Jean-Paul Satre: Der Existentialismus ist ein Optimismus

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Klasse 12

Autor Sphax

Veröffentlicht am 25.04.2018

Schlagwörter

Existentialismus

Zusammenfassung

Das Referat befasst sich mit dem Existentialismus. In besonderer Hinsicht auf den Philosoph Jean-Paul Satre. Es wird außerdem noch kritisch Stellung zu dem Thema genommen. Es wird ebenfalls auf bekannte Philosophen der Zeit eingegangen.

Jean-Paul Satre: Der Existentialismus ist ein Optimismus

  1. Der Existentialismus ist ein Optimismus:
    Satre geht davon aus, dass der Existentialismus keineswegs atheistisch zu verstehen ist. Somit wird nicht davon ausgegangen, dass ein Gott nicht existiert, sondern, dass die Frage danach hinfällig ist, da selbst ein möglicher Gott den Menschen nicht retten könne. Der Mensch soll nach perfektem Handeln streben, trotz der Tatsache, dass dies nicht erreicht werden kann.

  2. Die Existenz geht der Essenz voraus:
    Hierbei wird eindeutig von einer Intelligenz ausgegangen, die vor dem Menschen existiert haben muss. Es wird nicht unbedingt von Gott ausgegangen, aber nach dieser These kann ein Mensch, der seine eigene Existenz reflektiert (Essenz), nur durch eine vorausgegangene Existenz einer anderen Intelligenz entstanden sein.

  3. Der Mensch ist nichts anderes, als das wozu er sich macht:
    Jeder Mensch ist für seine eigene Éxistenz und Individualität verantwortlich und für die der gesamten Menschheit. Die Verantwortung eines Menschen ist deutlich größer, als wir es empfinden.

  4. Angst ist Bedingung des Handelns:
    Die Entscheidungen, die ein Mensch trifft, sind durch Angst geprägt und somit liegt das Handeln jedes Menschen der Angst zugrunde. Der Mensch handelt von Natur aus egoistisch, da er dem Selbsterhaltungstrieb unterworfen ist. Der Existentialismus vermittelt jedoch, nicht selbstzentriert zu handeln, sondern im Bezug auf die gesamte Menschheit (Bezug zum Utilitarismus). Die Angst ist zwar ein wichtiger Faktor bei dem treffen von Entscheidungen, sollte jedoch nicht zum eigenen Vorteil genutzt werden, sondern dem der gesamten Menschheit.

  5. Der Mensch ist Verlassenheit:
    Mit dieser These ist auch gleichzeitig das Verlangen des Menschen nach einem Glauben begründet: Der Mensch strebt nach Moral und Ordnung und möchte diese Lücke der Verlassenheit füllen und erschafft dafür eine fiktive Ordnung: Die Religion. Der Existentialismus bezieht dabei jedoch keine Stellung, ob es Gott gibt oder nicht, sondern geht lediglich davon aus, dass der Mensch eine Moral benötigt um die Verlassenheit zu füllen. Wie diese Moral aussieht, ist dabei irrelevant.

  6. Der Mensch ist frei:
    Gegensatz zum Determinismus. Der Mensch hat die Freiheit, sich selbst und sein gesamtes Umfeld selbst zu bestimmen und zu richten, jedoch bringt dies auch eine sehr große Verantwortung mit sich.

  7. Es gibt keine festgeschriebene Moral:
    Damit ist einerseits gemeint, dass unsere Moral keine allgemein gültige ist, sondern sich im Laufe der Zeit herausgebildet hat und sich unter ähnlichen Bedingungen eventuell sogar eine ganz andere Moral hätte entwickeln können, bei der bestimmte Handlungen als gut definiert würden, welche in unserer Moral schlecht sind und umgekehrt. Und weiterhin wird damit gesagt, dass sogar innerhalb einer Moral keine eindeutigen Entscheidungswege gegeben sind. Man könnte sich zum Beispiel nicht zwischen zwei gleichwertig guten , bzw. gleichwertig schlechten Entscheidungen mit gutem Gewissen wählen.

  8. Cogito ergo sum:
    Damit schließt sich der Existentialismus Descartes’ These über die Erkenntnis an: ,ich denke, also bin ich’. Jedoch wird diese These dabei auch auf die anderen Menschen erweitert. Es wird davon ausgegangen, dass wenn man im Angesicht eines anderen das Bewusstsein zur eigenen Existenz fasst, auch von der des gegenüber ausgehen kann.

  9. Der Existentialismus ist ein Humanismus
    Mit dieser These sagt Satre, dass der Mensch über sich selbst, bzw. über den Menschen im allgemein kein Urteil fällen dürfte, da er aus der Sicht eines solchen urteilt. Ein solches Urteil dürfe sich somit lediglich eine nichtmenschliche Existenz erlauben. Schließlich könne sich nicht jeder Mensch als großartig bezeichnen, lediglich aufgrund der Tatsache des Daseins als Mensch mit der Begründung großartiger Taten anderer Menschen. Zudem soll sich der Mensch nie als Endzweck sehen, sondern stets als unfertig und noch zu schaffen.

Kritik:
-Die Behauptung, dass ein selbstreflektierendes Wesen, wie der Mensch nur durch eine vorangegangene Existenz/Intelligenz erschaffen worden sein kann wird nicht mit Argumenten gestützt und es wird nicht auf die Evolutionstheorie eingegangen, welche belegt, dass sich ein intelligentes Wesen, wie der Mensch auch durch zufällige Einflüsse, wie Selektion und Rekombination in Relation zur Zeit entwickeln kann und dafür keine vorangegangene Intelligenz vorausgesetzt werden muss.

-Es wird davon ausgegangen, dass der Mensch die absolute Freiheit besitzt, jedoch werden dafür keine Argumente angebracht und der Determinismus, welcher logisch schlussfolgert, dass der Mensch keine Freiheit besitzt und durch sein komplettes Leben mit sämtlichen Erinnerungen zu bestimmten Entscheidungen verdammt ist und wir somit in einer determinierten Welt Leben, wird ignoriert.

-Während man Descartes bei seiner Annahme nicht widersprechen kann, dass man bei der Selbstreflektion auch von der eigenen Existenz, in welcher Form auch immer, ausgehen kann, sehe ich bei Satre keinen Grund dafür dabei auch von der Existenz des gegenüber auszugehen.