Aktien
Ordentliche Kapitalerhöhung – Aktien
- Kapitalbeschaffung durch Emission junger Aktien
- Verbot —> Emissionskurs einer Aktie nicht unter Nennwert einer Aktie (unter pari)
- Regelfall —> Emissionskurs einer Aktie über Nennwert einer Aktie (über pari)
- Grundkapital steigt um Nennbetrag der Aktien
- Bei Mittelzufluss über pari entsteht ein Agio (Aufgeld) —> Einstellung in Kapitalrücklage
- Jeder Aktionär erhält Zuteilung junger Aktien damit Stimmrechtsanteil gleich bleibt
- Junge Aktien können nur zusammen mit einer bestimmten Anzahl von Bezugsrechten erworben werden
Bezugsrecht
- Ist das dem Aktionär zustehende Recht, bei einer Kapitalerhöhung einen seinem Anteil am bisherigen Grundkapital entsprechenden Teil der jungen (neuen) Aktien zu beziehen
- Aufrechterhaltung der bisherigen Stimmrechtsanteile
- Ausgleich von Vermögensnachteilen infolge der Kurssenkung
Mittelkurs
- Nach der Emission bildet sich ein Mittelkurs, der rechnerisch dem gewogenen Durchschnitt von bisherigem Kurs und Bezugskurs der jungen Aktien entspricht.
Änderungen in der Bilanz
Liquide Mittel = Emissionen Stückzahl von jungen Aktien * Erhöhung Ausgabekurs junge Aktien
Grundkapital (gezeichnetes Kapital) = Altes Grundkapital + Erhöhung
Kapitalrücklage (Agio) = Erhöhung Liquide Mittel – Erhöhung Grundkapital
Wenn der Altaktionär an der Kapitalerhöhung teil nimmt und der Mittelkurs zum Börsenkurs wird, dann gilt die Rechnung
Aktionär verliert je alter Aktie = Börsenkurs alte Aktie – Mittelkurs neue Aktie
Aktionär gewinnt je neuer Aktie = Mittelkurs neue Aktie – Erhöhung Ausgabekurs Junge Aktie
Bsp.:
Vermögen bleibt unverändert da…
- Pro Alt Aktie verliert er 0,25€
- Pro neuer Aktie gewinnt er 1,25€
- Bezugsverhältnis ist 5 zu 1 (5 alte Aktien berechtigen zum Bezug einer neuen Aktie)
- also 0,25*5 = 1,25 € Verlust
- 1,25€ Gewinn
Kreditarten im Vergleich
Annuitätendarlehen
- Liquiditätsbelastung bleibt konstant => gleichmäßige Belastung
- Tilgung nimmt zu
- Zinsen nehmen ab
- Restschuld wird immer weniger
Restschuld : 100 * Zinsen = Zinsaufwand
Annuität(Liquiditätsbelastung) – Zinsaufwand = Tilgung
- Restschuld – Tilgung = 2. Restschuld
Abzahlungsdarlehen (Ratentilgungsdarlehen)
- Kreditkosten —> Zinsen von Restschuld
- Tilgung bleibt konstant
- Zinsen und Annuität sinken
- Restschuld wird immer weniger
Darlehenssumme : Laufzeit in Jahren = jährliche Tilgung
Restschuld : 100 * Zinsen = Zinsaufwand
Tilgung + Zinsaufwand = Annuität (Liquiditätsbelastung)
Festdarlehen (Fälligkeitsdarlehen)
- Zinsen bleiben konstant
- Annuität am Ende am höchsten
- Darlehen wird am Ende der Laufzeit zurückgezahlt —> Geld länger zur Verfügung
- Tilgung die ganze Zeit 0 nur im letzten Jahr voller betrag
- Geringe Liquiditätsbelastung während Laufzeit
Darlehenssumme : 100 * Zinsen = jährlicher Zinsaufwand
Tilgung im letzten Jahr = Darlehenssumme
Zinsaufwand + Tilgung = Annuität (Liquiditätsbelastung)
Effektivverzinsung
- Es werden alle zusätzlichen Kosten berücksichtigt
- Kosten, die in der Laufzeit des Kredits entstehen werden addiert
- Tatsächlicher Zinssatz
Kosten des Kredits 100
Auszahlungsbetrag Jahre
Dynamische Investitionsverfahren
Interner Zinssatz
- Dient dazu verschiedene Investitionsalternativen zu bewerten und zu vergleichen
- Angestrebte Kapitalwert erreicht 0 bei internem Zinssatz
- Je höher der Zinssatz desto niedriger der Kapitalwert
i 1 – Co1 * (i2 – i1)
Co2 – Co1
Kapitalwertmethode
- Die Summe der Abgezinsten Einnahmenüberschüsse wird mit den Anschaffungskosten verglichen
- Wenn entschieden muss zu x% zu investieren oder anderweitig anzulegen dann gilt:
o KW > 0 —> Investition vorteilhaft
o KW < 0 —> Investition nachteilig
o KW = 0 —> Beide Investitionen gleich gut - Kapitalwert positiv —> dann wird die Investition höher verzinst als zum Kalkulationszinsfuß.
