Stressmanagement im Kontext zur Erwerbslosigkeit

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Klasse 13

Autor Barbiri

Veröffentlicht am 01.06.2018

Schlagwörter

Stress Erwerbslosigkeit Folgen

Zusammenfassung

Dieses Referat behandelt das Thema Stress in Zusammenhang mit der Erwerbslosigkeit. Des weiteren veranschaulicht das Referat, warum erwerbslose Menschen unter Stress leiden können, wie sie Stress regulieren können und welche Folgen Stress haben kann.

1. Einleitung

In unserer heutigen leistungsorientierten Gesellschaft, die durch die Anforderungen an den Einzelnen viel Druck erzeugt, ist es selbstverständlich, dass Arbeitnehmer immer mehr in Situationen geraten, die Stress verursachen. Das Menschen, die viel arbeiten häufig unter Stress leiden ist klar, aber wie sieht es bei Menschen aus, die in keinem Beschäftigungsverhältnis stehen? Welche Faktoren sind dafür verantwortlich, dass Arbeitslose unter Stress geraten und wie laufen die inneren Bewertungsprozesse bei der Entstehung von Stress ab? Welche Maßnahmen tragen dazu bei, dass eine erfolgreiche Stressreduktion stattfindet? Das Ziel dieser Hausarbeit wird es sein, diesen Fragestellungen nachzugehen und sich damit auseinanderzusetzen.

2. Definition von Stress

Jeder Mensch weiß, was gemeint ist, wenn von Stress die Rede ist. Nur geraten nicht alle Menschen durch dieselben Faktoren in eine Situation, die Stress auslösen. Aus diesem Grund gibt es verschiedene theoretische Ansätze und Erklärungsversuche, die bemüht sind, die Erzeugung von Stress nachzuvollziehen und beschreiben zu können. Jedes theoretische Modell geht jedoch prinzipiell davon aus, dass ein Individuum sich in einer bestimmten Situation befindet, in der Er oder Sie ihre eigenen Kompetenzen für nicht ausreichend empfindet und sich somit der bestimmten Anforderung nicht gewachsen fühlt. Zapf und Semmer beschreiben Stress demnach als „einen subjektiven unangenehmen Spannungszustand, der aus der Befürchtung entsteht, eine aversive Situation nicht ausreichend bewältigen zu können.“

Damit Stress überhaupt entstehen kann, benötigen wir immer eine Handlungsabsicht. Das heißt wir versuchen ein bestimmtes Ziel zu erreichen, einen bestimmten Wunsch in Erfüllung zu bringen oder einer bestimmten Erwartung gerecht zu werden. Um uns selbst klar zu machen, ob wir das angestrebte Erreichen können, fließen Situationsabhängige und personelle Ressourcen, sowie innere Bewertungsprozesse in den Stressprozess mit ein. Fühlt der Einzelne sich nun nicht in der Lage, die angestrebte Situation bewältigen zu können, entstehen Stressfolgen die beispielsweise körperlich, kognitiv-emotional oder auf der Verhaltensebene zum Ausdruck kommen.

2.1. Stressoren

Bevor man überhaupt in eine Stresssituation gerät, muss es einen auslösenden Faktor geben, der dazu führt, dass wir uns gestresst fühlen. Diese Faktoren werden als Stressoren beschrieben und treten in den unterschiedlichsten Lebensbereichen auf. Semmer und Mohr haben aus diesem Grund eine Klassifikation von arbeitsbezogenen Stressoren vorgenommen und sie in folgende Bereiche unterteilt : aufgabenbezogene, arbeitsorganisatorische, physikalische, zeitliche und soziale Stressoren(vgl. Stressmanagement). In jedem dieser Bereiche gibt es Auslöser, die dafür verantwortlich sind, dass wir uns gestresst fühlen. Aber nicht nur situative Faktoren beeinflussen unser Stressverhalten, sondern auch Personale Stressoren. Unausreichende bzw. fehlende Qualifikationen, überhöhte Ziele und unausgeprägte Handlungskompetenzen sind die Hauptauslöser für Personale Stressoren.

2.2. Stressoren bei Erwerbslosen

Durch die Folgen der Arbeitslosigkeit und der jeweiligen Situation in der, der Betroffene sich befindet, entstehen schnell Faktoren die Stress auslösen. Zunächst muss man aber differenzieren, dass es einen Unterschied gibt zu Menschen die seit längerer Zeit in keinem Beschäftigungsverhältnis stehen und denen, die gerade erst arbeitslos geworden sind. Mit steigernder Dauer der Arbeitslosigkeit treten in vielen Fällen nämlich täglich neue Probleme auf, die dazu führen, dass man gestresst ist. In finanzieller Hinsicht ist es beispielsweise so, dass man zu Beginn der Arbeitslosigkeit noch Erspartes besitzt, welches man investieren kann und erst im Laufe der Zeit Schulden aufnehmen muss, um seinen Verbindlichkeiten nachkommen zu können. Demzufolge entwickelt sich allein durch den finanziellen Aspekt im Laufe der Arbeitslosigkeit eine wesentliche Stresssituation. Hinzu kommen weitere Situationen, die den angestrebten Arbeitsalltag betreffen. Diese setzen sich zusammen aus den zuvor beschriebenen arbeitsbezogenen Klassifikationen von Stressoren.

