Das D-V-G Konzept (Heitmeyer)

Fach Fach

Klasse 11

Autor NoahSchilling

Veröffentlicht am 06.05.2018

Schlagwörter

Heitmeyer Gewaltkonzept Gewalttheorie

Zusammenfassung

Im folgenden Referat wird das "Desintegration-Verunsicherung-Gewalt Konzept" (kurz D-V-G Konzept) nach Heitmeyer vorgestellt. Dieses beschäftigt sich mit den Ursachen der heutigen Gewalt und deren Typen.

Einleitung:

Wir alle kennen Szenario: Gewalttätige Jugendliche.
Aber warum genau werden diese Jugendliche gewalttätig und sind nicht eigentlich sie die Opfer?
Dieses Referat wird dieser Frage auf den Grund gehen.

Inhaltsverzeichnis:

1.) Allgemeines
2.) Individualisierung
3.) Desintegrationspotentiale
4.) Arten der Gewalt

Allgemeines:

Das Desintegration-Verunsicherung-Gewalt Konzept nach Heitmeyer ist ein soziologischer Ansatz und basiert auf der Soziolisationstheorie von Hurrelmann.

Individualisierung:

Nach Heitmeyer ist Aggression der Versuch der Kompensation sozialer Desintegration und persönlicher Perspektivlosigkeit.
Heitmeyer legt in seiner Theorie den Schwerpunkt auf die sogenannte Individualisierung.

Heitmeyer behauptet, dass durch die Marktwirtschaft immer mehr Entscheidungsmöglichkeiten aber auch Entscheidungszwänge entstehen. Daher lösen sich einige Betroffene aus den vorgegebenen Fixierungen und Bindungen. Der Pluralismus dient hier als “Motor” der Individualisierung.

Mit dieser Ambivalenz kann nicht jeder umgehen und es entstehen die Desintegrationspotentiale.

Zum einen gibt es hier die “strukturelle Ebene” (auch “Desorganisation” genannt).
Der Fokus liegt hier auf der Beziehungsebene. Es kommt zur Auflösung traditioneller Lebenszusammenhänge, wie Familie, Freunde, Partner etc.

Des Weiteren gibt es die “Desorientierung”. Hier liegt die soziale Orientierung im Vordergrund. Es kommt zur Auflösung gefestigter Werte und Normen. Ein Beispiel hierfür wäre der Verlust von Glaube und Tradition oder geteilter politischer Meinung.

Zusätzlich gibt es die “emotionale Ebene”.
Hier stehen emotional belastende Ereignisse im Fokus. Es kommt zur verminderten Teilname an gesellschaftlichen Institutionen. Somit kommt es auch zum Verlust der Unterstützung durch Freunde und Familie.

Verunsicherung:

All diese genannten Faktoren können dann zur Verunsicherung führen.
Diese drückt sich durch eine Emotionale Komponente (zum Beispiel Zukunftsängste) und durch eine Handlungsunsicherheit aus.

Heimeyer differenziert die Verunsicherung in drei Arten: Die stimmulierende-, paralysierende und die überwältzigende Gewalt.

Bei der stimmulierenden Gewalt kommt es zur aktiven und produktiven Auseinandersetzung mit dem vorliegenden Problem.
Bei der paralysierenden Gewalt bleibt der oder die Betroffene Handlungsunfähig und überlässt die Situation seinem Schicksal.
Bei der überwältigen Wirkung kommt es zur Gewalt.

Gewalt:

Es kommt aufgrund der Handlungsunsicherheit und der emotionalen Komponente zur Legatimation von Gewalt, da diese nun einen subjektiven Sinn hat.
Gewalt dient nun als Ordnungsfaktor, Machtdemonstration oder als Gegengewalt.

Heitmeyer differenziert Gewalt in vier Verschiedene Arten: Die expressive-, instrumentelle-,regressive- und die autoaggressive Gewalt.

Bei der expressiven Gewalt versucht der Täter durch beispielsweise Tabubrüche Aufmerksamkeit zu erhalten, welche seine “Einzigartigkeit” unterstreichen sollen. Die Opfer sind hier beliebig oder zweitrangig. Insbesondere diese Gewalt ist sehr gefährlich, da diese Gewalt eher unkalkulierbar ist.

Die instrumentelle Gewalt wird eingesetzt, wenn die Durchsetzungschancen des Täters sinken. Es ist ein Mittel zur Problemlösung und eine Ausnutzung und Radikalisierung von Freiräumen.
Es ist sozusagen die “soziale” Variante, da es hier um den Anschluss und die Sicherung der Position oder des Aufstiegs dient.
Die regressive Gewalt kommt zum Einsatz, wenn Feindbilder lanciert werden. Das heißt, wenn diese in die Öffentlichkeit gelangen.

Es ist eine kollektive und politische Gewalt.
Das Ziel dieser Gewalt ist das Auflösen beruflicher-, politischer- oder sozialer Desintegrationspotentiale.
Das Verhalten des Täters ist hier rückläuftig.

Die vierte und letzte Gewalt ist die sogenannte “autoaggressive Gewalt”. Diese Gewalt richtet gegen sich selbst und dient dazu, Wahrnehmung durch andere zu erlangen.

Gewalt ist inbesondere für Jugendliche bestimmter Milieus auf Basis bestimmter Lebenserfahrungen attraktiv, da dies in bestimmten Millieus zu Ansehen führt und dem Täter ein Gefühl der “Wertigkeit” verschafft.