Die Epoche der Barockmusik

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Klasse 13

Autor Sylvi

Veröffentlicht am 06.07.2018

Schlagwörter

Barockmusik Barock Musikgeschichte Bach Händel Musik Epoche

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt die Entstehung, Charakterisierung und Ausprägung einer bedeutenden Epoche in der Musik: Der Barock. Es wird die Enstehungsgeschichte der Stilrichtung beleuchtet sowie für sie typische Merkmale und wichtige Vertreter aufgezeigt.

Der Barock ist eine Epoche des 16. Bis 18. Jahrhunderts, welche nicht nur in der Kunstgeschichte, sondern auch in der Musik Ausprägung fand. Sie schließt sich der vorangegangenen Stilrichtung der Renaissance an.

Die Periode der Barockmusik reichte vom 17. Jahrhundert bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts und wird heute zur sogenannten Alten Musik gezählt. Die Epoche wird auch als Generalbasszeitalter bezeichnet, da sie ihren Beginn durch das Aufkommen des Generalbasses in den Werken des italienischen Komponisten Claudio Monteverdis fand. Der Generalbass (Basso continuo) ist ein fortlaufender, ununterbrochener Bass, es werden in den schriftlichen Formen der Kompositionen nur die Bassstimmen festgehalten. Er ist kennzeichnend für die Barockmusik sowie die Musik der nachfolgenden Zeit des Rokoko. Neben dem Generalbass entstand im Barock auch das Dur-Moll-System, welches sich als für die klassische Musik wesentlich bezeichnen kann. Als Endzeitpunkt der Barockmusik wird oftmals der Tod Johann Sebastian Bachs im Jahr 1750 definiert.

Im Barock entstanden viele Instrumente, welche noch heute große Verwendung und Beliebtheit genießen. Manche Instrumente waren aus der Renaissance übernommen wie zum Beispiel die Pauke, Harfe und Posaune. Andere wiederum entwickelten sich aus den Renaissanceinstrumenten wie etwa die Violine, die von der Fidel inspiriert war, die Mandoline, welche eine verbesserte Version der Laute darstellte sowie die Querflöte und das Fagott als Weiterentwicklung der Blockflöte. Bis heute haben diese Instrumente jedoch eine Veränderung erfahren müssen, da man damals das Klangideal verfolgte, die Instrumente ähnlich wie die menschliche Stimme klingen zu lassen. Aus diesem Grund klang beispielsweise die Barockvioline damals leiser. Tasteninstrumente wie das Cembalo und die Orgel wurden erweitert, weiterentwickelt und in ihrer Mechanik verbessert.

Die musikalische Sprache im Barock wollte menschliche Gemütszustände aufzeigen. Die bereits im Mittelalter entwickelte sogenannte Polyphonie, welche das Zusammenklingen selbstständig geführter Melodielinien bezeichnet, wurde im Barock vielfach verwendet. Hinzu kam meistens der Generalbass und eine improvisatorische Begleitung durch Instrumente wie Orgel, Laute oder Cembalo und zur Verstärkung diente ein weiteres Bassinstrument wie Kontrabass, Cello oder das Fagott. Die Barockmusik wurde zudem durch die Chromatik geprägt, also die Erhöhung oder Erniedrigung der Tonstufen um einen Halbton (zum Ton f sind es beispielsweise fis und fes).

Die Instrumentalmusik, welche zuvor streng an den Gesang gebunden war, erlebte mit dem Barock eine Blüte. Dies war unter anderem dadurch bedingt, dass im Instrumentenbau und dem Notendruck einige Innovationen stattfanden. Es entstand das Concerto grosso, bei welchem eine kleine Gruppe von Instrumenten einer größeren gegenüberstand und im Wechsel miteinander spielen. Weitere Formen, die im Barock entstanden sind, waren die Suite, die Sonate, die Kantate, die Oper und das Oratorium. Die Oper entstand um 1600 in Italien und verbreitete sich schnell über ganz Europa. Es wurden Opernhäuser errichtet, die ersten entstanden in Rom, Neapel und Venedig. Fürsten bezahlten Komponisten dafür, dass sie neue Opern erschufen.