- Kapitalwert negativ —> keine ausreichende Verzinsung zum Kalkulationszinsfuß ist erfolgt
Vorteile
- Berücksichtigt die Zahlungsströme während der gesamten Investitionsdauer
- Auch anwendbar bei unterschiedlichen Anschaffungsausgaben (Differenzinvestition)
- Differenzierte Erfassung der Ein- und Auszahlungen
- Zukünftige Ein- und Auszahlungen berücksichtigt
Nachteile
- Schwierige Prognose der Zahlungsströme (Datenunsicherheit)
- Problematik des Ansatzes einer Differenzinvestition zur Herstellung der Vergleichbarkeit von alternativen Investitionsobjekten
- Wenig praxisbezogen, u.a. weil finanzmathematische Kenntnisse vorausgesetzt werden
- Die Kapitalwertmethode unterstellt, dass die Nutzungsdauer der geplanten Investitionen fest vorgegeben ist.
- Veränderung bei der Marktlage bleiben unberücksichtigt
Kalkulationszinsfuß
- Erwartete oder geschätzte Mindestverzinsung einer Investition in Prozent
- Vom Investor oder der Geschäftsleitung vorgegeben
- Orientiert sich am Zinsniveau des Kapitalmarktes
Barwert der Einzahlungsüberschüsse
Gegenwartswert der Liquidationserlöse
- Gegenwartswert Anschaffungskosten
= Kapitalwert
Überschüsse * Abzinsungsfaktor = Barwert pro Jahr
Barwerte von jedem Jahr addieren
Sicherheiten
Realkredite—> Dingliche Sicherung (bewegliche und unbewegliche Sachen haften für eine Forderung)
Grundschuld
Wesen:
- Dingliches Pfandrecht (Inhaber der Grundschuld hat das Recht auf eine bestimmte Geldsumme aus einem Grundstück (Gebäude)
- Setzt keine Forderungen voraus
- Allein das Grundstück haftet (aber: aufgrund des persönlichen Anspruchs aus dem Darlehensvertrag hat der KG Anspruch auf das Vermögen des KN)
- Ins Grundbuch wird nur die Grundschuld, aber nicht der Schuldgrund eingetragen
Entstehung: Einigung —> Eintragung in das Grundbuch —> Übergabe des Grundschuldbriefes an den Gläubiger (KG)
Zweck: KG kann sich aus dem Verkaufserlös des Grundstückes befriedigen, wenn Schuldner in Verzug kommt. (Zwangsversteigerung, -verwaltung)
Rangstufen: Ein Grundstück kann mit mehreren Grundpfandrechten belastet werden, die Rangstufen richten sich nach der Reihenfolge der Eintragungen.
Bürgschaftskredit
- Es werden 2 Rechtsgeschäfte abgeschlossen
o Kreditvertrag —> Kreditnehmer & Kreditgeber
o Bürgschaftsvertrag —> Kreditnehmer & Bürgen
o Werden schriftlich abgeschlossen, nur Kaufleute können mündlich - Bürge kann Geld vom KN zurückverlangen
Ausfallbürgschaft
- Bürge muss erst dann zahlen, wenn KG nachweisen kann, dass KN zahlungsunfähig ist z.B. KG gegen KN erfolglose Zwangsvollstreckung
- Bürge hat Recht der Einrede der Vorausklage
Selbstschuldnerische Bürgschaft
- Bürge haftet wie Hauptschuldner, da er auf das Recht der Vorausklage verzichtet
- KG kann von Bürge Geld verlangen, wenn KN Geld nicht rechtzeitig zurückgezahlt hat, aber der KG hat die Aufklärungspflicht
- Widerruf der Bürgschaft ist innerhalb 1 Woche schriftlich möglich
Sicherungsübereignungskredit
- Anlagevermögen (Auto, Maschinen) und Umlaufvermögen (selten)
- Bei Zahlungsunfähigkeit kann KG den Gegenstand vom KN einfordern
- Mit begleichen der Schuld geht das Eigentum an der Sache zurück an den KN
- Ist ein treuhändlisches Rechtsverhältnis
- gesetzlich nicht geregelt
Vorteile Gläubiger (KG)
- Er muss das Gut, welches übereignet wurde, nicht aufbewahren, wodurch keine Kosten entstehen.
- Dennoch behält er das Pfandrecht an der jeweiligen Sache.
- Im Falle einer Insolvenz des Gründers kann die Bank als einzige auf die Sache zugreifen, die in der Sicherungsübereignung vereinbart wurde, da sie Besitzer ist.
Vorteile Schuldner (KN)
- Er darf die übereignete Sache weiterhin nutzen kann.
- Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn zum Beispiel Maschinen mit der Sicherungsübereignung abgetreten werden. Denn diese sind notwendig, um weitere Waren zu produzieren
- Übereignung ist nach außen nicht erkennbar
Nachteile Gläubiger (KG)
- ein Wertverlust kann entstehen
- die übereignete Sache untergeht oder beschädigt wird
- In seltenen Fällen kann es auch zu einer doppelten Sicherungsübereignung kommen.
- Auf Gegenstand ruht bereits ein Eigentumsvorbehalt des Lieferers
Nachteile Schuldner (KN)
- dass die übereignete Sache besonders abgesichert werden muss.
o Bestes Beispiel ist das Auto, bei welchem die Bank den Kfz-Brief bis zur Abzahlung behält. Oft verlangt sie während dieser Zeit den Abschluss einer Vollkasko- Versicherung, die mit höheren Kosten verbunden ist. - KG kann bei einer nicht rechtzeitigen Zahlung Gegenstand direkt verkaufen lassen