Der Dadaismus

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Klasse 11

Autor Simplexi

Veröffentlicht am 02.09.2018

Schlagwörter

Dadaismus

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt den Dadaismus in der Kunst. Es wird erklärt was der Dadaismus ist und wie er entstand. Außerdem werden die Künstler Kurt Schwitters und Marcel Duchamp und deren Werke vorgestellt.

Der Dadaismus

Während des Ersten Weltkrieges fanden sich in Zurück junge Intellektuelle zusammen, die antimilitärisch und antibürgerlich eingestellt waren. 1916 gründeten sie das “Cabaret Voltaire”, welches man heute noch besuchen kann (Website: http://www.cabaretvoltaire.ch/de/).

Der Name “DADA” der Künstlergruppe, bestehend aus Literaten und bildenden Künstlern, soll rein zufällig beim Blättern in einem Wörterbuch gefunden worden sein.

Ganz ähnlich wie die Futuristen protestieren sie in öffentlichen Verantstaltungen im Grunde gegen eigentlich alles. Ihre eigene Kunst nennen sie “Anti-Kunst”, damit meinen sie eine neue Ästhetik, die auch Hässliches und Banales zulässt.
Nur das Prinzip der Verneinung war für die Dadaisten gültig.

Trotz vehementer Anti-Haltung können sie nicht als Nihilisten bezeichnet werden, denn sie verfolgen ausdrücklich ein Ziel, nämlich die Rückkehr zur Kindheit, beziehungsweise zum Instinkt. Die Grundhaltung könnte als existentialistisch bezeichnet werden.
Die neue Kunst experimentiert mit neuen Techniken und Materialien. Aus spontanen Eingebungen und nicht als langen bildnerischen Prozessen gehen Kunstwerke hervor.
Die Grenze zwischen den Kunstgattungen entfallen, Mischformen und völlig neue Ausdrucksformen entstehen, zum Beispiel Collage, Frottage, Ready-made und Assemblage. Film und Typografie profitieren enorm vom Dadaismus.
Die Aktionskunst hat ihre Vorläufer in den dadaistischen Kabaretts.
Das Hauptaugenmerk richtet sich auf die Person des Künstlers und nicht auf ein künstlerisches Endprodukt.
Die parallelen zur aktuellen Kunstszene sind offensichtlich und die Folgen von DADA noch immer nicht ganz abzusehen.
Als einziges gestalterisches Mittel war der Zufall erlaubt, der die Inspiration ersetzen sollte. Ein immer wiederkehrendes Thema ist die Maschine, der als zynischer, fühlloser Automat als Symbol der modernen Zeit angeprangert wird.

Kurt Schwitters

Ein wichtiger Künstler des Dadaismus war Kurt Schwitters. Er lebte von 1887 bis 1948.
Er fühlte sich der Dada-Bewegung zugehörig, stellte jedoch zugleich seine unterschiedliche Kunstauffassung heraus.
In einer abstrakten Komposition von 1919, die aus Fäden, Drähten, Holz, Papier, und Maschendraht besteht, waren auf dem Fragment einer eingeklebten Zeitungsanzeige vier Buchstaben zu lesen: MERZ.
Dieses Wort MERZ bestimmte fortan all seine Arbeiten, seine Denk und Lebensweise.
Die MERZ-Bilder stellen nichts dar und drücken nichts aus. Sie bestehen aus verschiedenen Materialien, auch aus Maschinenteilen und Abfällen.
Alle Dinge die ins Bild eingehen, verlieren ihre ursprüngliche Funktion und werden zum Bestandteil einer Komposition.
Materialien verschiedenster Herkunft werden so im Verlauf der Arbeit entmaterialisiertm das heißt ihnen wird eine neue Bestimmung zugewiesen. Als Formelement in einem Kunstwerk erlangen sie eine ästhetische Dimension. Sie verlieren dabei jedoch nicht den Ding-Charakter, sondern sind noch identifizierbar und rufen bestimmte Assoziationen hervor, die mit der ursprünglichen Funktion der Dinge zu tun haben.
Ein Zitat vom Sinn seiner Materialbilder ist

“Ich werte Sinn gegen Unsinn. Den Unsinn bevorzuge ich, aber das ist eine rein persönliche Angelegenheit. Mir tut der Unsinn leid, dass er bislang so selten künstlerisch geformt wurde, deshalb liebe ich Unsinn.”