Es entwickelten sich zwei Arten von Opern, zum einen die Opera buffa (die „komische Oper“) und zum anderen die Opera seria (die „ernste Oper“). Sowohl die Opern als auch die anderen Werke, die zu jener Zeit erschaffen wurden, erzählten von der Lebensfreude und Eitelkeit des höfischen Lebens, jedoch auch von Erfahrungen mit dem Tod während des Dreißigjährigen Krieges. Das Oratorium entstand zeitgleich zur Oper und aufbauend auf die geistlichen Choräle der Renaissance leitete es die Periode des Barock ein. Ein Oratorium ist ein komplexes Chorwerk, das vorwiegend eine instrumentale Einleitung besitzt, von orchestraler Begleitung gezeichnet ist und Zwischenspiele mit Arien oder Duetten und als Abschluss ein oftmals feierliches Nachspiel aufweist.

Der Barock lässt sich einteilen in den Frühbarock (ca. 1600 bis 1650), welcher von italienischer Dominanz geprägt war, de, Hochbarock (ca. 1650 bis 1710), dem wichtige französische Einflüsse zugutekamen sowie der Spätbarock (ca. 1710 bis 1750), wo regionale Stile vereinigt wurden.

Frühbarock (ca. 1600 bis 1650)

Der Pionier der Barockmusik war der italienische Komponist Claudio Monteverdi, der unter anderem mit seiner innovativen Kompositionstechnik einen wichtigen Schritt für die Entwicklung der Barockmusik machte. Der deutsche Komponist Hans Leo Haßler (1564 – 1612) legte, beeinflusst von der venezianischen Schule, wichtige Grundsteine für die deutsche Barocksuite. Ein weiterer deutscher Komponist jener Zeit, Heinrich Schütz (1585 – 1672) verband den italienischen Stil mit den Ausdrucksformen der deutschen Sprache, womit er als erster deutscher Komponist europaweite Bekanntheit erlangte.

Hochbarock (ca. 1650 bis 1710)

Der ursprünglich italienische Komponist Jean-Baptiste Lully, welcher auf dem Hofe Ludwigs XIV. arbeitete, prägte die französische Musik des späten 17. Jahrhunderts stark. Seine Musik eignete sich besonders für Tanzbegeisterte und prägte das höfische Leben. Die Suite war eine typisch französische musikalische Form. Neben Lullys eingängiger, tanzbetonter Musik spielte auch die intellektuelle italienische Musik von unter anderem der Komponist und Violinist Arcangelo Corelli (1653 – 1713) eine namhafte Rolle.

Spätbarock (ca. 1710 bis 1750)

Bis dahin entwickelte sich die Musik noch unabhängig in unterschiedlichen Regionen von Europa, doch im Spätbarock verbreiteten sich die Stile grenzübergreifend. Berühmte deutsche Komponisten dieser Zeit waren Georg Philipp Telemann, Carl Heinrich Graun und Johann Adolph Hasse. Der heute weltbekannte deutsche Komponist Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) war zu Lebzeiten nicht so berühmt wie nach seinem Tod. Er gilt heute als der „Vollender“ des Spätbarocks. Bach war Thomaskantor zu Leipzig und gilt heute als einer der wichtigsten Musiker überhaupt. Seine Werke übten großen Einfluss auf nachfolgende Komponistengenerationen aus. Als er noch lebte wurde er weniger als Komponist und mehr als Orgelvirtuose geschätzt. Nach seinem Tod gerieten seine Werke lange Zeit in Vergessenheit bis diese schließlich im 19. Jahrhundert wiederentdeckt wurden und seitdem zum weltweit ein fester Bestandteil der klassischen Musik darstellen.
Ein weiterer wichtiger Komponist des Spätbarocks war der Italiener Antonio Vivaldi (1678 – 1741), welcher mit seinen Kompositionen und seiner Konzertform viele weitere Musiker beeinflusste. Im Spätbarock waren Opern besonders beliebt, der deutsch-britische Komponist Georg Friedrich Händel leistete dazu mit seinen 42 Opern und 25 Oratorien einen großen und bedeutenden Beitrag.