Der Registerausgleich beim Singen

Fach Fach

Klasse 12

Autor Melodia

Veröffentlicht am 31.03.2018

Schlagwörter

Register Registerausgleich Stimme SIngen Musik Bruststimme Kopfstimme

Zusammenfassung

Hierbei wird erklärt was ein Register ist und damit auch der Registerausgleich beim Singen. Zu dein Registern beim Menschen gehört die Bruststimme und die Kopfstimme- auch diese Begriffe werden erklärt. Wie man den Ausgleich der Register üben und optimieren kann, wird in diesem Text erklärt und auch prominente Beispiele werden genannt.

Der Begriff Register stammt ursprünglich aus dem Orgel-Bereich und wurde von dort auf die menschliche Stimmbildung übertragen. Die Gesangsregister sind die körperlichen Einstellungen beim menschlichen Gesang. Sie rufen bestimmte Tonhöhen und Klangfarben hervor. Ebenso besitzen diese einzelnen Resonanzräume und die Stimmlippen schwingen verschieden. Eine ungeschulte Stimme hat mehrere verschiedene Register, es ist somit leicht die einzelnen Register herauszuhören. Bei einer ausgebildeten Stimme hingegen wird ein Register angestrebt, man hört kaum heraus, dass es ursprünglich zwei Register waren.

Dies ist das Ziel, der Registerausgleich. Er führt zum sogenannten Einregister. Es gibt bestimmte Stellen beim Abwärts-, aber vor allem beim Aufwärtssingen, die schwierig zu überwinden sind. Werden diese „Schaltstellen“ nicht beachtet bzw. ist kein allmählicher Ausgleich zu den Tönen jenseits der Registergrenzen möglich, so lässt sich die Stimme nur noch für geringe Tonschritte weiterführen. Dann fällt ein Sprung auf, welcher sich durch eine deutlich wahrnehmbare Klangänderung hervorhebt. Dies ist der hörbare Registerbruch und wirkt allerdings nicht künstlerisch und unästhetisch. Diese Registerübergänge finden sich bei den meisten Sänger/innen, aber nicht ständig und auch nicht immer auf der gleichen Tonhöhe.

Es gibt zwei Haupt-Register, das Brust- und das Kopfregister. Der Übergangsbereich ist das Mittelregister. Dort geht die Bruststimme in die Kopfstimme über oder umgekehrt. Es wird auch Indifferenzzone genannt. Weitere Register sind bei den Frauen das Flageolett- oder Pfeifregister. Dies erstreckt sich bis in die dreigestrichene Oktave. Bei den Männern gibt es dazu das Falsett, so wie das Strohbassregister. Das Falsett ist die Männerstimme mit einem weiblichen Klangcharakter. Eventuell bis in die Kontraoktave und die nach einer Orgel klingenden Töne sind die des Stroh- oder Kehlbassregisters.
Der Grund für diese Einteilung unseres Singumfangs ist, dass sich die Form der Stimmlippen ändert, sobald wir unterschiedliche Tonhöhen mit unserer Stimme herstellen wollen. Dies dient dazu die wachsende Schwingungsgeschwindigkeit leichter zu erreichen.

Die zwei Hauptstimmen, Kopf- und Bruststimme, gehören der Zwei-Register-Theorie an. Beim Mann sind die unteren zwei Drittel des Stimmumfangs die Bruststimme, das obere Drittel ist die Kopfstimme. Bei der Frau wird ungefähr ein Drittel Bruststimme und zwei Drittel Kopfstimme angegeben.

Die Bruststimme ist der Hauptbereich, der im Alltag verwendet wird. Man spricht mit ihr und es ist der untere Singbereich für tiefe Töne und volle, kräftige Tongebung. Die Stimmlippen erscheinen wulstig und dick. Sie schwingen ausladend in ihrer ganzen Breite und kommen zum vollständigen Schluss. Auf den Bildern kann man erkennen, wie sich die Stimmritze bei der Tonbildung durch eine Abrollfunktion der Stimmlippen öffnet und schließt. So kann man nachvollziehen, wie die Luft mit der vollen Lippenmasse in Schwingung versetzt wird. Durch diesen Schwingungsablauf ist die Bruststimme gleich die Vollschwingung.

