Der Kuss - Gustav Klimt

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Klasse 12

Autor sandi2001

Veröffentlicht am 05.06.2018

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Der Kuss Klimt

Zusammenfassung

Dieses Referat beinhaltet eine ausführliche Bildbeschreibung von dem "Kuss", welcher im 20. Jahrhundert vom österreichischen Künstler Gustav Klimt gemalt wurde. Zudem behandelt der Text die Hintergründe und Deutung des Werks sowie eine kurze Biografie des Künstlers.

Der Kuss - Gustav Klimt

“Der Kuss” gilt als eines der bedeutendsten und bekanntesten Werke der Kunstgeschichte. Es wurde vom Künstler Gustav Klimt gemalt und gehört dem Jugendstil an. Klimt begann im Jahr 1907 damit und stellte es im darauffolgenden Jahr fertig. Das Werk entstand somit während Klimts Goldener Phase, welche zwischen 1907 und 1909 stattfand. Wie der Name verrät, arbeitete Klimt in dieser Periode vorwiegend mit Orange-Gelbtönen sowie echtem Blattgold. Aus dieser Zeit stammen außerdem seine typischen bekanntesten Werke wie beispielsweise das Gemälde der Adele Bloch-Bauer.

Name: Der Name des weltberühmten Kunstwerks lautet heute offiziell “Der Kuss”. Ursprünglich wurde es “Das Liebespaar” genannt.

Informationen zum Gemälde: Das quadratische Format des Gemäldes ist eine Besonderheit, da dieses eher selten gewählt wurde. Die Maße betragen 180 x 180 cm. Für den Untergrund wurde eine feinknotige Leinwandplatte hergenommen, auf welcher dann mit Ölfarben sowie Blattgold gearbeitet wurde.

Aufenthaltsort: Seitdem es im Jahr 1908 an die Österreichische Galerie Belvedere in Wien übergeben wurde, kann es dort täglich bewundert werden.

Bildbeschreibung: In der Mitte des Bildes sind zwei Personen zu erkennen: Ein Mann und eine Frau; Ein verliebtes Paar auf einem Abhang, welcher von einer bunten Blumenwiese bedeckt ist. Die junge Frau, welche sich auf der rechten Seite befindet, kniet mit geschlossenen Augen vor dem Mann (Dies symbolisiert wie häufig auf Gemälden den Geschlechterrang. Die Frau sei dem Mann unterworfen, und dies stellte man in der Kunst durch die unterschiedliche Höhe innerhalb des Bildes dar). Sie ist barfuß. Ihr Kopf ist nicht ihm zugewandt, sondern nach hinten geneigt, sodass der Betrachter ihr Gesicht erkennen kann. Wangen und Lippen der Dame sind durch hellem Rot stark hervorgehoben. Mit den Händen hat der Mann den Kopf der Frau

zu sich herangezogen.
Ihren rechten Arm hat die Dame um seinen Nacken geschlungen, mit ihrer linken Hand hält sie währenddessen seine rechte. Das Gesicht des Mannes ist nur schwach zu erkennen, denn er ist der Frau zugewandt und gerade in diesem Moment dabei, ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Dass dieser im Bild die aktive Rolle besetzt, und die Frau die eher passive, wird bereits bei oberflächlichem Anblick klar. Diese Rollenverteilung wird durch die jeweilige Kleidermusterung der Beiden verdeutlicht: Die der Frau ist bunt, weich und verspielt, während die des Mannes deutlich härtere, stärkere Kanten aufweist. Umschlossen wird das Liebespaar aber von einer einheitlichen, goldenen Umrandung, welches den Moment des Kusses, also der Gemeinsamkeit bzw. der Verschmelzung verdeutlichen soll.

Der Kuss ist demnach weitaus mehr als nur ein kurzer Moment.

