Reframing

Fach Fach

Klasse 13

Autor Barbiri

Veröffentlicht am 03.06.2018

Schlagwörter

Reframing Definition Ziele

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt das Thema Reframing. Dieses Referat setzt sich mit der Definition von Reframing auseinander und beschreibt den Unterschied zwischen Kontext- und Bedeutungsreframing. Des weiteren befasst sich das Referat mit der Zielsetzung von Reframing.

Reframing

1. Definition

Der Begriff ‚Reframing‘ wird meistens mit Umdeutung oder umdeuten übersetzt. Diese Übersetzung wird dem Begriff ‚Reframing‘ allerdings nicht gerechtfertigt, denn Reframing bedeutet weitaus mehr. „Reframing bedeutet, dem Gesagten oder Erlebten eine neue Bedeutung zuzuweisen, es in einen neuen Rahmen (frame) zu stellen und dadurch dem Klienten neue Sicht- und Handlungsweisen zu erschließen“ (Schwing/ Fryszer 2015, S.243). Damit ist gemeint, dass Klienten des Öfteren eine einseitige Sichtweise auf ihre Situation besitzen. Durch das Reframing wird dem Klienten ermöglicht seine Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten, somit verändert sich dessen Wahrnehmung und die Situation erhält eine andere Bedeutung. Diese veränderte Sichtweise kann dazu genutzt werden, neue Handlungsmöglichkeiten und Lösungswege zu entdecken.

Ein Problem kann beispielsweise als Chance wahrgenommen werden. Das Reframing kann dem Klienten neue Richtungen aus einer für ihn ausweglosen Situation aufzeigen. Das Reframing ist eine wesentliche Methode des NLP (Neurolinguistischen Programmierens) und basiert auf systemischen Erkenntnissen. John Grinder und Richard Bandler gelten als Begründer des NLP. Sie befassten sich mit der Arbeit erfolgreicher Therapeuten wie beispielsweise Virginia Satir, Milton H. Erickson, Fritz Perls. Sie analysierten dessen Methoden und Vorgehensweisen und fassten es im NLP zusammen (vgl. Bandler/Grinder 2007, S.19). Dadurch konnten die Methoden „[…] für andere Menschen in einem großen Ausmaß verfügbar werden“ (Stevens 2007, S.15). Dazu zählt vor allem die Methode „Reframing“. Reframing ist besonders im therapeutischen Zusammenhang sowie in Beratungen weit verbreitet.

2. Inhaltliches Reframing

Das Inhaltliche Reframing wird sehr häufig in der Therapie angewendet. Dabei wird zwischen dem Bedeutungsreframing und dem Kontextreframing unterschieden.

2.1 Bedeutungsreframing

Das Bedeutungsreframing ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kontext und das Verhalten bestehen bleiben. Es verändert sich lediglich die Bedeutung des Verhaltens (vgl. Bandler/ Grinder 1988 S.19).

Fallbeispiel (aus einen Seminar von Herr Wege) Tochter: „Meine Mutter nervt mich. Sie ruft mich ständig an und sie kontrolliert mich.“ Sozialarbeiter: „Sie können echt froh sein und von Glück reden so eine tolle Mutter zu haben. Nicht jeder hat so eine Mutter, die sich so um einen sorgt. Tochter: „Da haben sie Recht.“

Anhand diesem Beispiels kann man erkennen, wie sich die Bedeutung auf das Verhalten der Mutter verändert hat. Die Tochter besitzt anfangs ein negatives Empfinden auf das Verhalten ihrer Mutter. Der Sozialarbeiter ermöglicht ihr einen anderen Blickwinkel auf die Situation. Der Kontext bleibt in diesen Beispiel bestehen. Das Verhalten der Mutter bleibt nach wie vor gleich. Allerdings hat sich die Bedeutung auf das Verhalten der Mutter verändert. Die Tochter nimmt das Verhalten der Mutter nicht mehr als nervig wahr, sondern als Glück und ein Privileg. Diese Art des Reframings wird meistens dann genutzt, wenn es nicht unbedingt notwendig ist die äußeren Rahmenbedingen zu verändern (vgl. Bandler/ Grinder 1988 S.19). „Oft genügen für bedeutungserweiternde Interventionen schon einfache sprachliche Umformulierungen, die dem Klienten eine neue Sicht seiner misslichen Lage, bzw. seines problematischen Verhaltens ermöglichen – und ihn implizit einladen,
anders über sich zu denken, anders zu fühlen, anders zu handeln“ (Bamberger 2001, S.79).

