Karrierechancen für Sänger in der Musikwelt

Fach Fach

Klasse 12

Autor Melodia

Veröffentlicht am 20.05.2018

Schlagwörter

Gesangsausbildung Stil Singen Karriere Chancen Sänger Professionalität Stimme Künstler

Zusammenfassung

In diesem Referat wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten man als professioneller Sänger hat, wobei die Möglichkeit ein "großer Star" zu werden, wie Lady Gaga oder Rihanna nur die Spitze des Eisbergs sind. Auch wird auf verschiedene EInflussfaktoren geblickt, die eine Karriere in der Musikwelt begünstigen können oder eventuell auch anschließen lassen.

Um festzustellen, inwiefern ein Sänger Einfluss auf seine Karrierechancen nehmen kann, muss man zunächst zwischen einer klassischen und einer Pop-Sänger-Ausbildung unterscheiden. Im klassischen Gesang wird viel Wert auf die korrekte Technik und die professionelle Umsetzung von Gesangsstücken gelegt, währenddessen in der populären Musik die Individualität und die Wiedererkennbarkeit der Stimme im Vordergrund stehen. So eröffnen sich unterschiedliche Berufswege. So muss ein klassisch ausgebildeter Sänger zunächst ein Hochschulstudium mit Staatsexamen absolvieren, um eine Festanstellung beim Theater oder in einem Chor zu erhalten. Auch die Berufswahl als Gesangspädagoge ist möglich, doch weitere Entwicklungswege sind für einen klassischen Sänger nur in seltenen Fällen möglich. Anders ist es allerdings in der Popmusik, denn hier stehen andere Anforderungen an den Künstler im Vordergrund, denen nicht jeder Gesangsschüler entspricht.

Für einen Pop-Sänger ist es zunächst einmal wichtig den eigenen Stimmsound zu entwickeln, um somit einen unverwechselbaren und individuellen Klang der Stimme zu schaffen. Er wird durch drei Faktoren bestimmt: den Körper, die Persönlichkeit und die eigenen Vorbilder. Durch den unterschiedlichen anatomischen Bau eines jeden Körpers, klingt jede Stimme verschieden. So sind der Bau des Kehlkopfes und des Ansatzrohres die Länge der Stimmlippen, sowie die Größe der Resonanzräume ausschlaggebend für den Klang der Stimme. Diese, von Geburt an vorhandenen, Veranlagungen sind nicht beeinflussbar oder veränderbar, dennoch machen sie die Einmaligkeit einer jeden Stimme aus. In einer Gesangsausbildung lernt man, wie man auf Grundlage dieser biologischen Voraussetzungen seine stimmlichen Möglichkeiten erweitert, denn das wichtigste für einen Sänger ist es facettenreich zu sein.

Man trainiert die Muskeltätigkeit der Stimmlippen um Lieder dynamisch vortragen zu können, einen weiten Singumfang zu erzielen und sich somit ein großes Gesangsrepertoire aufbauen zu können. Auch die volle Kontrolle über die Atmung um längere Phrasen singen zu können und durch den unterschiedlichen Atemdruck die Töne in ihrer Lautstärke zu variieren trägt zum Facettenreichtum bei. So sind auch durch das Beherrschen von Schwelltönen lange Läufe mit zunehmenden Stimmvolumen, wie es Sänger wie Christina Aguilera vormachen, eine Möglichkeit das Publikum von sich zu begeistern. Der während einer Gesangsausbildung erweiterte Singumfang lässt ebenfalls Spielraum für Improvisation und das „ausbrechen“ in die Höhe. Im Gesangsunterricht wird viel Wert auf den richtigen Stimmsitz der Stimme gelegt, wenn man diesen ohne Mühe immer wieder findet, kann man ihn auch zur Gestaltung eines Songs nach Belieben verändern, so klingen Töne deren Stimmsitz weiter nach hinten verlagert ist metallern und dunkler, wie es auch Pop-Sängerinnen, wie beispielsweise Rihanna, vormachen.

Man kann im Allgemeinen den Klang verschiedener Töne variieren, wie beispielsweise durch nicht kompletten Schluss der Stimmlippen klingen sie behaucht/ verhaucht oder durch unterschiedliche Stellungen des Vokaltrakts und verschieden große Mundöffnungen können vor allem die Vokale eingefärbt werden. So wirken Töne mit einer „breitrunden“ Öffnung des Mundes hell und klar, während eine „hochrunde“ Töne dunkler färbt und sie kraftvoller erscheinen lässt. Nach Ergebnissen unserer Umfrage ist das beliebteste Stimmattribut „kraftvoll“, welches sich meist nur durch eine Gesangsausbildung in den eigenen Klang etablieren kann.
Auch durch das Training der Geläufigkeit während der Gesangsausbildung, erhalten Töne eine gewisse Leichtigkeit, denn die Staccato-Übungen sind vor allem bei schnellen Songs unbedingt nötig, um den Charakter des Liedes lebendig zu gestalten.

Auch die richtige Artikulation und die damit verbundene Fertigkeit der Klangwerkzeuge können durch ein „Verschlucken von Silben“ und die erhöhte Geschwindigkeit bei der Lautformung zu diesem lebendigen Charakter beitragen. Mit einem gewissen Grad an Virtuosität, der einher geht mit der Geläufigkeit, können auch Liedstellen frei improvisiert und koloriert werden, was zum einen die musikalischen Eigenschaften des Künstlers widerspiegelt und zugleich ein Überraschungseffekt für das Publikum ist. Wichtig ist dabei, dass „der Sänger das Lied macht und nicht das Lied den Sänger“, denn er hat die Freiheit seinen persönlichen Stil in einem Song zu zeigen und ist nicht verpflichtet einen anderen Künstler zu kopieren. Außerdem steht in der Popmusik an erster Stelle die Unverwechselbarkeit des Sängers. Diese wird allerdings nicht nur körperlich, sondern auch durch die Persönlichkeit geprägt.