Die Kopfstimme dagegen ist die Randschwingung der Stimmlippen. Sie öffnen sich nur noch wenig. Somit ist die Stimmritze, die den Ton durchlässt, immer kleiner. Auf den Abbildungen kann man sehen, wie dünn und kurz die Stimmlippen sind. Dadurch schwingt nur noch der Rand, die eigentlichen Stimmbänder, die als bindegewebiges Band den äußersten Rand darstellen. Diese Justierung der Stimmlippen bringt sie zum schnelleren Schwingen. Dadurch verändert sich natürlich auch der Klang. Die Töne klingen weich, rund, schwebend und flötenähnlich. Es ist der Bereich für die hohen Töne. Der Luftverbrauch nimmt in hoher Tonlage gegenüber der tiefen zu. Allerdings wirkt sich dabei der Grad der Stimmschulung aus. Doch Klanganalysen zeigen, dass die Kopfstimme weniger Obertöne aufweist als das Spektrum der Bruststimme.

Es gibt viele Übungen um aus den zwei Hauptregistern einen zu machen bzw. den Unterschied das Register nicht mehr herauszuhören. Denn sehr wichtig ist es möglichst mühelos und oft von der einen Stimmfunktion zur anderen zu wechseln. Es ist notwendig die Übergänge der Register regelmäßig zu trainieren. Dies kann man durch ein leichtes „Schleifen“ der Stimme von oben nach unten über eineinhalb bis zwei Oktaven üben. Wenn die Töne tiefer werden, sollte der Atemdruck leicht zunehmen. Das Ziel ist es, die Randschwingungen der Stimmlippen bei der Kopfstimme in die Vollschwingung der Bruststimme zu integrieren, die Kopfstimme in die Bruststimme „einmischen“. Dies sorgt für die Bildung eines strahlenden, gleichbleibenden Kerns in allen Stimmregistern. Um auf solch ein Ergebnis zu kommen, müssen die Muskeln des Kehlkopfes trainiert werden. Denn man singt selbst in einem Einregister in den verschiedenen Registern mit unterschiedlich großen Muskelanteil und übt unterschiedliche Muskeltätigkeiten aus.

Diese Anpassung der Muskeltätigkeit an die biologischen Voraussetzungen zur Erzeugung des jeweiligen Registers sorgt dafür, dass auch die Stimmorgane in jeder Stimmlage nicht überanstrengt werden. Wenn die Muskeln dann trainierter sind, ist es erheblich entspannter für die Stimmorgane zu schreien oder auch zu flüstern. Diese Muskeltätigkeit wird einerseits durch die Arbeit in verschiedenen Tonhöhen trainiert. Doch auch unterschiedliche Lautstärken versetzen verschiedene Muskelpartien im Kehlkopf in Aktivität. So kann man den Übergang der Register auch mit der Lautstärke in einem für sich selbst angenehmen Bereich der Stimmlage trainieren. Am besten dafür geeignet sind die Indifferenzlage bzw. mittlere Sprechstimmlage. Denn in diesen Lagen wird nur ein geringer Kraftaufwand benötigt. Diesen Übergang von piano in forte und wieder zurück bezeichnet man als „Schwelltöne“.

Eine weitere Übung ist das Belting. Dabei wird versucht, den eigenen Klang der Bruststimme soweit wie möglich beizubehalten. Das Zusammenmischen der Randschwingung der Kopfstimme mit der Vollschwingung der Bruststimme wird vermieden. Man trainiert die Bruststimme bis zum Registerbruch zur Kopfstimme und darüber hinaus. Bei dieser Form des Trainings sind eine richtige Atmung, die korrekte Körperhaltung, eine enorme Spannung und ein erfahrener Gesangspädagoge notwendig. Durch den zusätzlichen Atemdruck, welchen man aufbringen muss, entsteht eine erhöhte Spannung, um hohe Töne noch in der Bruststimme zu erzeugen.

Dabei werden die Töne automatisch sehr laut und wirken daher schmetternd. Auf Grund dessen ist auch der Name dieser Gesangsübung entstanden. Versucht man aber diese Übungsform selbst durchzuführen, kann dies die Stimme komplett zerstören. Zum Beispiel in Form von Knötchen durch eine Überbelastung der Stimme.
Christina Aguilera und Maria Carey sind berühmte Sängerinnen, welche diese Technik nutzen. Sie haben nie die Kopfstimme mit der Bruststimme „gemischt“. Somit ist der Wechsel der Register bei ihnen leicht hörbar.

Man sollte selbst wissen, was besser für die eigene Stimme ist. Allgemein lässt sich sagen, dass den lyrischen Stimmen der Registerausgleich leichter fällt als den dramatischen. Darüber hinaus können biologische Faktoren, zum Beispiel das nicht richtige Schließen der Stimmlippen, für einen unterschiedlichen Klang sorgen, auch wenn ein Registerausgleich erfolgt ist.