Das Kalkulationsschema mit Vor- und Nachkalkulation

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Klasse 11

Autor DidSky

Veröffentlicht am 10.09.2018

Schlagwörter

Vorkalkulation Nachkalkulation Kalkulation Kalkulationsschema

Zusammenfassung

Das Referat handelt um das Kalkulationsschema, die Verwendung, die Definition und die Grundlage. Es wird auf die verschiedenen Stufen der Kostenrechnung eingegangen und schließlich noch auf die Vor- und Nachkalkulation.

Das Kalkulationsschema

Verwendung des Kalkulationsschemas
Definition Kalkulation:
Unter Kalkulation versteht man jede Art der rechnungsbezogenen Zusammenfassung von Kosteninformationen, also eine Berechnung. In einem Unternehmen wird die Kostenrechnung von der Kalkulation und der betrieblichen Buchhaltung gebildet. Im kaufmännischen Bereich, vor allem im Rechnungswesen, dient sie zu verschiedenen Ermittlungen:
zur Ermittlung der Selbstkosten im Unternehmen
zur Ermittlung der Produktionskosten Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Angebotspreisen
zum Vergleich der Angebote von Anbietern
zur Ermittlung der Stückkosten

Grundlage:
Die Grundlage der Berechnung ist der Betriebsabrechnungsbogen (BAB). Er hat die Aufgabe, die Gemeinkosten über die Kostenbereiche auf die einzelnen Kostenstellen zu verteilen. Aus dem BAB werden die Gemeinkostenzuschlagssätze entnommen.
Für die nachfolgende Kalkulation benötigten Zuschlagssätze gelten folgende „Formeln“:

Materialgemeinkostenzuschlagssatz (MGKZ): “Materialgemeinkosten “ /“Materialeinzelkosten” “ * 100”

Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz (FGKZ): “Fertigungsgemeinkosten” /“Fertigungseinzelkosten” “ * 100”

Kalkulationsschema:
Das Kalkulationsschema bis hin zu den Produktionskosten ergibt sich aus den oben genannten Begriffen wie folgt:

Materialeinzelkosten
+ Materialgemeinkosten
+ Fertigungseinzelkosten
+ Fertigungsgemeinkosten
+ Sondereinzelkosten der Fertigung
= Herstellkosten
+ Produktionsgemeinkosten
= Produktionskosten

Die Zuschlagskalkulation versucht, alle anfallenden Kosten möglichst verursachungsgerecht auf die verschiedenen Kostenträger eines Unternehmens zu verteilen.

Info:
Die Kostenrechnung – auch Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) – hat die Aufgabe, die Kosten, die bei der betrieblichen Leistungserstellung und –verwendung entstehen, zu erfassen, zu verteilen und zuzurechnen. Sie ist Aufgabengebiet der Betriebswirtschaftslehre und Teil des internen Rechnungs-wesens. Daher sie fast ausschließlich für unternehmensinterne Zwecke genutzt wird, gibt es relativ wenige gesetzliche Bestimmungen. Ihr Hauptanliegen ist einen Vergleich zwischen geplanten, also Soll-Kosten, und anfallenden Kosten, also Ist-Kosten, aufzuzeigen, um somit Entscheidungen begründen zu können. Auch Entscheidungen die aufs Unternehmen bezogen sind können mit der Kostenrechnung vorbereitet werden.
Die Kostenrechnung lässt sich in drei Stufen aufgliedern:

  1. Die Kostenartenrechnung
    = Welche Kosten sind in welcher Höhe angefallen?
  2. Die Kostenstellenrechnung
    = Wo sind die Kosten angefallen?
    Sie verteilt angefallene Gemeinkosten auf die entsprechenden Kostenstellen.
  3. Die Kostenträgerrechnung
    = Wofür sind Kosten entstanden?
    Die einzelnen Leistungen, sowie das gesamte Produktergebnis eines bestimmten Zeitraumes
    sollen beurteilt werden.

Das Kalkulationsschema ist ein preispolitisches Instrument, das die Grundlage für die kurzfristige Erfolgsrechnung, die Verkaufssteuerung und die Preispolitik schafft. Man kann es zur verschiedenster Errechnung nutzen. Auf den folgenden Seiten werden ein paar praxisbezogene Beispiele erläutert.