Marcel Duchamp

Ein weiterer Künstler ist Marcel Duchamp, der von 1887 bis 1968 lebte.
Bis heute gilt sein Werk als revolutionär.
Sein erklärters Ziel war es, dass Kunst eine selbstverständliche Position im alltäglichen Leben einnehmen soll, und nicht nur im Museum dahinfaulen soll.
Seine Mittel und Wege wirken bis heute für viele provokativ und unverständlich.
Noch vor der Zeit des Dadaismus erfindet er das Ready-made im Jahr 1913.
Wenige künstlerische Werke haben ihn weltberühmt gemacht. Zum Beispiel das “Fahrradrad” von 1913 (https://anthrowiki.at/images/thumb/1/12/Bild_133xyz.jpg/300px-Bild_133xyz.jpg). Mit dem Fahrradrad wird zum ersten Mal in der Geschichte der Kunst ein real existierender Gegenstand als Kunstwerk präsentiert. Der Begriff “Ready-made” wurde dafür geprägt.

Oder der “Flaschentrockner” von 1914 (https://www.staatsgalerie.de/fileadmin/_processed_/4/c/csm_sgs_mup_duchamp_p-993_006_s_RGB_klein_4b9edf836f.jpg).

Diese Werke gehören zu seinen bekanntesten Ready-mades. Materialien als der Alltagswelt werden zum Kunstwerk erklärt. Sie sind nicht mehr Rohmaterial, sondern Endprodukt.
Bis zu Duchamp stellten Kunstwerke etwas dar. Sie waren Bilder der Außenwelt oder der Innenwelt. Ausgangsmaterialien waren normalerweise Farbe, Leinwand, Ton, Stein usw. Die Hand des Künstlers gestaltete mit diesen Materialien, in der Absicht etwas auszudrücken.
Ein Kunstwerk war im traditionellen Sinn Repräsentant einer Idee und nicht selbst Wirklichkeit.
Mit der traditionellen Kunst ging Duchamp respektlos um. Eine Reproduktion der Mona Lisa verzierte er mit einem Schnurrbart, wodurch die geheimnisumwitterte Schönheit zur Lächerlichkeit wurde (https://i.pinimg.com/originals/2b/0e/72/2b0e724f3eec94fbadf89e62073161a5.jpg)

Duchamp beschreibt das Ready-made als ein

“durch Auswahl isoliertes und als selbstständiges Wesen erklärtes, vorfabriziertes Ding”

Es ist industriell, also massenhaft gefertigt. Bevor es durch Duchamp zum Kunstwerk erklärt wurde, hatte es eine funktion. Durch seine Isolation wird es dem gewohnten Zusammenhang entrissen und ins Museum gestellt.
So verleiht er beispielsweise dem Gegenstand einen falschen Namen. Sein Ready-made “In advance of a broken arm” ist eine Schneeschaufel (https://www.moma.org/media/W1siZiIsIjExMDI4MiJdLFsicCIsImNvbnZlcnQiLCItcmVzaXplIDIwMDB4MjAwMFx1MDAzZSJdXQ.jpg?sha=bff78ac923fe570e).
Die Grenze zwischen Kunst und Wirklichkeit wird damit verwischt. Alltags- und Kunstphäre gehen ineinander über.

Duchamp veranlasst uns, wieder neu die Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Leben zu stellen. Seine Ideen sind frisch geblieben und haben dazu geführt, dass Kunst seitdem in ganz neuem, erweiterten Sinn verstanden wird.