Lagerlogistik (Grundsätze, Lagerplatz-Systeme, Lagerbestände, -funktionen, -verfahren)

Fach Fach

Klasse 1

Autor DidSky

Veröffentlicht am 10.09.2018

Schlagwörter

Lagerlogistik Grundsätze Lagerplatz-Systeme Lagerbestände Lagerfunktionen Lagerverfahren

Zusammenfassung

Es handelt sich um Bereiche der Lagerlogistik. Näher eingegangen wird auf die Grundsätze der Lagerhaltung, die zwei verschiedenen Lagerplatz-Systeme, die Lagerbestände und -funktionen und auch auf die verschiedenen Lagerverfahren.

Die Lagerlogistik

Die Lagerlogistik ist ein extrem wichtiger Faktor innerhalb der Wertschöpfungskette, jeder Betrieb benötigt ein funktionierendes Lager damit der Prozess innerhalb des Unternehmens reibungslos ablaufen kann. Die Logistik ist verantwortlich für die Planung der Lagerung, sowie für den Wareneingang und –ausgang und der Überwachung der Lagervorgänge.
Im Folgenden wird die Notwendigkeit und der Nutzen, aber auch die damit anfallenden Kosten, und somit auch die Kapitalbindung, eines Lagers beschrieben.

Grundsätze ordnungsgemäßer Lagerhaltung

Sauberkeit
Im Lager, sowie auch bei den Werkzeugen und den Transportmitteln, ist Sauberkeit von großer Bedeutung, denn dadurch kann man die Unfallgefahr deutlich senken. Außerdem verlängert sich die Lebensdauer der Betriebsmittel und man hat weniger Ausschuss bei verderblicher Ware. Auch für die Außenwelt (Kunden, Lieferanten, …) steht das Unternehmen durch ein gepflegtes Auftreten in einem anderen Licht.

Geräumigkeit
Diese ist vor allem entscheidend für die Verwendung von Fördermitteln und genügend Platz für Fahr- und Gehbereiche. Folgend kann die Unfall- und Verletzungsgefahr gemindert werden.

Übersichtlichkeit
Wichtig ist eine geordnete Ein- und Auslagerung, damit die Produkte jederzeit auffindbar und erreichbar sind. Die Übersichtlichkeit ist gewährleistet, wenn lagerfremde Personen mit dem Wissen des Lagerplatzes das gesuchte Produkt problemlos finden.

Sach- und artgerechte Lagerung
Gemeint ist, dass für die Güter, aufgrund ihrer Beschaffenheit und Eigenschaft, die passenden Lagereinrichtungen und Hilfsmittel verwendet werden müssen.

Lagerplatz-Systeme

Statische Lagerhaltung
Bei der festen Lagerhaltung, auch statische Lagerhaltung genannt, wird jedem Artikel ein fester Platz zugeteilt. Auf diesem darf dann ausnahmslos der festgelegte Artikel eingelagert werden. Bei dieser Art der Lagerhaltung wird der Lagerplatz zwar nicht ausgenutzt, dafür ist ein Warenwirtschaftssystem nicht zwingend notwendig. Dies eignet sich vor allem für Unternehmen mit überschaubarem Lagerplatz und Produkten.

Dynamische Lagerhaltung
Haben die Teile die im Lager aufbewahrt werden keinen vorbestimmten Lagerplatz, sondern werden viel mehr beliebig auf freien Stellen eingelagert, spricht man von der dynamischen, oder auch chaotischen Lagerung. Diese Art der Lagerhaltung ist vor allem nützlich, um den vorhandenen Platz voll auszunutzen und um die Fahrwege zu optimieren. Man benötigt ein Warenwirtschaftssystem, das durch die digitale Erfassung der Einlagerung der Produkte speichert, welcher Lagerplatz noch verfügbar ist. Das führt wiederrum zu einer schnelleren und effizienteren Ein- und Auslagerung der Ware und sorgt für Übersichtlichkeit. Allerdings könnte dieses System Probleme verursachen wenn beispielsweise ein Systemfehler vorliegt

Lagerbestände

Nennenswerte Bestände (= im Lager befindliche Menge) sind:
Mindestbestand
Meldebestand (Bestellpunkt)
Maximal- oder Höchstbestand

