Klassik II.
Die Klassik II. Fortsetzung von Die Klassik
VI. Die Sonatenhauptsatzform als Schema
VII. Sinfonie
VIII. Solokonzert
IX. Variation
VI. Die Sonatenhauptsatzform als Schema
Langsame Einleitung
Charakter oft majestätisch, schreitend
nicht immer vorhandenExposition
Aufstellung der beiden ThemenHauptsatz
Hauptthema, oft energisch, in HaupttonartÜberleitung
Fortspinnung des Themas oder neues Material
moduliert in Tonart des SeitensatzesSeitensatz
Seitenthema, oft weich, kantabel, steht in der Dominante bei Drtonika, bei Molltonika in Tonikaparallele
Fortführung des SeitenthemasSchlussgruppe
Steht in Dominante bzw. Tonikaparallele bringt neues motivisches Materialoder bezieht sich auf Hauptsatz, oft Dreiklände und Tonleiterpassagen (Wiederholung der Exposition)Durchführung
Verarbeitung der Themen und Modulation in entferntere Tonarten
endet oft auf Dominanten (Halbschluss)Reprise
Nimmt Exposition wieder auf, mehr oder weniger verändertHauptsatz
Wie in Exposition
Überleitung moduliert nichtSeitensatz
Bleibt in HaupttonartSchlussgruppe
In HaupttonartCoda
Abschluss des Satzes durch Steigerung zum Höhepunkt oder als besinnlicher Rückblick (Reminiszenz)
nicht immer vorhanden
VII. Sinfonie
- mehrsätziges, größeres, anspruchsvolles Werk für Orchester
- Form einer Sonate, unterscheidet sich durch orchesterspezifisch, reicheren klanglichen und dynamischen Ausdrucksmöglichkeiten
- repräsentativste Gattung der Instrumentalmusik
- Inbegriff absoluter Musik
- Komponisten drücken bedeutsamsten Gedanken aus
- richten sich an ganze Menschheit
Sinfonia (it.: Übereinstimmung, Zusammenklang):
-> im 17.Jh. Ouvertüren und Zwischenspiele in Opern und Oratorien
-> seit 1650 auch Einleitungssatz der Suite
-> dreiteilig angelegt (s – l – s)
energisches Allegro; kantabler, überleitender Mittelteil; lebhafter Tanzsatz im Dreiertakt
um 1730 Stilwandel Barock zu Klassik (siehe oben) bei der Sinfonie
allgemein betrachtet: Form des Sonatenhauptsatzes
→ 3.Satz: Menuett (außer in Norddeutschland)
An Entwicklung beteiligt:
→ Italien
→ Berliner Schule
→ Mannheimer Schule
→ Joseph Haydn als eigentlicher Schöpfer der klassischen Sinfonie
VII. Solokonzert
klassisch-romantisch
„Sonate für Orchester und Soloinstrument“
nur drei Sätze
→ Kopfsatz; schnell, energisch; Sonatenform
→ Liedatz; kantabel
→ Finalsatz; spielerisch bis virtuos; meist in Rondoform
→ Tanzsatz fehlt
Abfolge:
→ Orchesterexposition ohne Solist (Haupt- und Seitenthema etwas kürzer und schmuckloser vorgestellt; Seitenthema verbleibt in Haupttonart)
→ Soloexposition: Dialog zwischen Orchester und Solist;
eingefügten Solopassagen länger als Orchesterexposition;
Vorstellung der ausgeschmückteren Themen durch Solist
→ Seitensatz wechselt in Dominante bzw. Tonikaparallele
→ Ende der Reprise: Solokadenz > eingeleitet durch Orchester mit Quartsextakkord der Tonika
-> virtuoser und künstlerischer Ausdruck des Solisten (improvisiert oder selber komponiert bis Beethoven)
Farbigkeit einer Sinfonie: gegensätzliche Themen, motivisch-thematische Verwandlung und Verarbeitung, Kontrast in Klangfarbe und Satzstruktur
Virtuosität des Solisten
Klangkontrast zwischen Soloinstrument und Orchester
VIII. Variation
(lat.: variatio - Veränderung)
jede abwandelnde Veränderung
Wiederholungen und Kontraste
Grundprinzip jeder künstlerischen Gestaltung
einige Parameter werden verändert, nie alle gleichzeitig
→ Melodik
→ Rhythmik
→ Harmonik
→ Klangfarbe
→ Dynamik
→ Besetzung
- Anspruch Musiker: kreative Phantasie und instrumentales Können
- Anspruch Hörer: dem Bekannten in immer neuer Form zu begegnen, Überraschung, Wiedererkennung
- Reihungsform: kurzes, prägnantes Modell mit verschiedenen exemplarischen Veränderungen
- Charaktervariation: motivisch-thematische Arbeit, wachsende Differenzierung und Kontrastwirkung; in Romantik Ende oft durch Fuge
- Cantus-firmus-Variation:
→ Melodie als feststehender Gesang
→ zu gleichbleibendem Thema können jeweils neue kontrapunktierende Stimmen hinzugefügt werden
Melodievariation / Figuralvariation:
→ Melodie wird durch „Figurierung“ , Verziehrungen, Motivänderungen etc. umgestaltet
→ Melodiegerüst des Themas bleibt in Form und Harmonik erhalten
Ostinatovariation:
→ über ständig wiederholende Bassmelodie (vier- oder achttaktig) werden immer neue melodisch-rhythmische Variationen entwickelt, meist Chaconne oder Passacaglia genannt
Charaktervariation / Phantasievariation:
→ greift spezielle Motive oder harmonische Wendungen des des Themas auf
→ melodisch, rhythmisch und harmonisch so verändert, dass eigenständiger, zur Vorlage kontrastierender Charakter entsteht