2.2 Kontextreframing

Beim Kontextreframing bleibt die Bedeutung für ein Verhalten bestehen. Es verändert sich jedoch der Kontext. Das Verhalten wird in einen neuen Kontext gesetzt. Dies ermöglicht eine neue, eventuell positivere Sichtweise auf das Verhalten. „Jedes Erlebnis auf der Welt und jedes Verhalten ist im entsprechenden Kontext oder Rahmen angemessen“ (Bandler/Grinder 1988, S.21).

Fallbeispiel : Mann: „Meine Frau braucht ewig, um sich für etwas zu entscheiden. Sie muß sich sämtliche Kleider im Laden anschauen und miteinander vergleichen, bevor sie eins auswählt.“ „Sie entscheidet also sehr sorgfältig. Ist es nicht ein tolles Kompliment, daß sie von all den Männern ausgerechnet Sie ausgewählt hat.“ (Bandler/Grinder 1988, S.27).
Anhand diesem Fallbeispiels kann man erkennen, dass die zuvor vom Mann als negative, empfundene Eigenschaft der Frau in einen anderen Kontext gesetzt wurde. Der Mann betrachtet es als negativ, dass seine Frau viel Zeit benötigt, um sich zu entscheiden. Im Zusammenhang, dass sie sich für ihn entschieden hat, wird diese Eigenschaft zu etwas Gutem. Durch den Rahmenwechsel wird dem Mann eine Möglichkeit geboten ein positives Gefühl für die zuvor abgelehnte Eigenschaft der Frau zu entwickeln.

3. Ziele

Wie ich bereits auf Seite sechs erwähnt habe, ist das Ziel eines Reframings den Klienten eine neue Sichtweise auf eine bestimmte Situation oder Eigenschaft zu ermöglichen. Das Reframing kann dazu beitragen neue Handlungsmöglichkeiten zu entdecken. Außerdem kann ein Reframing eine überraschende Reaktion beim Klienten hervorrufen. Einige Klienten erleben es, dass wenn sie ihre problematische Situation oder Verhalten jemanden schildern, mit Vorurteilen oder Ablehnung konfrontiert werden. Dabei kann ein Reframing, dass diese problematische Situation oder Verhalten in einer neuen Perspektive darstellt und es somit an neuer Bedeutung gewinnt, helfen ein besseres Verhältnis zwischen den Berater und den Klienten aufzubauen.

Der Berater kann somit beispielsweise mit einen humorvollen Reframing eine zuvor angespannte Situation auflockern und den Klienten auf seine Seite bringen. Die Richtigkeit eines Reframings ist dabei nicht der entscheidende Faktor. Es kommt viel mehr darauf an, welches Nutzen das Reframing hervorbringt und ob aus den Reframing neue Lösungsansätze für den Klienten resultieren (vgl. Schwing/ Fryszer 2015, S.243 f.). „Menschen konstruieren ihre Wahrheiten und ihre Wirklichkeit, niemand kann für sich den Besitz objektiver Wahrheit beanspruchen“ (Schwing/ Fryszer 2015, S.327). Umso bedeutungsvoller wird dabei die Rolle des Beraters, dessen Sichtweise und Wertesystem nimmt einen grundlegenden Einfluss auf das Reframing und ein verantwortungsvoller Umgang ist somit sehr bedeutsam.