Der Mindestbestand, auch eiserner Bestand oder Sicherheitsbestand genannt, ist der Bestand, der nicht unterschritten werden sollte, um einen störungsfreien Ablauf zu gewährleisten und um lieferfähig zu sein.
“Formel: “ “Meldebestand” “ – (“ “täglicher Verbrauch” “ “ “Lieferzeit” “)”

Bei Erreichen des Meldebestands muss eine neue Bestellung ausgelöst werden, er dient dazu die Lagerbestellmenge zu optimieren und sorgt dafür, dass der Mindestbestand nicht angegriffen werden muss.
“Formel: Tagesverbrauch Lieferzeit + Mindestbestand”

Der höchste Bestand den das Lager annimmt ist der sogenannte Höchstbestand. Übersteigt man diesen werden unnötig Lagerkosten herbeigeführt und somit auch unnötig Kapital gebunden.
“Formel: Sicherheitsbestand + Bestellmenge”

Lagerfunktionen

Sicherungsfunktion
Um unvorhergesehene Liefer- oder Bedarfsschwankungen zu schützen, und somit die Lieferfähigkeit zu gewährleisten, werden Waren gelagert. Es könnte sich beispielsweise um erhöhte Nachfragen, Streiks, Lieferschwierigkeiten des Lieferanten oder Transportprobleme handeln.

Überbrückungsfunktion
Hierbei wird die Zeit zwischen der Lieferung der Ware und dem tatsächlichen Bedarf ausgeglichen, man nennt sie auch „Ausgleichsfunktion“. Das Lager sichert somit Bedarfsschwankungen des Materials und schafft einen zeitlichen und mengenmäßigen Ausgleich zwischen Warenbeschaffung, Produktion und Absatz.

Spekulationsfunktion
Diese Funktion wird benötigt, wenn auf zukünftige Preissteigerung spekuliert wird, oder auch um Mengenrabatte zu verwirklichen. Man lagert die Materialien, um sie später zu einem höheren Preis verkaufen zu können. Eingesetzt wird die Spekulationsfunktion zum Beispiel bei Kaffee oder Mineralöl.

Veredlungsfunktion
Weil es einige Waren gibt, die erst durch die Lagerung ihre volle Qualität erreichen, gibt es dir Veredelungsfunktion. Beispielsweise bei Käse, die Reifung ist bei der Ware teils enorm wichtig.

Entsorgungsfunktion
Die Ware die zu entsorgen ist muss gesammelt werden und somit auch gelagert, man spricht von der Entsorgungsfunktion. Daher es Rücknahmeverpflichtungen, wie zum Beispiel Pfandverpackungen, gibt, erfüllt das Lager auch eine Umweltfunktion.

Lagerverfahren

FiFo (first-in-first-out)
Die zuerst eingelagerte Ware ist auch die, die zuerst wieder entnommen wird.

LiFo (last-in-first-out)
Diese Lagerstrategie bezeichnet die entgegengesetzte Vorgehensweise. Somit wird die zuletzt eingelagerte Ware als erstes entnommen.

-> Das hauptsächlich angewendete Verfahren war das LiFo-Prinzip, aus dem einfachen Grund, dass es sich durch die logische Konsequenz der Lagerkonstruktion ergibt. Die zuletzt eingelagerte Ware war lediglich leichter zu erreichen.
Das Problem bei der Anwendung dieses Prinzips zeigt sich unter anderem bei verderblicher Ware. Aufgrund dessen überdachte man die Konstruktion eines Lagers und führt Durchlaufregale ein. Hierbei wird das Gut an einer Seite eingelagert und auf der anderen Seite wieder entnommen (FiFo Prinzip).

HiFo (highest-in-first-out)
Bei dem HiFo-Prinzip wird die teuerste Ware zuerst entnommen. Dadurch verringert man die Kapitalbindung, denn am Ende sind nur die günstigen Waren im Lager während die teuren bereits verbraucht wurden.

LoFo (lowest-in-first-out)
Umgekehrt zum HiFo-Prinzip, wird hier die günstigste Ware zuerst entnommen. Dieses Verfahren ist eher nicht praxisrelevant, da sich daraus kein Vorteil ergibt. Immerhin liegen am Ende die teuersten Waren noch im Lager und verursachen unnötige Kosten.