlichen Möglichkeiten für die Kriegsführung mobilisiert wurden. Die Heimat, also das Hinterland sollte die Front bestmöglich unterstützen. Nur durch diesen Zusammenhalt könne der Krieg gewonnen werden. Der Sieg im Krieg hänge also alleine vom Siegeswillen der gesamten Bevölkerung ab. Das Durchhalten der Bevölkerung im Sinne der Nibelungentreue sei unabdinglich. Jegliches anderes Verhalten führt automatisch in die Niederlage.

Die Entwicklung lief in Wahrheit jedoch genau anders herum. Die Fortführung des Krieges sowie das Festhalten an unerreichbaren Annexionszielen, trotz immer mehr werdender Opfer, führten zu einer innerdeutschen Auseinandersetzung. Die Zahl der Kriegsgegner wuchs langsam aber stetig. Dies lag unter anderem an der Unterdrückung von der demokratischen Teilhabe aber auch an Faktoren wie der Lebensmittelknappheit und dem damit verbundenen Hunger. Die meisten Menschen der deutschen Bevölkerung glaubten nicht mehr daran, dass der Krieg zur Verteidigung deutscher Werte und Interessen geführt werden. Sie stellten aufgrund dessen den Krieg bzw. dessen Fortsetzung in Frage. Die Anzahl der Menschen, welche Frieden um jeden Preis forderten wuchs kontinuierlich.

Die Propaganda der Dolchstoßlegende nach der Gründung der Republik

Der Verlauf und das Ende von der Novemberrevolution war durch die Entscheidungen von Friedrich Ebert und der SPD geprägt. Es gab unter anderem, geheime Treffen in denen Geheimabkommen mit der OHL getroffen worden sind. In Folge dieser Geheimtreffen versuchte Friedrich Ebert die Volksmarinedivision zu entlassen. Dies wiederum hatte den Spartakusaufstand zur Konsequenz. Bei diesem sollte Friedrich Ebert entweder zum Einlenken gebracht werden oder gestürzt werden. Ebert ordnete seinerseits den Einsatz des Militärs gegen die Aufständischen an.

Letztlich wurde die OHL für die deutsche Niederlage im Krieg verantwortlich gemacht. Das deutsche Militär habe die Möglichkeiten eines Friedens mit der Wahl falscher Kriegsziele sowie falscher Kriegsführung unmöglich gemacht. Die OHL hat dies jedoch nicht eingestanden. Dort wurde bis zuletzt an den Sieg geglaubt und alles versucht, diesen zu ermöglichen. Die Niederlage wurde nach der OHL nicht durch die Stärke der Feinde, sondern durch die Verhältnisse der Zivilbevölkerung in der Heimat. Durch diese Ansichten und Aussagen wurde der Grundgedanke der Dolchstoßlegende bereits vor dem eigentlichen entstehen der Metapher geprägt.

Hindenburg machte am 18. November 1919 vor der Weimarer Nationalversammlung die Dolchstoßlegende öffentlich. Dort wurde die Schuldfrage an der Niederlage des Krieges in einem Untersuchungsausschuss diskutiert.

Es wurde zunächst von einem Zerfall bzw. von einer Zersetzung der Truppen von der Flotte und dem Heer berichtet. Ein Teil der Truppen stand mit folgsamen Soldaten weiterhin zur Verfügung. Der andere Teil der Truppen jedoch verhielt sich pflichtwidrig und verweigerte die Arbeit. Unter diesem revolutionären Verhalten einiger Soldaten litt der andere Teil immens, da dieser Teil der Truppen nun erheblich geschwächt worden ist. Die restliche Truppe musste also die komplette Last des Kampfes und Krieges alleine tragen. Somit konnten die Absichten und Ziele nicht weiter erfolgreich verfolgt werden. Dies führte zwangsläufig zum Scheitern der militärischen Missionen. Aus diesen wiederum folgte der Zusammenbruch und somit letztlich auch die Revolution und die Niederlage.

Hieraus ergibt sich die These der Dolchstoßlegende. Die Armee der Deutschen ist von hinten erdolcht worden. Den guten Kern, bestehend aus folgsamen Soldaten, trifft keinerlei Schuld an der Niederlage. Die Schuldfrage ist somit klar zu beantworten.

Hindenburg verschwieg bei seiner Rede jedoch zahlreiche Aspekte. Diese waren unter anderem, dass die Generäle der OHL seit 1916 im Prinzip mit einer diktatorischen Vollmacht handeln konnten und dass sie den Reichstag und auch zivile Kabinettsmitglieder bewusst mit geschönten Berichten über die wirkliche Lage, belogen haben. Des Weiteren verschwieg Hindenburg, dass der im Jahre 1914 geschlossene Burgfrieden mit den Reichstagsparteien der Regierung jahrelange Pressezensur ermöglicht hat und dass sie kaum politische Möglichkeiten hatten Einfluss auf die Kriegsführung zu nehmen.

Darüber hinaus verschwieg Hindenburg auch, dass selbst innerhalb des Heers ein großer Widerstand gegen den Krieg herrschte und dieser Widerstand nicht ausschließlich aus der zivilen Bevölkerung der Heimat kam. Aufgrund der zahlreichen vertuschten Ereignisse wird die Metapher des Dolchstoßes heutzutage als Legende aufgefasst. Somit prägte sich der Begriff Dolchstoßlegende.