5. Stressfolgen

Die Folgen von Stress können sich auf unterschiedliche Bereiche des Menschen auswirken. Zum einen können sich Stressfolgen auf den körperlichen Bereich auswirken. Dabei unterscheidet man zwischen kurzfristigen und langfristigen Reaktionen des Körpers. Zu den kurzfristigen Reaktionen des Körpers zählen unter anderem ein schnellerer Herzschlag, eine schnellere Atmung, sowie die Unterdrückung der Schmerzwahrnehmung oder von Hungergefühlen, aber auch MagenDarm Beschwerden und Kopfschmerzen können entstehen. Sobald die Stresssituation überwunden ist, versetzt sich der Körper wieder in den Ruhezustand. Bei andauernden Stresssituationen können jedoch langfristige Folgeschäden entstehen wie zum Beispiel : Herzkreislauferkrankungen, Arteriosklerose oder ein erhöhtes Herzinfarktrisiko.

Zum anderen können Stressfolgen ebenfalls den kognitiv - emotionalen Bereich negativ beeinflussen. Zu den kurzfristigen Reaktionen zählen beispielsweise, Gereiztheit, Ärger, Denkblockaden, Verunsicherungen, Konzentrationsschwierigkeiten. Langfristige Reaktionen können nachteilige Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl haben. Depressionen, Angstzustände, Burnout und Antriebslosigkeit können auch als langfristigen Folgeerscheinungen von Stress hinzukommen. Auf der Verhaltensebene können sich die Folgen von Stress genauso bemerkbar machen. Kurzfristige Reaktionen des Menschen können beispielsweise sein, sich von seiner Außenwelt abzuschotten oder sein Verhalten nur noch auf auf das Wesentliche zu fokussieren. Bei dieser Verhaltensform können jedoch mehr Fehler unterlaufen, da dabei der Blick aufs Ganze fehlt. Langfristige Reaktionen können unter anderem weniger Sport und Bewegung sein, weniger Freizeitaktivitäten, Schlafstörungen und die Entstehung von Suchtverhalten.

Abschließend wirkt sich Stress auf den Sozialen Bereich aus. Konflikte mit anderen Menschen können zunehmen, es kann zu Mobbinghandlungen kommen und zur sozialen Isolation. Menschen, die oftmals unter Stress leiden, können diese Spannung ebenfalls auf ihre Mitmenschen übertragen. Besonders Kinder können sehr unter diesen Spannungsverhältnis leiden. Die Bereiche, auf die der Stress Auswirkungen zeigt, beeinflussen sich gegenseitig wie zum Beispiel : Die zunehmende Abnahme der Freizeitaktivitäten kann die soziale Isolation begünstigen oder weniger Sport und Bewegung kann sich auf den körperlichen Bereich auswirken.

5.1 Stressfolgen von Arbeitslosigkeit

Nach der Kündigung eines Arbeitsverhältnisses folgt zunächst einmal der Schock. Der Arbeitslose muss sich zunächst einmal der Situation bewusst werden. Am Anfang der Arbeitslosigkeit ist der Mensch noch voller Optimismus und voller Hoffnung. Die zur Verfügung stehende Freizeit wird positiv empfunden und alle Kräfte werden dazu genutzt, um eine neue Arbeitsstelle zu finden. Die Folgen der Arbeitslosigkeit treten meist erst nach drei bis zwölf Monaten auf. Wochen und monatelange Entspannung wird zum Stress, den Untätigkeit ist keine Freizeit. Das Zeitgefühl von arbeitslosen Menschen kann verloren gehen.

Geistiger und körperlicher Trainingsverlust kann dazu führen, dass banale Aufgaben zunehmend anstrengender werden. Somit können Freizeitveranstaltungen, Weiterbildungsmaßnahmen und Umschulungsangebote zur Belastungsprobe werden. Ebenfalls empfinden viele Arbeitslose, Bewerbungen zu schreiben und die damit verbundenen Fristen und Konsequenzen des Jobcenters z.B. die Kürzung oder der Sperre von Leistungen als Stress. Die Umwelt ist heutzutage sehr materiell ausgerichtet. Vor allem für Männer ist die Arbeitslosigkeit eine sehr belastende Situation. Sie plagen sich mit Schuldgefühle, da Männer sich nach wie vor in der Rolle sehen, arbeiten zu gehen um die Familie ernähren zu können. Frauen hingegen können besser mit der Arbeitslosigkeit umgehen.