Vorkalkulation

Definition
Wird die Kostenrechnung vor der Erstellung der Betriebsleistung durchgeführt, nennt man sie Vorkalkulation. Objekt sind die erstellten Kostenträger. Die Berechnung kann sich entweder auf eine Leistung beziehen (Einzelfertigung) oder auf eine Anzahl gleichartiger Produkte (Serien , Sorten- oder Massenfertigung), beziehungsweise auf einen Auftrag oder eine Leistungseinheit.

Verwendung
Hier werden die geplanten Kosten verwendet, somit nutzt man sie, um sich an einem Preis, für die Produktion erwarteten oder geplanten Kosten, orientieren zu können.
Gewöhnlich geht sie einer geplanten Produktion voran; genutzt wird sie vor allem vor einer Auftragsvergabe. Die Vorkalkulation dient zur Berechnung der Herstellkosten und des Verkaufspreises in der Einführungsphase neuer Produkte und auch als Basis für den Offertpreis (= angegebener Preis, Marktpreisnotierung) von Angeboten.
Man nennt sie auch „Angebotskalkulation“.
Ergänzend kann sie eventuell zum Zwecke besserer Vergleichsmöglichkeit mit Konkurrenz Angeboten herangezogen werden.
Es ist wichtig, dass die Kosten, die in Zukunft anfallen, möglichst richtig und umfassend erfasst werden. Der Angebotspreis ist vom Markt gegeben, die Vorkalkulation bestimmt die Selbstkosten und dazwischen liegt eine Wirtschaftlichkeit. Entspricht diese den Planungsvorgaben kann ein Angebot abgegeben werden.

Probleme
Das Problem liegt bei der Erfassung und Verteilung der entstehenden Gemeinkosten. Sie lassen sich nicht in ihrem gesamten Umfang/Summen zuordnen, sie sind ungenau und entsprechen nicht dem Verursachungsprinzip.

Die Vorkalkulation sollte gezielt auf die Branche und die Besonderheiten eines Unternehmens zugeschnitten werden und nicht verallgemeinert genutzt werden.

Nachkalkulation

Definition
Erfolgt die Kostenrechnung nach Abschluss der Leistungserstellung, so spricht man von der Nachkalkulation.
Sie überprüft bereits abgeschlossene Aufträge basierend auf den tatsächlich entstandenen Kosten (auch: Ist-kosten).

Verwendung
Vor allem nutzt man die Nachkalkulation zur Kontrolle der Vorkalkulation und um bereits abgeschlossene Aufträge zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Bei eventuellen Abweichungen können folgend auch Fehler in der Prozesskette ermittelt werden. Ebenso bietet die Nachkalkulation der vergangenen Aufträge die Vorkalkulation für zukünftige.
Um neue Kenntnisse zu erwirtschaften, kann man die Nachkalkulation bei jeder Änderung der Einflussfaktoren (beispielsweise Kosten) wiederholen.
Sinnvoll ist der Einsatz der periodischen Nachkalkulation überwiegend für die Einzelfertigung beziehungsweise für die langfristige Fertigung, eher verzichtbar ist sie für Massen- oder Serien-fertigung, daher die Produktion, sowie die hergestellten Produkte, weitgehend standardisiert sind.

Probleme
Wieder liegt das Problem in den Gemeinkosten, angesichts der Schwierigkeiten der verursachungsgerechten Zurechnung auf die Kostenträger. Ein weiteres Problem ist, das Kosten und Aufwand sowie Kosten und Preis sich aufgrund von unvorhergesehenen Vorgängen, außer-gewöhnlichen Kosten oder Marktereignissen, die auf den Betriebsverlauf Einfluss genommen haben, nicht immer auf den gleichen Nenner bringen lassen.

Durch die Entwicklung der Kostenrechnungssysteme ist der Nachkalkulation mittlerweile eine geringe Notwenigkeit zuzuschreiben. Die Verwendung einer anderen Art der Kostenrechnung auf Basis der Ist-kosten erübrigen sie. Zu empfehlen ist, sie stichprobenweise durchzuführen, zur Überprüfung der Plankalkulationswerte.