Die Farben des Gemäldes gehen allesamt in die Goldfarbene Richtung. Den Hintergrund, der vermutlich den Himmel darstellen soll, bildet eine goldbraune, eher unregelmäßig aufgetragene Fläche, aus welcher der ein oder andere hell-goldene Fleck heraussticht. Für die Blumenwiese verwendete der Künstler überwiegend grüne Farbe, aus welcher sich bunte verschiedenförmige Farbflecken als Blumen herausheben. Am rechten Rand der Wiese wählte Klimt vorwiegend gelbe Farbe, weshalb das gelbe Gewand der Frau sich auf der Wiese auszubreiten scheint. Auch der lange, bis zum Boden reichende Umhang des Mannes ist in goldgelben Farbtönen gemalt, worauf sich dunkle, scharfkantige Vierecke ausbreiten.

Hintergrund und Deutung: Der Kuss ist ein sagenhaftes Werk, so gibt es dementsprechend viele Vermutungen und Theorien, was die Bedeutung hinter dem Bild betrifft. Eine weit verbreitete Vermutung besagt, dass Gustav Klimt auf seinem Gemälde sich selbst darstellen wollte, gemeinsam mit seiner langjährigen Freundschaft bzw. Liebschaft Emilie Flögge. Auf diese Theorie wird im Buch “Der gemalte Kuss” eingegangen, jedoch gibt es keine Beweise dafür und so überzeugt diese Vermutung nicht jeden Kunsthistoriker.

Es ist möglich, dass Klimt in diesem Werk die Allegorie der Liebe darstellen wollte. Demnach sollte “der Kuss” den abstrakten Begriff der Liebe in einem Bild erklären, veranschaulichen, zusammenfassen. Es ist bekannt, dass Klimt in seiner Karriere als Künstler oft versucht hat, die “perfekte” Liebe, das perfekte Paar auf einem Gemälde festzuhalten (Siehe beispielsweise das Werk “Liebe” aus dem Jahr 1895) . So ist es durchaus möglich, dass Klimt keine speziellen Menschen darstellen wollte, sondern lediglich die Bedeutung von unendlicher, schöner und bedingungsloser Liebe im Vordergrund stand.
Sicher ist in jedem Fall, dass das Werk viel über die starke Kraft der Liebe aussagt. Der goldene Schein, der das Paar umhüllt, hat eine starke positive Ausstrahlung, es wirkt nahezu göttlich. Die angedeuteten Spiralformen deuten außerdem auf Unendlichkeit, auf Unvergänglichkeit der Liebe hin.

Der Künstler: Gustav Klimt zählt heute zu den bekanntesten Künstlern unserer Geschichte. Er gilt außerdem als wesentlicher Vertreter des Wiener Jugendstils und prägte die nachfolgende Kunstrichtung, welche heute als der “Fantastische Realismus” bekannt ist. Er wurde im Jahr 1862 in Baumgarten, einem Vorort von Wien in Österreich, geboren. Bereits in frühen Jahren macht er eine Ausbildung zum Künstler. Er spezialisierte sich gemeinsam mit einigen Freunden auf Wand- und Deckenmalerei und öffnete dann ein eigenes Atelier. In den folgenden Jahren begann er mit der Entwicklung seines eigenen Stils, welcher nicht bei jedem Gefallen fand und die Meinungen spaltete.

Eine große Rolle in seinem Leben spielten die Frauen, was seine Kunst außerdem stark prägte. Er hatte in seinem Leben mehrere Liebschaften, aber war niemals verheiratet. Auch beeinflusste ihn die Natur stark.
In seinem Leben machte Klimt Bekanntschaft mit weiteren Künstlern, beispielsweise mit dem Expressionisten Egon Schiele.
Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er recht abgeschottet von der Außenwelt in seinem Atelier, dabei widmete er sich ganz seiner Kunst.

Sein Tod im Alter von 56 Jahren, im Jahr 1918, war die Folge eines Hirnschlags. Er starb im Allgemeinen Krankenhaus in Wien und wurde anschließend in derselben Stadt begraben.