Bereiche von Geschäftsprozessen 2

Fach Fach

Klasse 11

Autor DidSky

Veröffentlicht am 14.09.2018

Schlagwörter

Marktforschung Anfragen Beschaffung Materialdisposition

Zusammenfassung

Es handelt sich in diesem Referat um die Marktforschung, um Anfragen, um die externe und interne Beschaffung und um die Materialdisposition. Somit werden verschiedene Bereiche von Geschäftsprozessen angekratzt.

Die Marktforschung

Die Marktforschung wird in zeitlicher Hinsicht in Marktbeobachtung und Marktanalyse unterschieden.
Folgende Aspekte können im Rahmen einer Marktforschung untersucht werden:
• Anzahl der Anbieter
• Angebotsvolumen
• Wettbewerbssituation
• Reise und Preisentwicklungen
• Qualität der Güter
• Qualität der Anbieter (Liefertreue usw.)
• Usw.

Marktforschung kann sehr kosten- und zeitaufwendig sein. In der Regel wird sie deshalb nur für A-Güter durchgeführt. Wird der Markt über einen Zeitraum betrachtet, spricht man von Marktbeobachtung. Die Marktanalyse bezieht sich auf einen Zeitpunkt. Um Trends und Entwicklungen zu erkennen, bedient man sich also der Marktbeobachtung. Ziel der Primärforschung ist es, neue Daten zu gewinnen. Dafür wird die Marktforschung direkt am Markt durchgeführt. Die Sekundärforschung wertet vorhanden Daten, die bereits aus anderen Quellen zur Verfügung stehen, aus. Sekundärforschung ist meist mit wenig Aufwand verbunden und deshalb kostengünstiger.
Sucht man nach Informationen über Lieferanten, kann man innerhalb des Unternehmens auf seine Liefererdatei zurückgreifen, wenn man bereits in Geschäftskontakt mit dem Lieferanten steht. Diese Datei enthält alle Umsätze, die bereits mit dem Lieferanten gemacht wurden und gibt Auskunft über bestehende Konditionen. Die Artikeldatei zeigt unter anderem, bei welchen Lieferanten ein bestimmter Artikel bislang bezogen wurde. Es wird somit schnell erkennbar, welche alternativen Bezugsquellen zur Verfügung stehen, wenn ein Lieferant ausfällt oder zu teuer ist.
Für einen Betrieb steht Primärforschung (Messebesuche, Kontakte mit Lieferanten, Betriebsbesichtigungen) und Sekundärforschung (Geschäftsberichte, Fachzeitschriften, Statistiken) in keiner zeitlichen Abfolge. Es kann auch nur eins von beiden durchgeführt werden.

Anfragen

Anfragen sind immer unverbindlich. Anfragen sind an keine Form gebunden. Ziel einer Anfrage ist es meist, dass ein Lieferant ein konkretes Angebot abgibt.
Beispielsweise Vorgehensweise bei der Suche von Anbietern:

  1. Suche in Artikeldatei
  2. Referenzen von anderen Firmen einholen
  3. Anfragen an geeignete Lieferanten stellen
  4. Lieferantenbewertung durchführen

Beschaffung

Eine Aufgabe der Beschaffung ist es, den mengenmäßigen Bedarf an Material zu ermitteln.

Zielbeziehungen

Konkurrierende Ziele: Versorgungsziele – Kostenziele
Qualitätsziele – Kostenziele

Maßnahmen, um die Ziele zu erreichen: Bestellung in ausreichender Menge, Wareneingangskontrollen, keine unnötigen Lagerbestände, Ausnutzen von Mengenrabatt und Skonto, usw.

Komplementäre Ziele: Hohe Materialqualität – geringe Abfallkosten
(-> führt zu weniger Ausschuss)

externe und interne Einkaufsorganisation

Die interne Organisation bezieht sich auf die Prozesse innerhalb der Einkaufsabteilung, die externe Organisation auf die Anzahl der Einkaufsabteilungen und deren Bezug zur Verbrauchsstelle.

Hauptnachteil der funktionsorientierten Einkaufsorganisation= Der Mitarbeiter kann nicht Fachmann für jeden Beschaffungsgegenstand sein; er kann sich nicht auf den jeweiligen Beschaffungsmarkt spezialisieren.

