Für Elise - Das Mysterium um Beethovens Klavierstück

Fach Fach

Klasse 9

Autor Sylvi

Veröffentlicht am 06.07.2018

Schlagwörter

Für Elise Klavier Ludwig van Beethoven Piano Musikstück weltbekannt Mysterium Widmung

Zusammenfassung

Für Elise, eine weltberühmte Melodie, die wir wahrscheinlich alle kennen. Hier wird kurz auf Beethovens Biografie hingewiesen und anschließend auf die Entstehungsgeschichte des Stücks eingegangen sowie auf die mysteriöse Widmung an "Elise", die bis heute Rätsel aufwirft.

Ludwig van Beethoven

Ludwig van Beethoven wurde im am 17. Dezember 1770 in eine Musikerfamilie in Bonn geboren. Er wurde nicht nur von seinem Vater, welcher aus seinem Sohn ein Wunderkind wie Mozart machen wollte, sondern auch von einigen anderen unterrichtet. Seine Mutter starb, sein Vater wurde Alkoholiker und so musste er alleine für die Familie sorgen, was ihm nur gelang, da er wegen seines großen Talents finanziell von Mäzenen unterstützt wurde. Beethoven studierte unter anderem 14 Tage lang bei Mozart und bei Joseph Haydn. Im Jahre 1795 begann Beethoven an einer Ohrenkrankheit zu leiden, bis er 1819 zur vollständigen Taubheit gelangte. Dennoch komponierte er bis zu seinem Tod 1827 weiter.

Für Elise

„Für Elise“ ist heute eine der weltberühmtesten Melodien. Das kurze rondoartige Stück stammt aus dem Jahr 1810 und wurde von dem bekannten Komponisten Ludwig van Beethoven erschaffen. Das Klavierstück ist in a-Moll WoO 59 (Werk ohne Opuszahl) komponiert und hat die Form A-B-A-C-A. Das Werk weist eine einstimmige, sechzehntaktige Melodie auf. Der populäre Titel des Liedes stammt von einem verschollenen Autograph, das laut Ludwig Nohl die Aufschrift „Für Elise am 27 April zur Erinnerung von L. v. Bthvn“ trug. Dieses Autograph ist jedoch wieder verschollen und so war Nohl der einzige Zeuge dessen. Die fehlende Jahreszahl lässt sich durch ein Skizzenblatt im Beethoven-Haus erschließen, auf dem Beethoven noch weitere, datierte Werke notierte.

Entstehung

Das Werk hatte einen vergleichsweise langen Entstehungsprozess mit drei Arbeitsphasen hinter sich. Beethoven entwarf die Hauptmelodie des Musikstücks zunächst im Jahre 1808 in einem Skizzenbuch zur Pastorale. Die entsprechende Seite wurde jedoch später aus diesem Buch gelöst und befindet sich heute unter der Betitelung „Mus. Ms. Autograph. Beethoven Landsberg 10“ in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin.
Zwei Jahre später vervollständigte Beethoven das Stück in zwei Arbeitsphasen auf einem Doppelblatt, welches vermutlich die Grundlage für das verschollene Autograph mit der Widmung an Elise. Im Jahr 1822 überarbeitete der Komponist das Stück noch einmal und betitelte es mit molto grazioso.

Drei Arbeitsphasen:
• Erste Niederschrift 1808
• Korrektur 1810
• Bearbeitung 1822 (zu dieser Zeit war Beethoven bereits taub)

Form: A B A C A
A: der wahrscheinlich bekannteste Teil des Musikstückes
B: das Tempo wird schneller, die Stimmung ist eher fröhlich
C: sehr dramatisch

Widmungsempfängerin

Zwei der Frauen, denen Beethoven das Stück „Für Elise“ gewidmet haben könnte, sind zum Einen Therese Malfatti, zum Anderen Elisabeth Röckel.

Es gibt Hinweise darauf, dass das Stück für Therese Malfatti, Beethovens Schülerin, geschrieben war. In diese war Beethoven nämlich zu dieser Zeit sehr verliebt und wollte sie heiraten, jedoch kam diese Hochzeit nie zustande. Es wird vermutet, dass der Name „Elise“ von Ludwig Nohl versehentlich falsch gelesen wurde und Beethoven eigentlich „Therese“ meinte.
Eine von Klaus Martin Kopitz aufgestellte These war, dass Beethoven das Stück zugunsten der 17-jährigen Elisabeth Röckel geschrieben hatte, mit der er zur damaligen Zeit eng befreundet war. Außerdem war Elisabeth damals offensichtlich unter dem Modenamen „Elise“ bekannt. 1810 verließ sie Wien und so könnte Beethoven ihr das Musikstück „Zur Erinnerung an Elise am 27. April von L. v. Bthvn“ gewidmet haben. Laut Kopitz sei es nicht wahrscheinlich, dass ein Beethoven-Forscher wie Ludwig Nohl den Namen „Therese“ aus Versehen als „Elise“ gelesen hat.

Es gibt jedoch zu jeder Theorie eine Reihe von Widersprüchen. Beispielsweise, dass Beethoven Therese Malfatti im Jahre 1808, als er die ersten Skizzen zu „Für Elise“ entwarf, noch gar nicht kannte. Keine der Theorien kann jedoch belegt werden.

Verwendung als Filmmusik

Das berühmte Klavierstück fand vielfache Verwendung in zahlreichen bekannten Spielfilmen:

• James Bond 007 – Lizenz zum Töten von John Glen, 1989
• Fearless – Jenseits der Angst von Peter Weir, 1993
• Ludwig van B. – Meine unsterbliche Geliebte von Bernard Rose, 1994
• The Butcher Boy von Neil Jordan, 1997
• Inglourious Basterds von Quentin Tarantino, 2009