Barock

Fach Fach

Klasse 12

Autor noki19xow98

Veröffentlicht am 03.04.2018

Schlagwörter

Musikgeschichte Barock

Zusammenfassung

Das Referat "Barock" behandelt ausführlich die musikalische Epoche von ca. 1600 bis 1750 mit folgenden Unterthemen: I. Zeitgeschehen, II. Allgemeines, III. Stilwandel 1600, IV. Fuge, V. Concerto, VI. Suite

Barock
(ca. 1600 – 1750)

Frühbarock: ca. 1580 – 1620
C. Monteverdi

Hochbarock: ca. 1620 – 1680
J.-B. Lully, S. Scheidt

Spätbarock: ca. 1680 – 1750
A. Vivaldi, G.Ph. Telemann, J.S. Bach, G.F. Händel

I. Zeitgeschehen
II. Allgemeines
III. Stilwandel 1600
IV. Fuge
V. Concerto
VI. Suite

I. Zeitgeschehen

Absolutismus
Gegenreformation
30-jähriger Krieg (1618 – 1648)
Ludwig XIV.
Rationalismus

II. Allgemeines

„Barock“ (portug.: barocco – schiefe, runde Perle)
→ entstanden ca. 1800
→ zunächst abwertende Bezeichnung für das Überladene, Verworrene und Komplizierte der Epoche
absolutistische Prachtentfaltung
Vergänglichkeit des Menschlichen
Wesensmerkmale der Künste:
→ Ruhe und Bewegung
→ phantasie- und kunstvolle Strukturen, die das Natürliche Überlagern
Mensch als Gattungswesen mit stilisierten Affekten und Gefühlen

III. Stilwandel um 1600

Monodie: von Instrumenten akkordisch begleiteter Sologesang, wurde affektvoll vorgetragen → aus frei fließenden Sprachgesang (stile recitativo): Entstehung Rezitativ und Arie
Generalbass / Basso continuo:
→ aus basso seguente (Mitspielen der tiefsten Stimme bei mehrchörigen Musizieren) entwickelt
→ Klangfundament der Barockmusik
→ harmonische Kurzschrift durch Tasteninstrument (Orgel / Cembalo) improvisierend ausgeführt
Venezianische Mehrchörigkeit:
→ ab 1560, aus Vokalpolyphonie
→ klangprächtiges generalbassbegleitetes Musizieren mit unterschiedlichen Vokal- und Instrumentalklangruppen
Dur-Moll-Harmonik löst Kirchentonarten ab
Affektenlehre:
→ lat.: Gemütsbewegung
→ Lehre der Wirkungsmöglichkeiten von Musik auf menschliche Gefühle
→ Bsp.: durch bestimmte Tonarten und Tempi Liebe, Hass, Verlangen etc. hervorrufen
Musikalische Rhetorik: → Musik als Tonsprache
→rethorische Kompositionslehre:

 > inventio: Motiverfindung > dispositio: Gesamtaufbau > elaboratio: Ausarbeitung > decoratio: Ausschmückung > executio: Aufführung

→ Textaussagen durch Figuren dargestellt
→ Bsp.: hoher Ton: Berg / Himmel; tiefer Ton: Tal / Hölle
→ Tonwendungen mit festgelegten Sinngehalt: Instumentalmusik wird zur Tonsprache
Instrumente:
→ Streicher (Darmsaiten, Barockbogen, a`= 415 Hz)
→ Laute, Gitarre, Theorebe, Harfe
→ Cembalo, Orgel
→ Flöte, Oboe, Schalmei
→ Krummhorn, Zink, Trompete, Horn
→ Pauke, Trommel
Akzentstufentakt:
→ ab 1600: Taktstrich als Ordnungsfaktor mit Hauptakzent auf Note danach
→ alle Notenwerte werden zweizeitig geteilt
→ durch Beeinflussung der Tanzmusik erhielten quantitative Notenwerte der Mensuralnotation einen Akzent in verschiedenen Abstufungen:

> Zweiertakt: s – l
> Dreiertakt: s – l – l
> Vierertakt: s – l – ms – l
> Sechsertakt: s – l – l / ms – l – l 