Eine objektorientierte Einkaufsorganisation ist sinnvoll, wenn die Beschaffungsobjekte sehr unterschiedlich und komplex sind und spezielles Fachwissen erfordern.

Das die dezentrale Einkaufsorganisation zu geringeren Kapitalbindungskosten führt ist falsch; es kann argumentiert werden, dass bei einem dezentralen Einkauf ungünstigere anzunehmen sind. Dadurch steigt die Kapitalbindung. Mehrere Einkaufsabteilungen beschaffen in Summe mindestens genauso viel wie eine zentrale Einkaufsabteilung.

Der zentrale Einkauf bezieht sich auf die externe Organisation und damit auf die Eingliederung der Einkaufsabteilung im UN. Das Funktionsprinzip bezieht sich auf die interne Organisation und ist abhängig von der externen Organisation zu betrachten. Ein zentraler Einkauf kann also sowohl funktions- als auch objektorientiert sein.

Bei der Frage, ob die Beschaffung der Rohstoffe zentral oder dezentral organisiert sein sollen, ist das Verhältnis von Einkaufsmenge und –preis von Bedeutung. Bei einem zentralen Einkauf kann ein günstigerer Einkaufspreis erzielt werden.

Materialdisposition

A-Güter: hoher Wertanteil, niedriger Mengenanteil, hohe Lagerkosten
(aber kurze Lagerdauer und niedrige Kapitalbindung wird, aufgrund des hohen Wertes, angestrebt)
B-Güter: mittlerer Wertanteil, mittlerer Mengenanteil, mittlere Lagerdauer
C-Güter: niedriger Wertanteil, hoher Mengenanteil, geringe Kapitalbindung

Bei A-Gütern werden möglichst viele Angebote zum Vergleich herangezogen und möglichst viele Kriterien berücksichtigt.
Die Just-in-Time Beschaffung empfiehlt sich vor allem für A-Güter, da JiT hier mehr als bei jeder anderen Gütergruppe zu einer Senkung des Bestandswertes und Lagerkostenreduzierung beitragen kann.

Bei den C-Gütern sollte der Angebotsvergleich möglichst wenig Zeit beansprucht werden, da der geringe Wert der C-Güter keinen aufwändigen Angebotsvergleich rechtfertigt.
Die verbrauchsgesteuerte Disposition führt zu unnötig hohen Lagerbeständen, die es bei A-Gütern zu vermeiden gilt.

Bei AX-Gütern ist ein Rahmenvertrag sinnvoll, da regelmäßiger Bedarf vorhanden ist und gute Konditionen ausgehandelt werden können; Lieferung auf Abruf trägt zur Bestandsminimierung bei.

Bei AZ-Gütern rechtfertigt der hohe Wert den aufwändigen Angebotsvergleich; unregelmäßiger Bedarf erfordert fallweise Beschaffung.

Bei CX-Gütern wäre die bedarfsgesteuerte Disposition aufgrund des geringen Wertes zu aufwändig. Das Bestellpunktverfahren ist aufgrund des konstanten Verbrauchs anwendbar.
CX-Güter haben einen geringen Wertanteil, sie werden jedoch regelmäßig in großen Mengen benötigt. Somit können verbrauchsgesteuerte Dispositionsmethoden (Bestellpunktverfahren, Bestellrhytmusverfahren) eingesetzt werden. Eine bedarfsgesteuerte Disposition wäre zu aufwendig.

Bei CZ-Gütern wegen des geringen Wertes kein aufwändiger Angebotsvergleich, seltener Bedarf bedingt fallweise Beschaffung
bei bereits bekannten Lieferer bestellt, ohne Angebote weiterer Lieferer einzuholen

Vom Wertanteil der Materialien hängen viele Beschaffungsentscheidungen ab. Ein hoher Wertanteil verursacht beispielsweise hohe Lagerkosten und eine hohe Kapitalbindung. Bei teuren Materialien werden deshalb niedrige Lagerbestände angestrebt.

Ein Säulendiagramm zeigt die Wert- und Mengenanteile jeder Gütergruppe einzeln. Die Lorenz-Kurve zeigt die kumulierten Werte der Gütergruppen.

Ein Anwendungsbeispiel für ABC-Analysen außerhalb des Beschaffungsbereichs ist die Analyse von Kundengruppen im Vertrieb.