Appeasement Politik

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Klasse 8

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 16.07.2018

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Appeasement Politik

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit der Thematik der Appeasement Politik, welche eine Beschwichtigungspolitik darstellt, die von zahlreichen Zugeständnissen an die politischen Gegner geprägt ist. Es wird das Beispiel aus der Zeit nach der Machtergreifung Hitlers erläutert.

Bei der Appeasement Politik handelt es sich um eine Beschwichtigungspolitik, welche sich durch eine defensive Politik mit Zugeständnissen, Zurückhaltung, Beschwichtigung sowie Entgegenkommen gegenüber Aggressionen, zur Abwendung von Konflikten auszeichnet. Der Begriff der Appeasement Politik wird im Allgemeinen sehr negativ aufgefasst. Dies gilt beispielsweise für die Politik der Briten gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland. Seit dem zweiten Weltkrieg gibt es im Prinzip keine positive Auffassung der Beschwichtigungspolitik mehr, da diese Politik als ein Nachgegen gegenüber von Diktatoren verstanden wird.

Die Beschwichtigungspolitik in Europa

Die klassische Appeasement Politik stammt aus dem 1930er Jahren. Sie wurde insbesondere von britischen und französischen Politikern angewendet. Sie gaben dem politischen Gegner Zugeständnisse, um diesen so zu beschwichtigen und wohlwollender zu stimmen. Auf diese Art, sollte der politische Gegner auch berechenbarer werden und offener für weitere Verhandlungen sein. Heute wird der Begriff der Appeasement Politik in erster Linie mit der als negativ eingestuften Politik des ehemaligen britischen Premierministers Neville Chamberlain sowie dessen Verbündeten, verbunden. Außerdem wird die Appeasement Politik auch mit der Cliveden Clique in Verbindung gebracht. Eines der bedeutendsten Ziele der Beschwichtigungspolitik war das kollektive, vertraglich vereinbartes Sicherheitssystem aller europäischen Staaten zu erschaffen. Dieses sollte auf Grund des Völkerbundes basieren.

Die Rolle Adolf Hitlers bei der Appeasement Politik

Nach dem Ende des ersten Weltkrieges, trat der Versailler Vertrag in Kraft. Bereits kurze Zeit später forderten die Politiker des deutschen Reiches, dessen Revision, da sie die Forderungen des Versailler Vertrages als zu hart empfanden. Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahre 1933 brach dieser zahlreiche, wesentliche Bestandteile des Versailler Vertrages. Hierzu gehörten unter anderem die Aufrüstung, der Einmarsch in das Rheinland sowie die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland.

Diese Verstöße sollten zwar einerseits geahndet werden aber andererseits hatte die Regierung Großbritanniens auch Verständnis für diese Art der Politik und Hitlers Entscheidungen. Deutschland befand sich zu dieser Zeit in einer schweren Wirtschaftskrise und war überhaupt nicht in der Lage einen weiteren Krieg zu führen. Aus diesem Grund entschloss sich die Regierung Großbritanniens dazu, Hitler viele Zugeständnisse zu machen, welche von den ursprünglichen Vereinbarungen im Versailler Vertrag abwichen. Großbritannien duldete unter anderem, dass Deutschland zur Hegemonialmacht innerhalb von Mitteleuropa aufsteigen konnte. Als Gegenleistung forderten sie, dass sich Deutschland in internationale Verträge einbinden ließ und sich an die getroffenen Vereinbarungen auch hält.

Sudetenkrise und Münchener Abkommen

Die Regierung Großbritanniens wehrte sich nicht gegen den Anschluss Österreichs, da Österreich kaum Gegenwehr leistete. Sie bewerteten die Situation als Angelegenheit, welche lediglich das deutsche Reich und Österreich betrifft. Einige Zeit später führte Adolf Hitler die Sudetenkrise herbei und drohte damit das Sudetenland einzunehmen. Dies führte zu einer unmittelbaren Kriegsgefahr. Hitler begründete seine Entscheidung unter anderem damit, dass das Gebiet mehrheitlich von Deutschen besiedelt sei.

Bei einer internationalen Konferenz im Jahre 1938 in München machten die Westmächte Großbritannien und Frankreich Adolf Hitler zahlreiche Zugeständnisse. Dies hatte den Hintergrund, dass die Länder sich selbst noch nicht in der Lage sahen einen weiteren Krieg zu führen. Adolf Hitler durfte nun den Anschluss der Sudetengebiete durchführen und sah dies als großen Erfolg seiner Politik.

Die Regierung Großbritanniens und allen voran Neville Chamberlain war sich sicher, dass der Frieden auf diese Art für alle Zeit gesichert sei. Das britische Volk jedoch war zu großen Teilen anderer Meinung. Sie hofften auf den Frieden, waren jedoch in großer Sorge und Angst vor einem weiteren Krieg. Des Weiteren wurde teilweise auf von einer „Opferung“ der Tschechoslowakei gesprochen und zahlreiche Kritik geübt. Auf diese verteidigte sich Neville Chamberlain wie folgt:

„Seit ich mein derzeitiges Amt übernahm, war es mein wichtigstes Ziel, Europa echten Frieden zu bringen, die Verdächtigungen und Animositäten zu beseitigen, die so lange die Atmosphäre vergifteten. Der Pfad, der zu einer Beruhigung führt, ist lang und voller Hindernisse. Das Problem der Tschechoslowakei ist das jüngste und vielleicht das gefährlichste. Nun, da wir es überwunden haben, meine ich, dass es möglich sein sollte, weitere Fortschritte zu machen auf dem Weg der Gesundung und der Vernunft.“

Er war nach die vor der festen Überzeugung, dass der Friede gesichert sei. Dies war nach dem Münchner Abkommen aber keineswegs der Fall. Im Laufe der Zeit wurde Neville Chamberlain von zahlreichen Politikerkollegen immer wieder dazu aufgefordert, seine Beschwichtigungspolitik gegenüber Adolf Hitler und dem deutschen Reich aufzugeben. Diesen Forderungen kam er am 15. März 1939 nach, nachdem Adolf Hitler und die Nationalsozialisten, ohne Erlaubnis, auch das restliche Gebiet der Tschechoslowakei besetzten. Neville Chamberlain gab im Unterhaus eine Garantie für die Unabhängigkeit Polens ab, diese wurde kurze Zeit später auf weitere Länder ausgeweitet. Dies stellte das Ende der Appeasement Politik dar.
Nachdem die Soldaten des deutschen Reichens Polen am 01. September 1939 überfallen haben, erklärten Frankreich und Großbritannien dem deutschen Reich den Krieg. Die Grundlage hierfür war die zuvor gegebene Unabhängigkeitsgarantie Polens.

Zusammenfassung

Eine Appeasement Politik ist eine Politik, welche durch Zugeständnisse an den politischen Gegner geprägt ist. Der Vorteil einer solch defensiven Politik, ist die Sicherung des Friedens, wenn sich der politische Gegner an die getroffenen Vereinbarungen hält. Der Nachteil der Appeasement Politik ist die Stärkung des politischen Gegners sowie dessen Unberechenbarkeit, welche zu Verstößen und somit zu einem Krieg führen kann.