IV. Fuge

kunstvolle, kontrapunktische Instrumentalform
2 – 5 (gelegentlich mehr Stimmen)
aus Ricercar (leitendes Vorspiel in Imitationstechnik einer Motette)
Wechsel von streng kontrapunktischen Teilen (Fugenthema min. einmal) => Durchführung
und lockeren, themenfreien Abschnitten => Zwischenspiel (aus thematischen oder neuem, gegensätzlichen Material)
Fugenthemen: durch Rhythmen und Intervalle erkennbar
Exposition (erster Durchführung):
→ beginnt mit Dux (erster Themeneinsatz) in Haupttonart
→ Comes (zweiter Themeneinsatz) in Dominanttonart;
-> erste Stimme wird als Kontrapunkt weitergeführt
→ Dux (dritter Themeneinsatz) in Grundttonart;
-> zweite Stimme übernimmt Kontrapunkt
→ Ende der Exposition: alle Stimmen haben Hauptthema vorgestellt
reale Themenbeantwortung: Töne des Comes in gleichen Intervallverhältnissen, wie im Dux
→ Rückmodulation in Ausgangstonart muss erfolgen
tonale Beantwortung: Intervallveränderung im Themenverlauf, um in Haupttonart zu bleiben
→ Beibehaltener Kontrapunkt in gleichbleibender Gestalt immer wieder zusammen mit Thema
kontrapunktische Techniken:
→ Engführung: erneuter Themeneinsatz vor Ende des vorigen, beide Themen überlappen sich
→ Umkehrung: Richtung der Intervalle ändern sich
→ Krebs: Thema von hinten nach vorne gespielt
→ Augmentation und Diminution: Notenwerte verdoppeln / halbieren
→ Doppel-, Tripel-, Quadrupelfuge: zwei bis vier Themen
Fugenende: → oft kontrapunktische Verdichtung (mehrfache Engführung)
→ Orgelpunkt

V. Concerto
(ital.: concertare – zusammenwirken)
(lat.: concertare – wettstreiten)

Zusammenwirken einer Gruppe von Musikern
geprägt von Mit- und Gegeneinander verschiedener Stimmen und Klanggruppen
Grundlage: Generalbass
Entwicklung des konzertierenden Stils
aus geistlichen Konzerten: Kantate
Entstehung von Solo- und Triosonaten
Concerto grosse:
→ Orchester (Ripieno / Tutti) steht Gruppe von Solisten (sind auch Stimmführer) gegenüber
→ Ripiendo spielen Ritornell (wiederkehrende Themen)
→ Soloepisoden zwischen Ritornell
→ entspricht Satzstruktur von Kirchensonaten
(l – s – l – s) und Kammersonate
(Präludium und 2 – 4 Tanzsätze in Art einer Suite)
→ am Ende der Barockzeit ungebräuchlich, während gleichzeitig entstandene Solokonzerte mit stilistischen Änderungen der Klassik weitergeführt wurde

VI. Suite
(frz.: Folge)

Abfolge mehrerer selbstständiger Tanzsätze → sind nur lose durch motivische Verwandtschaft oder gleiche Tonart verbunden
Schrittfolge der Tänze sind Basis für Melodien mit symmetrischen Perioden und gradzahligen Betonungen, Abschnittsbildungen und Wiederholungen
Beispieltänze:
→ Allemande (langsam, 4/4): früher Pavane und Galliarde
→ Courante (schnell, ¾)
→ Gigue (schnell, 6/8, 12/8)
→ Menuett (¾, zierliche Bewegung)
→ Gavotte (gemäßigtes Tempo)
Orchestersuiten: → durch Ballette in frz. Oper
→ begann mit Ouvertüre, weitere Satzfolge frei
→ nach Einleitungssatz Ouvertürensuite genannt
Lauten- und Klaviersuiten: → entstanden aus sonata da camera
→ frz. Modell, vier Kernsätze: Allemande – Courante – Sarabande – Gigue, durch weitere Sätze ergänzt
spätbarocke Suite: → stilisierte Tänze oder tanzfreie Tänze, da Tänze bereits unmodern
Suite verlor an Bedeutung, Ausnahme: Menuett (wurde mit Klassik als Tanzsatz in Sonate aufgenommen)
spätes 19.Jh / 20.Jh: historisierte Gattung, Ballettmusik, Zusammenhang mit Oper