Die Stimme ist stets vom eigenen körperlichen Befinden abhängig. So ist man zum Beispiel bei Nervosität und Angst angespannt und neigt mehr zu Verkrampfungen, was sich auch im Klang der Stimme zeigt. Bei überhöhtem Muskeltonus hat man nichtmehr die volle Kontrolle über die Atemregulation, was zu einem Zittern und Vibrieren in der Stimme führen kann. So wirkt eine zu deutliche Tonhöhenschwankung bei einem Vibrato unangenehm auf den Zuhörer, wie auch in unserer Umfrage deutlich wurde, ist ein vibrieren der Stimme als negative Stimmeigenschaft genannt worden. In einer Gesangsausbildung lernt man Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu haben und somit auch mit einer entspannten Körperhaltung und angemessener Spannung stets die volle Kontrolle über die Stimmbildung zu behalten. Denn eins steht in jedem Fall fest: „Die Stimme ist der akustische Ausdruck der Persönlichkeit“ und ihr Klang hängt stets vom eigenen momentanen Gemütszustand ab.

Nun ist es allerdings schwer seine eigene Stimmung zu beeinflussen, demzufolge lässt sich die Stimme nur über bewusst erzeugte Gefühle erreichen. Um diese Emotionen spontan auslösen zu können und damit auch Einfluss auf den Klang der Stimme zu nehmen, lernt man während der Gesangsausbildung seine Selbstwahrnehmung zu schulen, um Mimik und Gestik bewusst einzusetzen. Auch wird vermittelt, dass man sich zu jedem Lied einen sogenannten „Untertext“ bauen sollte, der ein persönliches Szenario darstellt und sich während des Singens in Gedanken abspielt. Dies schafft eine Beziehung zu dem jeweiligen Lied und durch den Eigenbezug zu der erwählten Szene stellt sich eine gewisse Emotion ein, die den Klang der Stimme beeinflusst. Ebenfalls führt man somit eine Beziehung zum Publikum herbei, denn nur wenn man selbst einen Bezug zu dem Lied hat, kann man Gefühle an das Publikum vermitteln. Dies ist unheimlich wichtig für die Karriere eines Sängers, denn die Musik lebt nur durch Emotionen und nicht durch ausgefeilte Gesangstechnik oder eine Bühnen-Show.

Natürlich ist es auch wichtig, dass ein Sänger ein gewisses Auftreten in der Öffentlichkeit hat. So gehört auch die Prägung eines eigenen Stils, den man in der Öffentlichkeit verkörpert zur Persönlichkeit. So provozieren Künstler, wie beispielsweise Lady Gaga, mit schrillen Outfits und Skandalen, um interessant zu bleiben und sich in der Popmusik-Szene und in den Medien zu etablieren. So wurde nach Ergebnissen unserer Umfrage auch eine angenehm klingende Stimme oft mit einem attraktiven Äußeren assoziiert. Man könnte feststellen, dass die Befragten die Sänger, denen sie Karrierechancen zurechneten, auch positiver beschrieben. Sängern, welche laut der Befragten, gute Karrierechancen haben wurden gehäuft als hübsch, schlank, zierlich, gutaussehend oder auch Powerfrau bezeichnet. Dies entspricht zu großen Teilen dem in der westlichen Welt vorherrschenden Schönheitsideal. Deswegen ist es auch etwas schwerer für Sänger, die diesem Ideal nicht entsprechen. Denn auch die Umfrage zeigte, dass unangenehm empfundene Stimmen mit eher dickeren, schmächtigen oder allgemein unattraktiveren Menschen in Verbindung gebracht werden. Diese müssen dann vollends mit ihrer Stimme überzeugen, um eine reelle Chance in der Popmusik zu haben.

Ebenfalls sind die eigenen Vorbilder prägend für den eigenen Gesangsstil. Sie dienen der Inspiration und als Idol für verschiedener Gesangstechniken. So entwickelt sich auch ein gewisser Ehrgeiz, da man seinem Vorbild nacheifert. Dieses Streben nach der Optimierung der musikalischen Fähigkeiten bildet sich auch während der Gesangsausbildung heraus, denn die Entwicklungen der Stimme die mit erlebt steigern den Drang noch mehr zu erreichen. Menschen, die nie stimmbildnerische Maßnahmen ergriffen haben und von Geburt an mit einer „schönen“ Stimme gesegnet sind, entwickeln meist nicht diesen Ehrgeiz, den man in der Popmusik braucht. „Naturtalente“ verlassen sich häufig auf ihre stimmlichen Qualitäten, aber lassen dabei meist ihre Persönlichkeit außer Acht.

Eine Gesangsausbildung gibt dem angehenden Berufssänger nicht nur die Möglichkeit seine stimmlichen Fähigkeiten zu verbessern, sondern steigert ebenfalls das Selbstvertrauen, befreit von psychisch verursachten Hemmungen und vermittelt die Eigenschaften, wie Ehrgeiz und Selbstdisziplin, wie sie in der Pop-Branche von Nöten sind.
Hat man nun seinen eigenen Gesangsstil entwickelt, sowie die psychischen und physischen Voraussetzungen, um Pop-Sänger zu werden, eröffnen sich viele mögliche Berufswege: So ist es möglich als Frontsänger einer Band, Solist, Mitglied eines Pop- bzw. Gospelchors oder als Alleinunterhalter tätig zu werden. „Dabei ist das Wirken als großer Star nur die Spitze des Eisberges“.